Im Allgemeinen gilt Putumayo als das Weltmusiklabel schlechthin. Der Ethnologe Dan Storper eröffnet ab 1975 diverse Ethno-Boutiquen und sucht passende Musik zur Beschallung seiner angesagten Shops. So entstand die Musiksparte „Putumayo World Music“, die im Laufe der Zeit zunehmenden kommerziellen Erfolg hat und das eigentliche „Kerngeschäft“ des Klamotten- und Kunsthandwerkverkaufs in den Schatten stellt. Neben wenigen Eigenproduktionen sind es in erster Linie Compilations, die den Erfolg begründen.

Zu diesen Zusammenstellungen gehört auch „Music from the Wine Lands“, die Musik aus verschiedenen Wein-produzierenden Ländern zusammenstellt. 13 Songs aus Europa, Südafrika, Südamerika und Australien säuseln entspannt aus den Boxen.

Und da fängt mein Problem an: Mir gefällt die Platte überhaupt nicht, obwohl ich die einzelnen Titel der CD durchaus hörenswert und einige (zB. Pauline Croce aus Frankreich oder Amparanoia aus Spanien) auch sehr gelungen finde. Allerdings kann ich beim besten Willen den Sinn einer solchen CD nicht erkennen. Denn irgendwie klingen alle Stücke, obwohl aus unterschiedlichsten Regionen der Welt stammend, irgendwie gleich: akkustische Instrumente mit dezenter Begleitung, alle in einem ähnlichen Rhythmus und ohne großartige Tempiwechsel. Das ist vielleicht ideal als Begleitmusik beim Candle-Light-Dinner oder als Hintergrund-Musik beim Aufräumen der eigenen Wohnung, der ganzen Platte zuhören im eigentlichen Wortsinn kann zumindest ich nicht. Dieses Problem habe ich leider inzwischen mit den meisten Putumayo-CDs - mir ist das alles zu weichgespült.....

Dennoch ist die CD (und auch die anderen Putumayo-CDs) kein kompletter Fehlkauf, denn viele der auf der CD vertretenden Künstler verdienen es durchaus, mehr Gehör zu finden. Und so mache ich mich, angeregt durch diese CD auf den Weg und suche Platten von Melingo, Vinicio Capossela oder Pauline Croce.