Die Vorstellung der für die BBC World Music Awards nominierten Interpreten ist leider im letzten Monat etwas untergegangen. Doch bevor aus den Nominierten "Prämierte" werden, will ich die Vorstellung zügig fortführen. Nach Afrika, Amerika und Asien geht es weiter mit Europa
Die Nominierten in der Kategorie Europa sind:
1. Manu Chao
Hier ist auch direkt der erste Grund, warum es mit der Vorstellung der in der Kategorie Europa Nominierten so lange gedauert hat. Was soll ich über Manu Chao noch schreiben? Auf Wikipedia befindet sich inzwischen eine ausführliche Biographie, die letzte Platte und die Konzerte der letzten Tour sind hier und auf unzähligen anderen Blogs und Webseiten umfassend besprochen worden - eigentlich ist alles gesagt!
So bleibt mir nur zu schreiben, dass ich wahnsinnig gespannt auf das Buch "Ein Zug aus Eis und Feuer" bin, welches voraussichtlich im Februar in einer deutschen Übersetzung erscheinen wird. Dort beschreibt Ramón Chao (der Vater von Manu Chao) eine Reise der Band Mano Negra, die mit einem gemieteten Zug durch Kolumbien fuhren, um in entlegenen Dörfern Konzerte und Theateraufführungen zu präsentieren und die wohl eine Art Initialzündung für das (politische) Handeln von Manu Chao darstellt.
Manu Chao bleibt auch nach diesem Jahr für mich der musikalische Held der von mir bevorzugten Mestizo-Musik. Zwar war seine Platte nicht unbedingt der große künstlerische Wurf, in seinen vielen Interviews hat er aber glaubwürdig und überzeugend seine Auffassungen über Musik und Politik vertreten. Obwohl ich eigentlich von Heiligenscheinen nichts halte - der Mann hätte einen verdient....
Foto: jalinski auf flickr
Manu Chao Homepage
Manu Chao auf myspace
Manu Chao auf YouTube
Das nachfolgende Video ist übrigens ein "Nebenprodukt" der Zusammenarbeit von Manu Chao mit Emir Kusturica zu dessen Dokumentarfilm über Diego Amando Maradona. Eigentlich sollte der Film schon 2006 erscheinen - bisher habe ich aber noch nichts gesehen. Vielleicht wird diese Doku ein erfrischendes Gegenstück zum wahrscheinlich wieder unvermeidlichen deutschen "Sommermärchen" im kommenden Sommer.....
2. Ojos de Brujo
Ojos de Brujo gehören sicherlich zu den erfolgreichsten Mestizo-Bands Barcelonas. 1998 startete die Band als musikalischer Teil einer unabhängigen Künstlergruppe namens "La Fabrica de Colores", die neben Musik auch Theater, Multimedia-Kunst, Grafitti, Tanz und andere Kunstformen miteinander zu vereinbaren suchte.
Spätestens mit ihrem zweiten Album Bari (2002) wurde ein größeres Publikum auf ihre einzigartige Mischung von Hip-Hop, Flamenco, elektronischen Beats, katalanischer Rumba und anderen Stilen aufmerksam. Und diese Mischung ist seitdem bei Fans und professionellen Kritikern gleichermaßen erfolgreich. Seit 2003 wurde die Band mit einer Ausnahme (2006) jedes Jahr für den BBC Award nominiert und 2004 konnte sie ihn auch gewinnen.
Allerdings ist mir die Nominierung für dieses Jahr etwas schleierhaft. Ihr letztes Studioalbum erschien bereits im Frühjahr 2006 und sollte daher für die diesjährige Wahl keine Rolle mehr spielen. Und ihre in diesem Jahr erschienene Live CD/DVD "Techari Live" ist zwar ein schöner Konzertmitschnitt, ob das aber als Qualifikation für den renommierten Award ausreicht, möchte ich stark bezweifeln...
Foto: Damian Rafferty für flykr auf flickr
Ojos de Brujo Homepage (offline?)
