Ich hatte es ja schon angekündigt: auch wenn ich die Monatsauswertung der World Music Charts Europe in diesem Blog nicht mehr kommentiert habe, so will ich doch auf die Jahresbestenliste einen längeren Blick werfen. Meine eigenen Favoriten gibt es dann am Wochenende....
Hier die TOP 5 der WMCE (die komplette Liste kann man sich hier ansehen):
Platz 1: SEYA von Oumou Sangare
Beim erstmaligen Hören der vorab erschienenen Singleauskoppelung hatte ich der CD ja bereits eine Spitzenplatzierung bei den Jahrescharts prophezeit. Beim Hören des gesamten Albums wollte ich aber meine Prophezeiung am liebsten wieder verwerfen - "Seya" ist ohne Zweifel ein gutes Album und eine interessante Kombination aus Tradition und Moderne, hat aber in meinen Ohren leider nicht das Potential, sich beste Weltmusikplatte des Jahrs 2009 nennen zu dürfen.
Platz 2: TRES TRES FORT von Staff Benda Bilili
Eine Gruppe von älteren Herren um die 50, die an Polio (Kinderlähmung) erkrankt sind, in Kinshasa auf der Strasse leben und sich mit selbstgebauten Rollstühlen fortbewegen - das klingt eher nach einer Geschichte für die alljährliche Weihnachtsspendensammlung als nach einer Bandbeschreibung. Aber Staff Benda Bilili besteht aus genau diesen Menschen und das macht es etwas schwierig, einen unvoreingenommenen Blick auf die Musik der kongolesischen Gruppe zu werden. Obwohl, für mich ist es relativ einfach, da ich mit kongolesischer Rumba nicht sonderlich viel anfangen kann. Deshalb finde ich die Geschichte um Staff Benda Bilili sehr spannend und ergreifend, musikalisch aber eher mittelmäßig....
Neben der CD "Tres Tres Fort" wird in diesem Jahr wohl auch ein Dokumentarfilm über die Band erscheinen. Man darf gespannt sein.......
Platz 3: TELL NO LIES von Justin Adams & Juldeh Camara
"Tell no lies" ist eine Platte, die ich bisher beharrlich ignoriert hatte - aber wahrscheinlich zu unrecht. Die Mischung aus dem elektrischen Gitarrenspiel des Briten Justin Adams und des gambischen Ritispielers Juldeh Camara scheint eine faszinierende Fusion aus verschiedenen musikalischen Welten zu sein. Ob das aber ausreicht, dass ich der hohen Chartplatzierung der Platte zustimmen werde, wage ich nach den diversen Hörschnipseln, die ich im Internet finden konnte, dann aber doch zu bezweifeln...
Platz 4: A TOWN CALLED ADDIS von Dub Colossus
Die Platte "A town called Addis" habe ich ja hier bereits besprochen. Meine damals vorsichtige Begeisterung für die Platte hat auch heute, 10 Monate nach dem Verfassen der Rezension, durchaus noch Bestand - was durchaus ein gutes Zeichen für die Qualitäten dieser Platte ist. Die Mischung aus Dub und äthiopischem Pop der 70er Jahre ist ungewöhnlich und spannende und dabei aussergewöhnlich gut.
Platz 5: COBA COBA von Novalima
Und noch eine Platte, die mir uneingeschränkt gefällt. Novalima verbinden die hierzulande weithin unbekannte Musik des schwarzen Perus mit locker-legeren elektronischen Beats. Dabei hat man im Gegensatz zu vielen ähnlichen Projekten nie den Eindruck, die folkloristischen Elemente dienen nur als hübsche Staffage für den Clubsound. Eine wirklich gelungene CD.
Insgesamt ist wieder einmal ein starker Trend hin zu afrikanischer Musik zu beobachten. Neben den 4 hier vertretenden Platten finden sich noch weitere 3 (sogar vier, wenn man Duoud aus Algerien hinzurechnet) CDs aus Afrika in den Top 10 - und damit auch indirekt eine Bestätigung für mich, die Charts wie im letzten Jahr geschehen etwas weiter links liegen zu lassen. Denn bei aller Wertschätzung für afrikanische Musik - auf unserem Globus gibt es weit mehr Hörenswertes zu erleben....
Überrascht bin ich von dem sehr guten Abschneiden von Shantels "Planet Paprika" (darüber demnächst mehr) und der völligen Abstinenz fernöstlicher Produktionen. Im letzten Jahr noch mit drei Produktionen auf den Spitzenrängen vertreten, findet sich in diesem Jahr als bestplatzierte Platte "Introducingon Hanggai aus der Mongolei.
Ob es die WMCE auch in 2010 geben wird, weiß ich nicht. Auf der Homepage fehlt zumindest die längst fällige Monatsauswertung für Januar, aber auch jede Erklärung für das Fehlen - ob dies vorübergehende technische Gründe hat oder ob ausbleibende finanzielle Unterstützung für einen endgültigen k.o. gesorgt hat, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Ich hoffe natürlich, mich auch im nächsten Jahr an den World Music Charts Europe gründlich reiben zu können.......
