Sonntag, 21. November 2010
Es bleibt exotisch. Nach dem eher folkloristischen Ausflug in die Bretagne geht es dieses Wochenende in den hohen Norden. Es ist schon merkwürdig, dass so viele finnische Künstler exakt dem Klischee entsprechen, welches wir im Allgemeinen von Finnen haben. Man denke nur an die Filmhelden der Kaurismäki-Brüder, an Humppa, finnischen Tango oder Grand-Prix-Metal a la Lordi.

In diese Kategorie lässt sich auch Karri Pekka Matias Miettinen alias Palface einsortieren. Er macht finnischen Rap - und der unterscheidet sich schon etwas von dem seiner amerikanischen oder deutschen Kollegen. Da ist zum einen die Sprache: Paleface singt ausschließlich auf Finnisch und diese Sprache hat schon ein recht ungewöhnliches Lautbild - so dass man den Rap von Paleface auch schon mal als Singer-Songwriting missdeuten kann. Ungewöhnlich auch die musikalischen Ausdrucksmittel, die man am einfachsten als vielseitig bezeichnen kann - was natürlich nicht sonderlich aussagekräftig ist. Deshalb zitiere ich hier ausnahmsweise mal die einzige deutschsprachige Quelle, die sich bisher zu Paleface und seiner neuesten CD "Helsinki Shangri-La" geäussert hat: "Was danach kommt ist ein zerebral nur schwer einzuschätzender Mix aus finnischem Liedgut, Rock und Hip-Hop. Vergeblich sucht der nicht vorbereitete Hörer nach Referenzen, die helfen könnten diese bizarren Klänge einzuordnen. Doch spätestens beim dritten Song des Albums sollte man damit aufhören und die Musik einfach auf sich wirken lassen."

Leider fehlte mir bisher die Zeit, um mir die CD in Gänze anzuhören und ein endgültigeres Urteil zu fällen, aber das kurze Anhören war sehr vielversprechend. Und der Titelsong "Helsinki-Shangri-La" ist eines jener Stücke, die man beim erstmaligen Hören interessant findet, beim zweiten Hören sehr interessant und den man dann nicht mehr vergessen kann.

Paleface Homepage
Pakeface auf myspace