Mittwoch, 6. Juni 2007
Am Anfang jeden Monats werden die World Music Charts Europe hier veröffentlicht. Über 50 DJs verschiedener Radiostationen in ganz Europa wählen ihre aktuellen Favoriten. Hier wie immer eine kurze Vorstellung der Top 3 des Monats Juni und anderer interessanter Trends, die sich vielleicht aus den Charts herauslesen lassen....

1. WATINA von Andy Palacio and the Garifuna Collective Cumbancha
afro-karibische Musik aus Belize – einige Blogger wie moblog sind begeistert von der Platte – ich habe mich immer noch nicht dazu durchringen können, die CD zu erwerben....

2. BAHAMUT von Hazmat Modine
Hazmat Modine ist eine New Yorker Blues-Band, die Südstaaten-Blues mit allem mischen was im amerikanischen Schmelztiegel noch so zu hören ist. Das Ganze erinnert mich ein wenig nach Tom Waits, allerdings kenne ich bis auf die Songbeispiele bei jaro noch nichts von dieser Band. Und da Südstaaten-Blues bei mir eher Fluchtinstinkte auslöst, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich auch nichts mehr von dieser Band hören werde......

3. SEGU BLUE von Bassekou Kouyate
Die Geschichte über diese Platte hier finde ich weiterhin weitaus faszinierender als die Platte selber...... ......

Diesen Monat scheinen sich die Liebhaber ursprünglicher akustischer Produktionen durchgesetzt zu haben. Platten aus dem Club- oder Popbereich finden sich nur wenige in den Top 20......
Interessant auch der zunehmende Trend zum Aufspüren alter afrikanischer Aufnahmen. Diesmal hat es mit „AUTHENTICITE - THE SYLIPHONE YEARS“ ein Sampler mit Xylophon-Klängen (inzwischen weiß ich, dass es keine CD mit Xylophon-Musik ist, sondern eine CD mit Musik des staatlichen Plattenlabels namens "Syliphone") aus Guinea auf Anhieb auf Platz 4 geschafft.

Ich bin gespannt, ob uns der Juli noch einige interessante Platten beschert oder ob das unbarmherzige Sommerloch auch im Weltmusikbereich gnadenlos zuschlägt.



"...... Ich mache zwar Mainstream-Musik, aber meine Wurzeln verbieten mir, mit Angela Merkel Kaffee zu trinken. Dann wäre auch der letzte Hauch der Gefährlichkeit von Musik dahin."

Herbert Grönemeyer im Interview in der taz von heute



"Mit den Auftritten einiger Musikgruppen auf den Festivals im Rahmen des G8-Gipfels in Rostock/Heiligendamm wird nicht nur den Produkten der Musikindustrie und den damit verflochtenen transnationalen Konzernen ein Forum geboten, sondern die Musiker repräsentieren auch inhaltlich die neoliberale Ideologie des sich globalisierenden Kapitalismus....."

Thomas Schmidt sieht den Feind überall...