Es gibt auf diesem Blog bisher keine Rezension, mit der ich mich so geplagt habe wie mit dieser.

Zunächst einmal: Das ist eine richtig faszinierende Platte - schwermütige oder leicht beschwingte Melodien mit starkem osteuropäischem Touch, die sehr eigenwillig instrumentiert und mit häufig sprachlich nicht zu bestimmenden Wortfetzen besungen werden.

An der Konstruktion des vorigen Satzes merkt man vielleicht, dass ich eigentlich die Platte liebend gerne verreißen würde. Das liegt zum großen Teil daran, dass ich im Internet laufend auf ständig wiederkehrende Lobeshymnen stoße, bei denen ich das Gefühl habe, die Leute haben noch nie z.B. Goran Bregovic gehört (siehe z.B. die ellenlange Diskussion im Rolling Stone Forum - besonders ärgerlich ist, dass man dort andere Platten mit "weltmusikalischem Hintergrund" vergebens sucht ). Es entsteht der Eindruck, dass die Platte von Fachwelt und interessiertem Publikum in erster Linie deshalb wahrgenommen wird, weil es sich a) um einen amerikanischen Interpreten handelt und b) um einen amerikanischen Interpreten handelt und c).......

Denn natürlich ärgert es mich, wenn ich sehe, dass erst wenn so ein US-Bürschchen daherkommt und sich an osteuropäische Folklore wagt,er von allen Seiten als Pionier gefeiert wird.

Allerdings kann Zach Condon (so heißt das Bürschchen) dafür am allerwenigsten - und das, was er da gemacht hat, ist wirklich gut. Auch wenn nach sechs/sieben Liedern das hohe Niveau der Platte ein wenig nachlässt - bis dahin schmelze ich regelmäßig weg.....