Gestern im Stadtgarten in Köln:
- von dolce vita vorgewarnt, standen wir pünktlich zum angekündigten Konzertbeginn von 21 Uhr vor dem Stadtgarten - und kamen nicht hinein. Der Einlass verzögerte sich und so hieß es, noch eine gewisse Zeit im schon leicht frühlingshaften Köln zu überbrücken. Doch irgendwann gingen die Türen auf und das Konzert konnte beginnen......
- der Stadtgarten war sehr gut gefüllt - mit so vielen Zuschauern hatte ich nicht gerechnet. Doch war das eigentlich keine Überraschung, denn die (mit-)veranstaltende Radiostation WDR Funkhaus Europa hatte in der ganzen Woche mit ständigen Ankündigungstrailern und der Prämierung der Platte als CD der Woche für reichlich Promotion gesorgt. Ich war und bin eigentlich immer noch ein Fan von Funkhaus Europa, aber so langsam geht mir ihre Omnipräsenz im Bereich Weltmusik in Köln etwas auf die Nerven.
- da wir uns im Vorraum etwas verquatscht hatten, kamen wir in den Saal so ziemlich als Letzte und mussten uns ziemlich weit hinten platzieren. Auf der Bühne standen acht Musiker in ziemlich abstrusen Köstümen und legten los wie die Feuerwehr. Schlagzeug, zwei Gitarren, Bass, drei Bläser und der Sänger sorgten für eine stimmige Bühnenshow, die nicht sonderlich spektäkulär war, aber durch einige nette Gimmicks glänzte. So wurde mittels Flex der (präparierte) Motorradhelm des Sängers bearbeitet und sorgte für stimmungsvolle Lichteffekte. Wobei mir überhaupt nicht klar wurde, welchen dramaturgischen Effekt diese Lightshow haben sollte.......
- ansonsten wurde die visuelle Begleitung durch computeranimierte Bilder übernommen. Es reicht aber nicht aus, den Namen der Band und einige verzerrte Livebilder auf die Bühne zu schicken, um Atmosphäre zu erzeugen - zumal die Bühnenscheinwerfer ohne irgendwelche Effekte immer mit der gleichen Helligkeit leuchteten und so den Charme einer südholländischen Kleinstadt um Mitternacht erzeugten.
- auch sondtechnisch bot das Konzert leider keine Offenbarung. Häufig kam ein einziger Soundbrei bei uns an, den Sänger hab ich meist überhaupt nicht verstanden. Eigentlich ist der Stadtgarten bekannt für guten Sound, so dass ich schon vermutete, die Band hätte live einfach übertrieben und wild durcheinandergespielt. Umso größer mein Erstaunen, als ich heute nachmittag im Radio einen ersten Livemitschnitt des gestrigen hören konnte. Der Song "Paradise", den ich gestern ziemlich gräßlich fand, kam im Radio in einer so guten Qualität, daß ich nicht glauben konnte, dass die Aufnahme von gestern abend stammte. Bezeichnend auch, dass zu Beginn des Konzerts das Mikrophon des Sängers ein heftiges Knacken erzeugte und erst drei oder vier Lieder später ausgewechselt wurde - bis dahin knackte und krachte es immer mal wieder nervend in den Lautsprechern....
- was ich bei der CD-Rezension schon kritisiert hatte, störte mich auch gestern etwas beim Live-Konzert. Die Band geht ein irres Tempo, es fehlt aber manches Mal ein deutlicherer Rhythmuswechsel, um mehr Abwechslung zu erzeugen.
- das war es aber dann auch mit den Kritikpunkten. Die Band verströmte eine ungeheure Spielfreude - der Sänger hatte eine herrlich anarchisch abgedrehte Aura und fegte wie ein Derwisch über die Bühne. Es gelang der Band schnell, den größten Teil des Publikums einzuwickeln und zum Tanzen und Mtgehen zu bewegen - ganz ohne bemühte Animationen, die man immer wieder bei anderen Bands erleben muss. Wenn man den schlechten Sound akzeptiert hatte, konnte man einen vergnüglichen Abend mit ziemlich abgedrehter Musik verbringen - leider war nach ca. 90 Minuten schon wieder Feierabend - die DJs und das nur für die GlobalPlayer-Party zahlende Publikum warteten schon........