Ojos de Brujo auf myspace
Ojos de Brujo auf YouTube
3. Son de la Frontera
Nach zwei Vertretern des neuen musikalischen Europas folgen nun zwei Vertreter des eher klassisch-folkloristischen Europas. Obwohl, eigentlich gelten Son de la Frontera auch als Erneuerer des Flamecos - was man aber beim ersten Hören überhaupt nicht bemerkt (gerade dann wenn man vorher Ojos de Brujo gehört hat). Son de la Frontera spielen klassischen Flamenco, mit Gitarren, Händeklatschen, Füße stampfen und diesem typischen langgezogenen Gesang. Das Ganze wird mit großer Virtuosität vorgetragen und hat wenig mit den Folkloredarbietungen beim Spanier um die Ecke zu tun. Erst bei genauerem Hinhören entdeckt man einige Dinge, die eigentlich nicht zum Flamenco gehören (insbesondere bei dem Stück "Um compromiso" auf der myspace-Seite)
Bei aller Wertschätzung für den klassischen Flamenco von Son de la Frontera - nach 20 Minuten begeistertem Hören wird es mir dann schnell langweilig.....
Foto: caribb auf flickr
Son de la Frontera Homepage
Son de la Frontera auf myspace
Son de la Frontera auf YouTube
4. Thierry "Titi" Robin
Es folgt der zweite Grund, warum die Vorstellung der Nominierten in der Kategorie Europa etwas länger dauert. Die Musik von Titi Robin zu beschreiben ist quasi unmöglich. Der Mann spielt verschiedene Saiteninstrumente (Gitarre, Oud, Bouzouki) und mit Vorliebe Flamenco-Rhythmen. Diese Rhythmen verbindet er aber mit unterschiedlichster Musik aus aller Welt - so verschmelzt er seine Gypsy-Music mit orientalischen Klängen, aber auch mit Jazz und Einflüssen aus Indien, Südamerika und Afrika. Eigentlich Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn Titi Robin diese Bezeichnung für seine Lieder ablehnt..
Für mich stellt Titi Robin der Inbegriff des "klassischen Weltmusikers" dar. Er macht Musik für ein europäisches Publikum, welches im Konzertsaal sitzt und begeistert ist von der ungeheuren Breite und Tiefe, die sich in seiner Musik wiederfindet.
Mir ist das alles viel zu kopflastig und akademisch und trifft meinen Geschmack überhaupt nicht!
Foto: Damian Rafferty für flykr auf flickr
Thierry "Titi" Robin Homepage
Thierry "Titi" Robin auf myspace
Thierry "Titi" Robin auf YouTube
Mein Tip für den Award in der Kategorie Afrika: Manu Chao
Die Nominierten in der Kategorie Europa sind:
1. Manu Chao
Hier ist auch direkt der erste Grund, warum es mit der Vorstellung der in der Kategorie Europa Nominierten so lange gedauert hat. Was soll ich über Manu Chao noch schreiben? Auf Wikipedia befindet sich inzwischen eine ausführliche Biographie, die letzte Platte und die Konzerte der letzten Tour sind hier und auf unzähligen anderen Blogs und Webseiten umfassend besprochen worden - eigentlich ist alles gesagt!
So bleibt mir nur zu schreiben, dass ich wahnsinnig gespannt auf das Buch "Ein Zug aus Eis und Feuer" bin, welches voraussichtlich im Februar in einer deutschen Übersetzung erscheinen wird. Dort beschreibt Ramón Chao (der Vater von Manu Chao) eine Reise der Band Mano Negra, die mit einem gemieteten Zug durch Kolumbien fuhren, um in entlegenen Dörfern Konzerte und Theateraufführungen zu präsentieren und die wohl eine Art Initialzündung für das (politische) Handeln von Manu Chao darstellt.
Manu Chao bleibt auch nach diesem Jahr für mich der musikalische Held der von mir bevorzugten Mestizo-Musik. Zwar war seine Platte nicht unbedingt der große künstlerische Wurf, in seinen vielen Interviews hat er aber glaubwürdig und überzeugend seine Auffassungen über Musik und Politik vertreten. Obwohl ich eigentlich von Heiligenscheinen nichts halte - der Mann hätte einen verdient....
Foto: jalinski auf flickr
Manu Chao Homepage
Manu Chao auf myspace
Manu Chao auf YouTube
Das nachfolgende Video ist übrigens ein "Nebenprodukt" der Zusammenarbeit von Manu Chao mit Emir Kusturica zu dessen Dokumentarfilm über Diego Amando Maradona. Eigentlich sollte der Film schon 2006 erscheinen - bisher habe ich aber noch nichts gesehen. Vielleicht wird diese Doku ein erfrischendes Gegenstück zum wahrscheinlich wieder unvermeidlichen deutschen "Sommermärchen" im kommenden Sommer.....
