Sonntag, 14. Oktober 2007
¶ Macaco
Freitag abend im Stadtgarten in Köln

- Der Konzertraum war sehr gut gefüllt, ein ziemlicher Kontrast zum Konzert von "Son de Nadie" am letzten Sonntag.

-Warum stehe ich immer hinter den "Ölgötzen"? Der ganze Saal wippt mit, nur der Mensch vor mir steht da wie ein in Beton gegossenes Standbild......ich weiß, dass man Livemusik auch genießen kann, ohne wild herumzuhüpfen, aber warum stehen diese Leute immer genau vor mir? Gestern gelingt es mir dann irgendwann, mich an dem "Steher" vorbei zu mogeln und lande nach kurzer Ekstase genau hinter dem zweiten Exemplar dieser Gattung - um mich herum tanzen wieder alle, nur mein neuer Vordermann nicht......

- Spätestens nach dem zweiten Lied wusste man, warum der Kopf der Band den Beinamen "el Mono loco" (der verrückte Affe) hat. Der Mann steht nicht einfach auf der Bühne und singt seine Lieder, nein, er zelebriert mit vielen Gesten und raumgreifenden Bewegungen jede Strophe und jeden Satz. Unterstützt wird diese "Vorführung" von eingespielten Videos und verfremdeten Live-Bildern auf einer großen Leinwand hinter der Bühne. Gemeinsam mit einem zweiten Sänger und den anderen Musikern präsentierte Dani "El Mono Loco" eine Bühnenshow, die hervorragend aufeinander abgestimmt war und perfekt zur Musik passte. Man konnnte deutlich erkennen, dass die Band schon lange gemeinsam auf Tournee ist - da stimmt jeder Schritt und jede Bewegung, ohne dass es nach Routine aussah. Ein visueller Hochgenuss!!

- Originell war die Interaktion zwischen Gitarrist und Videosequenz. Bei einem Solo mit einer elektrisch verstärkten Mandoline, wurde der Gitarrist von einer zweiten Person auf der Videoleinwand unterbrochen und "kommunizierte" dann mit seiner Mandoline mit den auf Video eingespielten Instrumenten - die zweite Interaktion zwischen Video und Perkussionisten hätte man sich aber dann sparen können.

- Gute Musiker und ein guter Mischer brachten einen nahezu perfekten Sound aus den Boxen. Allerdings gefallen mir die Lieder aus den letzten beiden Alben in der Studioversion besser. Warum, vermag ich nicht genau zu begründen - die Studioversionen erzeugen (bei mir) eine Stimmiung, die ich live nicht empfunden habe. Gerade bei den ruhigeren Stcken gelingt es Macaco nicht, den Zauber der Melodien auf die Bühne zu bringen.....Das heißt aber beileibe nicht, dass ich von der Darbietung enttäuscht war - im Gegenteil - mir fällt spontan kein Konzert in diesem Jahr ein, welches mich mehr beeindruckt hätte.

- Die nachfolgende Party habe ich nicht lange miterlebt, da ich die dunklen Schatten des nahenden Grippevirus erahnte und mich schnellstens aus dem Staub machte (allerdings konnte ich der Grippe nicht entkommen..)