Insgesamt ein gutes Konzert, welches aber nicht ganz meine (hochgestellten) Erwartungen erfüllen konnte.
Eine Anmerkung habe ich aber noch: Irgend jemand sollte mal dem Sänger darauf hinweisen, dass sein Oberlippenbart verbunden mit seiner Frisur spätestens ab der dritten Reihe bei den meisten Zuschauern für äusserst irritierende Assoziationen sorgt - da hilft dann auch kein "Fuck Berlusconi"......
- von dolce vita vorgewarnt, standen wir pünktlich zum angekündigten Konzertbeginn von 21 Uhr vor dem Stadtgarten - und kamen nicht hinein. Der Einlass verzögerte sich und so hieß es, noch eine gewisse Zeit im schon leicht frühlingshaften Köln zu überbrücken. Doch irgendwann gingen die Türen auf und das Konzert konnte beginnen......
- der Stadtgarten war sehr gut gefüllt - mit so vielen Zuschauern hatte ich nicht gerechnet. Doch war das eigentlich keine Überraschung, denn die (mit-)veranstaltende Radiostation WDR Funkhaus Europa hatte in der ganzen Woche mit ständigen Ankündigungstrailern und der Prämierung der Platte als CD der Woche für reichlich Promotion gesorgt. Ich war und bin eigentlich immer noch ein Fan von Funkhaus Europa, aber so langsam geht mir ihre Omnipräsenz im Bereich Weltmusik in Köln etwas auf die Nerven.
- da wir uns im Vorraum etwas verquatscht hatten, kamen wir in den Saal so ziemlich als Letzte und mussten uns ziemlich weit hinten platzieren. Auf der Bühne standen acht Musiker in ziemlich abstrusen Köstümen und legten los wie die Feuerwehr. Schlagzeug, zwei Gitarren, Bass, drei Bläser und der Sänger sorgten für eine stimmige Bühnenshow, die nicht sonderlich spektäkulär war, aber durch einige nette Gimmicks glänzte. So wurde mittels Flex der (präparierte) Motorradhelm des Sängers bearbeitet und sorgte für stimmungsvolle Lichteffekte. Wobei mir überhaupt nicht klar wurde, welchen dramaturgischen Effekt diese Lightshow haben sollte.......
- ansonsten wurde die visuelle Begleitung durch computeranimierte Bilder übernommen. Es reicht aber nicht aus, den Namen der Band und einige verzerrte Livebilder auf die Bühne zu schicken, um Atmosphäre zu erzeugen - zumal die Bühnenscheinwerfer ohne irgendwelche Effekte immer mit der gleichen Helligkeit leuchteten und so den Charme einer südholländischen Kleinstadt um Mitternacht erzeugten.
- auch sondtechnisch bot das Konzert leider keine Offenbarung. Häufig kam ein einziger Soundbrei bei uns an, den Sänger hab ich meist überhaupt nicht verstanden. Eigentlich ist der Stadtgarten bekannt für guten Sound, so dass ich schon vermutete, die Band hätte live einfach übertrieben und wild durcheinandergespielt. Umso größer mein Erstaunen, als ich heute nachmittag im Radio einen ersten Livemitschnitt des gestrigen hören konnte. Der Song "Paradise", den ich gestern ziemlich gräßlich fand, kam im Radio in einer so guten Qualität, daß ich nicht glauben konnte, dass die Aufnahme von gestern abend stammte. Bezeichnend auch, dass zu Beginn des Konzerts das Mikrophon des Sängers ein heftiges Knacken erzeugte und erst drei oder vier Lieder später ausgewechselt wurde - bis dahin knackte und krachte es immer mal wieder nervend in den Lautsprechern....
