Dienstag, 30. Januar 2007


Weltfrieden statt Weltmusik

spreeblick.com auf flickr



WONDERBRA hat sich, inspiriert durch den auch von mir erwähnten Weltmusik-Eintrag im "neumuenster-blog" , Gedanken über den Begriff der Weltmusik gemacht - ich auch!!

Doch im Gegensatz zu ihm habe ich mich noch nicht mit dem Begriff versöhnen können.

Im Gegensatz zu allen mir bekannten Stilisierungsversuchen von Musik ist die Kategorisierung von Musik unter dem Begriff der Weltmusik nicht musikalisch-geneologisch begründeter Natur, sondern eine ausschließlich geographische (Ab-)Qualifizierung.

Der Soul beispielsweise umfasst eine ungeheure Bandbreite an unterschiedlichsten Instrumentierungen, Geschwindigkeiten, etc, er hat aber eine gemeinsame Wurzel (irgendwo vor James Brown-ich bin kein Soulkenner)

Anderes Beispiel: Beim Metal gibt es inzwischen unterschiedlichste Genres wie Speed, Death usw. (auf Wikipedia findet man eine Liste mit über 30 verschiedenen Metal-Stilen), dass sich keine Sau mehr damit auskennt - der Ursprung dieser unterschiedlichen Stile liegt aber unbestritten irgendwo zwischen Deep Purple, Led Zeppelin oder Black Sabbath

Doch zwischen der Musik von Nusrat Fateh Ali Khan, Gotan Project und Salif Keita sucht man solche gemeinsamen Wurzeln vergebens.

Einzige Gemeinsamkeit ist, dass sie folkloristische Soundstrukturen ihrer Heimat aufnehmen und diese mal mehr, mal weniger modernisieren und den hier etablierten Hörgewohnheiten anpassen. Aber das unterscheidet Weltmusik nicht vom amerikanischen Südstaaten-Blues und damit aller vom Blues inspirierten Rockmusik.

Und so packt man erstmal alles, was nicht englisch singt und nicht nach Amerika oder Großbritannien klingt, in die Weltmusikecke....

Dieses einmalige Unterscheidungsmerkmal hat natürlich das Problem, dass es bei überraschenden kommerziellen Erfolgen so gar nicht aussagefähig mit den anderen musikalischen "Schubladen" verbunden werden kann.

Dann taucht plötzlich die Frage auf, ob beispielsweise ein Interpret wie Tarkan, der nichts anderes macht wie der oben erwähnten Salif Keita, jetzt ein Weltmusikkünstler ist oder doch ein Popinterpret....

Andererseits ermöglicht die Etablierung des Begriffs Weltmusik auch Radiostationen wie WDR Funkhaus-Europa oder RBB Radio-Multikulti - und da hab ich dann auch was von......



..der Rinderwahnsinn geht in eine neue Runde

- so langsam dämmert es mir, was Schroeder, Merkel und Konsorten meinten, als sie uns neue Arbeitsplätze durch New Economy und Internet versprachen.....

weitere Bespiele hier



"Fick nicht die Welt,
sondern schwänger sie"


Raggabund - Ganjatherapie