Donnerstag, 11. Oktober 2007
¶ Macaco
Alle Welt in Köln und Umgebung spricht über das kommende Konzert von Manu Chao im Palladium (Sonntag, den 21. Oktober)
Doch vorher, nämlich übermorgen kommt noch eine andere Ikone der Mestizo-Musik nach Köln in den Stadtgarten: Dani "Mono Loco" und sein Projekt Macaco.

2002 trat er das letzte Mal in Köln auf - im Rahmen des Open-Air-Spektakels "SummerStage" am Tanzbrunnen fiel er mir aber nicht sonderlich positiv auf. Sicherlich war es kein schlechtes Konzert von ihm, aber die nach ihm auftretenden Ojos de Brujo haben einen wesentlich bleibenderen Eindruck bei mir hinterlassen.

Doch dann brachte er mit "Entre Raíces Y Antenas" eine Doppel-CD auf den Markt, die ich immer noch für eine der besten Mestizo-CDs halte. Macaco gehört nicht der klassischen Speed-Rumba/Ska/Punk-Fraktion an, die mit viel Spass ihre Songs runterschrammeln.
Seine Songs sind sorgsam arrangierte kleine Kunstwerke, die unterschiedlichste Einflüsse aus Europa, Südamerika und Afrika verbinden und eine ganz eigene Atmosphäre schaffen. Das kann dann auch dann mal durchaus für die Tanzfläche geeignet sein, muss es aber nicht..... Diese Linie hat er auch bei seinem aktuellen Album "Ingravitto" (2006) beibehalten - großartige Musik mit einem hervorragenden Sänger....

Darüber hinaus hat er als Gastsänger und -musiker auf vielen Platten seine Spuren hinterlassen. Atemberaubend seine Kooperation mit dem italienischen Blasorchester "Banda Ionica" (übrigens auf der ersten Bucovina-Platte von Shantel enthalten). aber auch bei Produktionen von Ojos de Brujo, Wagner Pa, Los de Abajo, Carlos Jean, Amparanoia oder Roy Paci hat er mitgewirkt. Umgekehrt sind einige namhafte Künstler auf seinen Platten vertreten: so sind der italienische Rapper Caparezza, Lenine aus Brasilien, Toure Kunda aus dem Senegal oder die megapräsente Amparo Sanchez zu hören. Seine Stammband ist international besetzt - die Musiker kommen aus Spanien, Argentinien, Brasilien, Venezuela und dem Kamerun - eine bunte Mischung unterschiedlicher Wurzeln, die alle irgendwie in die Musik Macacos einfließen......

Den Zuschauer im Stadtgarten erwartet sicherlich keine Ska-Party, bei der man von der ersten bis zur letzten Minute ausgelassen tanzen kann, sondern eher ein ruhigeres melodischeres Programm.

Ich bin sehr gespannt und freue mich auf Freitag!

Macaco Homepage
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Macaco auf YouTube

Foto1: Ventura Mendoza auf flickr
Foto2: Manuel Lino auf flickr




"Sobald die Musik eingesetzt hatte, wurde klar, dass hier auf eine ungehemmte mediterrane/suedamerikanische Weise gefeiert wurde, die in Ermangelung einer weniger abgegriffenen Wortwahl immer als “temperamentvoll” beschrieben wird."

kottenzahn berichtet über das Manu Chao Konzert in Bristol vor einigen Tagen