- was ich bei der CD-Rezension schon kritisiert hatte, störte mich auch gestern etwas beim Live-Konzert. Die Band geht ein irres Tempo, es fehlt aber manches Mal ein deutlicherer Rhythmuswechsel, um mehr Abwechslung zu erzeugen.
- das war es aber dann auch mit den Kritikpunkten. Die Band verströmte eine ungeheure Spielfreude - der Sänger hatte eine herrlich anarchisch abgedrehte Aura und fegte wie ein Derwisch über die Bühne. Es gelang der Band schnell, den größten Teil des Publikums einzuwickeln und zum Tanzen und Mtgehen zu bewegen - ganz ohne bemühte Animationen, die man immer wieder bei anderen Bands erleben muss. Wenn man den schlechten Sound akzeptiert hatte, konnte man einen vergnüglichen Abend mit ziemlich abgedrehter Musik verbringen - leider war nach ca. 90 Minuten schon wieder Feierabend - die DJs und das nur für die GlobalPlayer-Party zahlende Publikum warteten schon........
Insgesamt ein gutes Konzert, welches aber nicht ganz meine (hochgestellten) Erwartungen erfüllen konnte.
Eine Anmerkung habe ich aber noch: Irgend jemand sollte mal dem Sänger darauf hinweisen, dass sein Oberlippenbart verbunden mit seiner Frisur spätestens ab der dritten Reihe bei den meisten Zuschauern für äusserst irritierende Assoziationen sorgt - da hilft dann auch kein "Fuck Berlusconi"......
Über Spaghetti-Balkan ist hier in der letzten Zeit ja einiges geschrieben worden und sicherlich wird auch noch einiges geschrieben werden (z. B. der Konzertbericht zu Figli di Madre Ignota)
Das dieses Genre oder vergleichbare Musik auch in den östlichen Nachbarländern Italiens gepflegt wird, hätte mich daher nicht überraschen sollen - immerhin haben die italienischen Figli di Madre Ignota ihre ersten internationalen Erfolge in Kroatien feiern können. Erst via Slavonic Dances bin ich wieder auf den Slowenen Magnifico gestoßen, der bereits vor einigen Jahren mit dem leicht größenwahnsinnigen und genialen "hir aj kam hir aj go" und der CD "Import Export" ein sehr schöne CD ablieferte und jetzt seine neue Platte "Grande finale" herausgebracht hat.
Hier bekommt das eigentlich nicht mehr hörbare "House of a rising sun" noch einmal neuen Glanz und wird zu einem schaurig-schönen Abgesang auf das ehemalige Jugoslawien - was ja in dieser Woche endgültig (?) in seine Einzelteile zerbröselt ist......
Magnifico Homepage
Magnifico auf myspace
Magnifico - Land of Champions
Das dieses Genre oder vergleichbare Musik auch in den östlichen Nachbarländern Italiens gepflegt wird, hätte mich daher nicht überraschen sollen - immerhin haben die italienischen Figli di Madre Ignota ihre ersten internationalen Erfolge in Kroatien feiern können. Erst via Slavonic Dances bin ich wieder auf den Slowenen Magnifico gestoßen, der bereits vor einigen Jahren mit dem leicht größenwahnsinnigen und genialen "hir aj kam hir aj go" und der CD "Import Export" ein sehr schöne CD ablieferte und jetzt seine neue Platte "Grande finale" herausgebracht hat.
Hier bekommt das eigentlich nicht mehr hörbare "House of a rising sun" noch einmal neuen Glanz und wird zu einem schaurig-schönen Abgesang auf das ehemalige Jugoslawien - was ja in dieser Woche endgültig (?) in seine Einzelteile zerbröselt ist......
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ednett am 23. Februar 2008 | 0 Kommentare
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