Jeder Reggae-Künstler, der was auf sich hält und/oder international groß rauskommen will, fährt irgendwann mal nach Jamaika und spielt mit neuen und alten Heroen der Insel ein Album ein. Mit Fermin Muguruza hat diesmal auch einer der Köpfe der baskischen Musikszene den Weg auf die karibische Insel gefunden. Und im Gegensatz zu diversen Arbeiten lokaler Reggae-Größen ist hier ein Album entstanden, in denen der auswärtige Künstler sich von den einheimischen Jamaikanischen Musikern hat befruchten lassen, seine eigenen Wurzeln aber in seine Musik weiter einfließen lässt. Das Ergebnis ist eine Platte, die alle alten, noch von Negu Gorriak (alte baskische Punk-Band mit F. Muguruza) schwärmenden Fermin-Fans irritieren wird. Auch eingefleischte Reggae Fans wird die Platte nicht vom Hocker hauen, zumal die stimmlichen Fähigkeiten des Künstlers eher begrenzt sind.

Mich begeistert die Platte, weil Fermin Muguruza wirklich schone Songs geschrieben hat und hier die Fusion von Reggae-Elementen mit europäischem Rock und klassischen Mestizo-Sounds äußerst gelungen ist. Eine Platte mit Tanzflächen-geeigneten Songs wie "Plastic-turkey" und ruhigeren Stücken wie z.b. dem Titelsong.

Nur schade, dass wir die Stücke nie(?) live erleben werden, da Fermin wohl seine Konzertkarriere beendet hat.

Inzwischen gibt es auch eine sehr interessante DVD mit gesammelten Eindrücken von der Reise Muguruzas nach Jamaika. - ich habe sie leider noch nicht gesehen (kommt noch)