Hier die TOP 5 der WMCE (die komplette Liste kann man sich hier ansehen):
Platz 1: SEYA von Oumou Sangare
Beim erstmaligen Hören der vorab erschienenen Singleauskoppelung hatte ich der CD ja bereits eine Spitzenplatzierung bei den Jahrescharts prophezeit. Beim Hören des gesamten Albums wollte ich aber meine Prophezeiung am liebsten wieder verwerfen - "Seya" ist ohne Zweifel ein gutes Album und eine interessante Kombination aus Tradition und Moderne, hat aber in meinen Ohren leider nicht das Potential, sich beste Weltmusikplatte des Jahrs 2009 nennen zu dürfen.
Platz 2: TRES TRES FORT von Staff Benda Bilili
Eine Gruppe von älteren Herren um die 50, die an Polio (Kinderlähmung) erkrankt sind, in Kinshasa auf der Strasse leben und sich mit selbstgebauten Rollstühlen fortbewegen - das klingt eher nach einer Geschichte für die alljährliche Weihnachtsspendensammlung als nach einer Bandbeschreibung. Aber Staff Benda Bilili besteht aus genau diesen Menschen und das macht es etwas schwierig, einen unvoreingenommenen Blick auf die Musik der kongolesischen Gruppe zu werden. Obwohl, für mich ist es relativ einfach, da ich mit kongolesischer Rumba nicht sonderlich viel anfangen kann. Deshalb finde ich die Geschichte um Staff Benda Bilili sehr spannend und ergreifend, musikalisch aber eher mittelmäßig....
Neben der CD "Tres Tres Fort" wird in diesem Jahr wohl auch ein Dokumentarfilm über die Band erscheinen. Man darf gespannt sein.......
Platz 3: TELL NO LIES von Justin Adams & Juldeh Camara
"Tell no lies" ist eine Platte, die ich bisher beharrlich ignoriert hatte - aber wahrscheinlich zu unrecht. Die Mischung aus dem elektrischen Gitarrenspiel des Briten Justin Adams und des gambischen Ritispielers Juldeh Camara scheint eine faszinierende Fusion aus verschiedenen musikalischen Welten zu sein. Ob das aber ausreicht, dass ich der hohen Chartplatzierung der Platte zustimmen werde, wage ich nach den diversen Hörschnipseln, die ich im Internet finden konnte, dann aber doch zu bezweifeln...
Platz 4: A TOWN CALLED ADDIS von Dub Colossus
Die Platte "A town called Addis" habe ich ja hier bereits besprochen. Meine damals vorsichtige Begeisterung für die Platte hat auch heute, 10 Monate nach dem Verfassen der Rezension, durchaus noch Bestand - was durchaus ein gutes Zeichen für die Qualitäten dieser Platte ist. Die Mischung aus Dub und äthiopischem Pop der 70er Jahre ist ungewöhnlich und spannende und dabei aussergewöhnlich gut.
Platz 5: COBA COBA von Novalima
Und noch eine Platte, die mir uneingeschränkt gefällt. Novalima verbinden die hierzulande weithin unbekannte Musik des schwarzen Perus mit locker-legeren elektronischen Beats. Dabei hat man im Gegensatz zu vielen ähnlichen Projekten nie den Eindruck, die folkloristischen Elemente dienen nur als hübsche Staffage für den Clubsound. Eine wirklich gelungene CD.
Insgesamt ist wieder einmal ein starker Trend hin zu afrikanischer Musik zu beobachten. Neben den 4 hier vertretenden Platten finden sich noch weitere 3 (sogar vier, wenn man Duoud aus Algerien hinzurechnet) CDs aus Afrika in den Top 10 - und damit auch indirekt eine Bestätigung für mich, die Charts wie im letzten Jahr geschehen etwas weiter links liegen zu lassen. Denn bei aller Wertschätzung für afrikanische Musik - auf unserem Globus gibt es weit mehr Hörenswertes zu erleben....
Überrascht bin ich von dem sehr guten Abschneiden von Shantels "Planet Paprika" (darüber demnächst mehr) und der völligen Abstinenz fernöstlicher Produktionen. Im letzten Jahr noch mit drei Produktionen auf den Spitzenrängen vertreten, findet sich in diesem Jahr als bestplatzierte Platte "Introducingon Hanggai aus der Mongolei.
Ob es die WMCE auch in 2010 geben wird, weiß ich nicht. Auf der Homepage fehlt zumindest die längst fällige Monatsauswertung für Januar, aber auch jede Erklärung für das Fehlen - ob dies vorübergehende technische Gründe hat oder ob ausbleibende finanzielle Unterstützung für einen endgültigen k.o. gesorgt hat, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Ich hoffe natürlich, mich auch im nächsten Jahr an den World Music Charts Europe gründlich reiben zu können.......
Kurzer Nachtrag: Die Charts für Januar sind seit heute wieder auf der Homepage zu finden. Es geht also weiter mit den World Music Charts Europe....
ednett,
6. Januar 2010, 19:55