Eigentlich hasse ich Country - aber.....

Da sind die letzten Scheiben von Johnny Cash, die so gut sind, dass sie irgendwie jeder klasse findet (eine Tatsache, die mich lange Zeit stutzig gemacht hatte und vom Kauf der Platten abgehalten hatte - völlig zu unrecht)

Und da sind die The Be Good Tanyas, dessen Erstlingswerk ideal ist, um meine "Am - nächsten - Morgen - nach - dem - Genuss - von - zuviel - Alkohol- und - zu - wenig - Schlaf - Melancholie" auszudrücken. Wunderbare ruhige Songs mit mehrstimmigem Gesang, nie ganz synchron und mit sparsamer Instrumentierung unterlegt. Das Frauenquartett aus Vancouver zelebriert eine Art von ursprünglicher amerikanischer Musik, wie ich sie vorher nie gehört hatte. Selbst einen wirklich schlechten Gassenhauer wie "Oh Suzanna" machen sie mit ihrem eigenwilligen Charme zu einer wunderschönen Hymne...

Den Nachfolger "Chinatown" hab ich leider verpasst - und erst jetzt habe ich ihr drittes Werk "Hello love" erstanden und diverse Male gehört. Aus dem Quartett ist ein Trio geworden, ansonsten hat sich nicht viel geändert. Allerdings nimmt mich diese Platte längst nicht so gefangen wie die erste - auch wenn auch hier wieder einige schöne und auch abstruse Nummern zu finden sind. Denn wer hat es schon einmal gewagt, eine Country-Version von "Prince - When doves cry" zu fabrizieren?

The Be Good Tanyas haben es nicht vermocht (Johnny Cash übrigens auch nicht), mir die Country-Musik allgemein näher zu bringen. Sie haben es allerdings geschafft (und das ist ein viel höherer Verdienst), mir einige "The day after" zu versüßen. Ob das zukünftig weiter nur mit dem ersten Album funktioniert oder ob "Hello Love" dafür genau so geeignet ist, wird sich zeigen (hoffentlich nicht so bald)......