Gestern Abend im Palladium in Köln:
- vorher hab ich lange gegrübelt, wann ich das letzte Mal auf einem Konzert mit mehr als 1000 Zuschauern gewesen bin - es ist mir nicht mehr eingefallen. Wahrscheinlich war es Vasco Rossi (italienischer Rocker) oder Les Negresses Vertes im E-Werk vor gefühlten 15 Jahren. Da ich Open-Air-Konzerte meide und die von mir bevorzugte Musik in der Regel nicht massenkompatibel ist, kommt es einfach selten vor, dass ein mir genehmer Künstler in einer größeren Halle auftritt. Daher bin ich wohl auch einer der wenigen Umland-Kölner, der noch nie in der Köln-Arena war......
- Warum gibt es bei solchen Konzerten eigentlich Vorgruppen? Gestern Abend war mit Keziah Jones eine völlige Fehlbesetzung am Werk. Der Mann gab sich alle Mühe und hat sowohl stimmlich als auch gitarrentechnisch einiges auf dem Kasten, aber seine minimalistischer Funk hatte aber so gar nichts mit Manu Chao gemeinsam und wirkte ziemlich deplatziert....
- Als das Radio-Bemba-Sound-System und Manu Chao dann loslegten (und sie legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr), entstand im Innenraum erst einmal ein riesiges Durcheinander. Von draußen stürmten die jugendliche Pogo-Fraktion in Richtung vordere Reihen und die ausharrenden Endvierziger-Pärchen, die einen schönen melodischen Abend mit King of Bongo und Clandestino erwartet hatten, suchten das Weite bzw. einen Platz im hinteren Teil. Der Rest wurde in dem ersten Minuten gehörig hin- und her geschüttelt.
- Die Begleitband bestand nur aus Gitarrist, Bassist, Keyboarder, Drummer und Percussionist, der aber seine Instrumente mehr mit Drumstöcken als mit seinen Händen bearbeitete. Leider gab es keine Bläser-Sektion. Icih hatte vorher erfahren, dass der eigentliche Bandtrompeter Roy Paci nicht mit auf Tour ist, aber das es gar keine Bläser gab, fand ich etwas enttäuschend..
- Das Programm bestand aus einer ausgewogenen Mischung von allen bisherigen Alben plus diverse Mano Negra-"Hits". Anfangs wurde mit immensem Tempo gespielt, als aber dann zur Mitte des Konzerts der Gitarrist sich die akustische Gitarre umschnallen ließ, wurde es etwas ruhiger und man konnte glücklicherweise ein wenig ausruhen. Später gab es für den Gitarristen wieder die E-Gitarre und für das Publikum wieder die härteren Töne.
- Das Publikum (ich auch) erwartete keinen virtuosen musikalischen Vortrag, sondern eine 2 Stunden Party mit einem gut aufgelegten Manu Chao - und das bekam sie auch geboten. Je länger ich mich mit diesem Mann beschäftige, umso sympatischer wird er mir: auch gestern bend war er nicht der große Superstar, sondern der charismatische Kopf einer Band, die ungeheure Spielfreude ins Publikum verbreitet und diese Freude zumindest gestern abend auch zurück bekam - ich habe selten nach einem Konzert so viele verzückt strahlende Gesichter gesehen (was nätürlich zum Teil auch an der immensen Menge THC-haltiger Rauchwaren lag, die gestern konsumiert wurden)
- Dennoch werden solche "großen" Konzerte für mich weiter die absolute Ausnahme bleiben. Du kommst ohne blaue Flecken nicht in die Nähe der Bühne und so bleibt das optische Erlebnis eher mau. Auch ist der Kontakt zwischen Band und Publikum bei kleineren Konzerten viel interessanter und intensiver - gestern war es eigentlich völlig egal, ob du jetzt klatschst oder nicht.
-Fazit: ein schöner Abend, der aber sicherlich nicht dazu beigetragen hat, meine Grippe zu beendenl.
Aber wenn es nicht noch schlimmer wird, war es das wert....
