Die Nominierten in der Kategorie Afrika sind:

1. Bassekou Kouyate
Bassekou Kouyate ist ein Meister auf der Ngoni, einer afrikanischen Bogenharfe, deren Resonanzkörper in der Regel aus einem Kürbis besteht. Kouyate gilt als der beste Spieler dieses Instrumentes und hat bereits bei zahlreichen Produktionen von anerkannten Musikern wie Ali Farka Touré oder Taj Mahal mitgespielt. Jetzt hat mit seinen eigenen Ensemble, der Gruppe "Ngoni Ba" seine erste eigene CD "Segu blue" herausgebracht. Musikalisch bewegt sich die Platte in dem Spannungsfeld von arabischer und schwarzafrikanisvcher Musik. Gespielt wird der typische Blues der Wüste, den auch Ali Farka Toure oder Tinariwen so hervorragend beherrschen. Was diese Platte auszeichnet, ist die virtuose Behandlung dieses alten Instruments und der weibliche Gesang - die Stimme stammt von seiner Frau Ami Sacko, die auch als die Tina Turner Malis gelten soll.

Anfangs konnte ich mit der Platte recht wenig anfangen - inzwischen erwische ich mich aber immer häufiger dabei, dass ich das Album auflege und die ungewohnten Ngoni-Klänge genieße.....

Foto: Damian Rafferty für Flykr auf flickr

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Auf YouTube gibt es eine schöne zweiteilige Doku über Bassekou Kouyate
Teil 1:



Teil 2:



2. Simphiwe Dana
Simphiwe Dana ist vielleicht der kommende Superstar Südafrikas. Bei den "South African Music Awards" in diesem Jahr sahnte sie gleich vier Preise ab, unter anderen den für das beste Album des Jahres für ihre CD "The One Love Movement On Bantu Biko Street". Doch bereits ihr erstes Album "Zandisile" erreichte 2005 Platin-Status in Südafrika. Simphiwe Dana widmet sich in ihren Liedern den Problemen ihres Heimatlandes als Folge der jahrzehntelangen Apartheid. Sie singt meist in ihrer Heimatsprache Xhosa und meidet die während der Apartheid erlaubten Sprachen Englisch und Afrikaans. Musikalisch bewegt sie sich stilistisch zwischen Gospel, Soul, südafrikanischen Traditionen und Jazz - eigentlich typische südafrikanische Musik, die aber durch die hervorragende Stimme einen besonderen Touch erhält.

Auch wenn ich die stimmlichen Fähigkeiten von Simphiwe Dana durchaus schätze, ist der musikalische Background überhaupt nicht mein Geschmack - wer aber auf diese Mischung von Jazz und Gospel steht, kommt an dieser Frau nicht vorbei..

Foto: Oriol Lladó auf flickr

Simphiwe Dana auf myspace
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3. Tinariwen
Die letzte Platte "Aman Iman" von Tinariwen hatte ich hier ja bereits ausführlicher besprochen - insofern kann ich es jetzt kurz machen. Tinariwen kommen auch aus Mali und klingen wesentlich rauher und archaischer als der oben besprochene Bassekou Kouyate. Und das, obwohl sie mit elektrischen Gitarren die urbaneren Instrumente bedienen. Doch ihr Tuareg-Gesang und die zugrundeliegenden Rhythmen klingen in unseren Ohren immer noch sehr fremd.

Ein Album von einer hochinteressanten Band, welches mit jedem Hören besser wird.....

Foto: Lorne Thomson auf flickr

Tinariwen Homepage
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Auch von Tinariwen gibt es bei YouTube eine interessante Doku




4. Toumani Diabaté and the Symmetric Orchestra
Toumani Diabaté gilt als weltbester Koraspieler. Im Westen ist er spätestens seit der Koproduktion mit Taj Mahal auf dem großartigen Album "Kulanjan" von 1999 bekannt. Darüber hinaus hat er aber auch mit der spanischen Flamencoband Ketama und dem Blur und Gorillaz - Frontman Damian Albarn gemeinsame Alben aufgenommen. In jüngster Vergangenheit hat er viel mit dem inzwischen verstorbenen malischen Gitarristen Ali Farka Toure zusammengearbeitet und an dessen Album "In the Heart of the Moon" maßgeblich mitgewirkt.
Sein jüngstes Projekt unterscheidet sich stark von der bluesigen Musik Tourés. Er spielt seit mehreren Jahren regelmäßig mit seiner 16 köpfigen Band, dem Symmetric Orchestra, in einem Nachtklub in Bamako. Die Essenz dieser stundenlangen Sessions kann man jetzt auf dem Album "Boulevard De L'Indépendance" bewundern. Ein interessantes Album,bei dem Toumani Diabaté das Kunststück fertig bringt, afrikanisch-traditionelle und westlich-moderne Einflüsse mit den eher zarten Klängen seiner Kora zu verbinden.

Bisher ist dieses Album komplett an mir vorbeigegangen. Was sich aber schnell ändern wird......

Foto: jbach auf flickr

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Mein Tip für den Award in der Kategorie Afrika: Toumani Diabaté