2. Ojos de Brujo
Ojos de Brujo gehören sicherlich zu den erfolgreichsten Mestizo-Bands Barcelonas. 1998 startete die Band als musikalischer Teil einer unabhängigen Künstlergruppe namens "La Fabrica de Colores", die neben Musik auch Theater, Multimedia-Kunst, Grafitti, Tanz und andere Kunstformen miteinander zu vereinbaren suchte.
Spätestens mit ihrem zweiten Album Bari (2002) wurde ein größeres Publikum auf ihre einzigartige Mischung von Hip-Hop, Flamenco, elektronischen Beats, katalanischer Rumba und anderen Stilen aufmerksam. Und diese Mischung ist seitdem bei Fans und professionellen Kritikern gleichermaßen erfolgreich. Seit 2003 wurde die Band mit einer Ausnahme (2006) jedes Jahr für den BBC Award nominiert und 2004 konnte sie ihn auch gewinnen.
Allerdings ist mir die Nominierung für dieses Jahr etwas schleierhaft. Ihr letztes Studioalbum erschien bereits im Frühjahr 2006 und sollte daher für die diesjährige Wahl keine Rolle mehr spielen. Und ihre in diesem Jahr erschienene Live CD/DVD "Techari Live" ist zwar ein schöner Konzertmitschnitt, ob das aber als Qualifikation für den renommierten Award ausreicht, möchte ich stark bezweifeln...
Foto: Damian Rafferty für flykr auf flickr
Ojos de Brujo Homepage (offline?)
Ojos de Brujo auf myspace
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3. Son de la Frontera
Nach zwei Vertretern des neuen musikalischen Europas folgen nun zwei Vertreter des eher klassisch-folkloristischen Europas. Obwohl, eigentlich gelten Son de la Frontera auch als Erneuerer des Flamecos - was man aber beim ersten Hören überhaupt nicht bemerkt (gerade dann wenn man vorher Ojos de Brujo gehört hat). Son de la Frontera spielen klassischen Flamenco, mit Gitarren, Händeklatschen, Füße stampfen und diesem typischen langgezogenen Gesang. Das Ganze wird mit großer Virtuosität vorgetragen und hat wenig mit den Folkloredarbietungen beim Spanier um die Ecke zu tun. Erst bei genauerem Hinhören entdeckt man einige Dinge, die eigentlich nicht zum Flamenco gehören (insbesondere bei dem Stück "Um compromiso" auf der myspace-Seite)
Bei aller Wertschätzung für den klassischen Flamenco von Son de la Frontera - nach 20 Minuten begeistertem Hören wird es mir dann schnell langweilig.....
Foto: caribb auf flickr
Son de la Frontera Homepage
Son de la Frontera auf myspace
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4. Thierry "Titi" Robin
Es folgt der zweite Grund, warum die Vorstellung der Nominierten in der Kategorie Europa etwas länger dauert. Die Musik von Titi Robin zu beschreiben ist quasi unmöglich. Der Mann spielt verschiedene Saiteninstrumente (Gitarre, Oud, Bouzouki) und mit Vorliebe Flamenco-Rhythmen. Diese Rhythmen verbindet er aber mit unterschiedlichster Musik aus aller Welt - so verschmelzt er seine Gypsy-Music mit orientalischen Klängen, aber auch mit Jazz und Einflüssen aus Indien, Südamerika und Afrika. Eigentlich Weltmusik im wahrsten Sinne des Wortes, auch wenn Titi Robin diese Bezeichnung für seine Lieder ablehnt..
Für mich stellt Titi Robin der Inbegriff des "klassischen Weltmusikers" dar. Er macht Musik für ein europäisches Publikum, welches im Konzertsaal sitzt und begeistert ist von der ungeheuren Breite und Tiefe, die sich in seiner Musik wiederfindet.
Mir ist das alles viel zu kopflastig und akademisch und trifft meinen Geschmack überhaupt nicht!
Foto: Damian Rafferty für flykr auf flickr
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Mein Tip für den Award in der Kategorie Afrika: Manu Chao
ednett am 10. Januar 2008 | 0 Kommentare
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