- vorher hab ich lange gegrübelt, wann ich das letzte Mal auf einem Konzert mit mehr als 1000 Zuschauern gewesen bin - es ist mir nicht mehr eingefallen. Wahrscheinlich war es Vasco Rossi (italienischer Rocker) oder Les Negresses Vertes im E-Werk vor gefühlten 15 Jahren. Da ich Open-Air-Konzerte meide und die von mir bevorzugte Musik in der Regel nicht massenkompatibel ist, kommt es einfach selten vor, dass ein mir genehmer Künstler in einer größeren Halle auftritt. Daher bin ich wohl auch einer der wenigen Umland-Kölner, der noch nie in der Köln-Arena war......
- Warum gibt es bei solchen Konzerten eigentlich Vorgruppen? Gestern Abend war mit Keziah Jones eine völlige Fehlbesetzung am Werk. Der Mann gab sich alle Mühe und hat sowohl stimmlich als auch gitarrentechnisch einiges auf dem Kasten, aber seine minimalistischer Funk hatte aber so gar nichts mit Manu Chao gemeinsam und wirkte ziemlich deplatziert....
- Als das Radio-Bemba-Sound-System und Manu Chao dann loslegten (und sie legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr), entstand im Innenraum erst einmal ein riesiges Durcheinander. Von draußen stürmten die jugendliche Pogo-Fraktion in Richtung vordere Reihen und die ausharrenden Endvierziger-Pärchen, die einen schönen melodischen Abend mit King of Bongo und Clandestino erwartet hatten, suchten das Weite bzw. einen Platz im hinteren Teil. Der Rest wurde in dem ersten Minuten gehörig hin- und her geschüttelt.
- Die Begleitband bestand nur aus Gitarrist, Bassist, Keyboarder, Drummer und Percussionist, der aber seine Instrumente mehr mit Drumstöcken als mit seinen Händen bearbeitete. Leider gab es keine Bläser-Sektion. Icih hatte vorher erfahren, dass der eigentliche Bandtrompeter Roy Paci nicht mit auf Tour ist, aber das es gar keine Bläser gab, fand ich etwas enttäuschend..
- Das Programm bestand aus einer ausgewogenen Mischung von allen bisherigen Alben plus diverse Mano Negra-"Hits". Anfangs wurde mit immensem Tempo gespielt, als aber dann zur Mitte des Konzerts der Gitarrist sich die akustische Gitarre umschnallen ließ, wurde es etwas ruhiger und man konnte glücklicherweise ein wenig ausruhen. Später gab es für den Gitarristen wieder die E-Gitarre und für das Publikum wieder die härteren Töne.
- Das Publikum (ich auch) erwartete keinen virtuosen musikalischen Vortrag, sondern eine 2 Stunden Party mit einem gut aufgelegten Manu Chao - und das bekam sie auch geboten. Je länger ich mich mit diesem Mann beschäftige, umso sympatischer wird er mir: auch gestern bend war er nicht der große Superstar, sondern der charismatische Kopf einer Band, die ungeheure Spielfreude ins Publikum verbreitet und diese Freude zumindest gestern abend auch zurück bekam - ich habe selten nach einem Konzert so viele verzückt strahlende Gesichter gesehen (was nätürlich zum Teil auch an der immensen Menge THC-haltiger Rauchwaren lag, die gestern konsumiert wurden)
- Dennoch werden solche "großen" Konzerte für mich weiter die absolute Ausnahme bleiben. Du kommst ohne blaue Flecken nicht in die Nähe der Bühne und so bleibt das optische Erlebnis eher mau. Auch ist der Kontakt zwischen Band und Publikum bei kleineren Konzerten viel interessanter und intensiver - gestern war es eigentlich völlig egal, ob du jetzt klatschst oder nicht.
-Fazit: ein schöner Abend, der aber sicherlich nicht dazu beigetragen hat, meine Grippe zu beendenl.
Aber wenn es nicht noch schlimmer wird, war es das wert....