Montag, 13. Dezember 2010

die wilde 13.....


Ziemlich wild ist auch die Musik der italienischen Band Gattamolesta - zumindest der gleichnamige Titelsong auf ihrer neuesten CD. Der Rest der Platte ist eher netter, aber nicht unbedingt mich aus den Socken hauender Folkrock. Gegründet 2006 in Forli in der Nähe des adriatischen Meeres und damit des Balkans, verarbeitet die vierköpfige Band mal nicht wie viele andere Folkformationen am Stiefel keltische Einflüsse, sondern lässt sich vom Balkan und Gypsiesounds inspirieren. Der Name der Band heißt übrigens übersetzt soviel wie lästige Katze und ist gleichzeitig ein Wortspiel mit dem Namen des Bandleaders, Sängers und Gitarristen Andrea Gatta. Ich bin gespannt, ob und wie sich die Gruppe noch entwickeln wird, denn auf mich wirken sie wie ein ungeschliffener Edelstein. Ob aber da am Ende wirklich noch ein musikalischer Diamant herauskommt oder nur minderwertiger Glasschmuck, wird sich noch zeigen.....

Und natürlich fehlt mir mal wieder jegliche Phantasie, die Handlung des Videos in irgendeinen sinnvollen Kontext zu bringen. Stattdessen sinniere ich darüber nach, ob und wie man in Würde altern kann, ohne seine Lebenseinstellungen großartig zu verändern. Aber vielleicht war das auch (ein) Ziel des Videos.....


Gattamolesta Homepage
Gattamolesta auf myspace

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So ganz habe ich es immer noch nicht verarbeitet, dass ich am Samstag nicht das Konzert von Gogol Bordello besuchen konnte - zumal die bei YouTube eingestellten Aufnahmen (hier, hier und hier)von dem Spektakel zwar von einer wie so oft bescheidenen Qualität sind, aber einen recht imposanten Eindruck von der Stimmung in der Halle vermitteln.

Von ungleich besserer Qualität ist eine Aufzeichnung von arte (wieder einmal) vom Juni diesen Jahres während des Festivals Les Suds in Arles. Das Konzert fand unter freiem Himmel im antiken Theater statt- und beim Betrachten des Videos bin ich Hin- und Hergerissen zwischen Wehmut, Fernweh, Winterdepression und Vorfreude auf den nächsten Sommer.

Aber eigentlich soll es ja hier um Musik gehen.....





Montag, 13. Dezember 2010

Halbzeit!!

Heute gibt es noch einmal einen Ausflug in die glorreiche Vergangenheit von schöne-töne. Vor fast zwei Jahren gab es hier einen Beitrag über den russischen Musiker und Schauspieler Garik Sukachov (oder Sukachev oder Sukatchev - es scheint sich noch keine einheitliche Übersetzung durchgesetzt zu haben), in dem ich unter anderem angekündigt hatte, dass es hier demnächst noch mehr von ihm zu sehen geben wird. Aber diesem Versprechen erging es wie vielen hier gemachten - sie werden irgendwann schlichtweg vergessen.

Aber zumindest bei Garik Sukachov kann ich die Ankündigung von damals jetzt endlich erfüllen und ein weiteres Video einstellen. Der Song heißt "Полюби меня" und heißt übersetzt "Liebe mich" - was aber angesichts der Typen im Video schon ein wenig schwer fällt.

Immer wenn ich den Song höre, frage ich mich mit zunehmender Verzweiflung, woher ich bloß die Melodie kenne. Zu einem zufriedenstellenden Ergebnis bin ich bisher nicht gekommen - ich vermute aber, dass es sich um eine traditionelle russische Melodie handelt. Falls jemand einen besseren Vorschlag hat - die Kommentare sind geöffnet.....

Und demnächst (in 2 Jahren?) gibt wieder was von Garik Sukatchew. Versprochen!





Samstag, 11. Dezember 2010
Tür 11 wird geöffnet!

Eigentlich wollte ich ja schon längst auf dem Weg in die Live Music Hall nach Köln sein, aber leider ist das heutige Konzert mit Gogol Bordello restlos ausverkauft - und so muss ich mir kurzfristig eine andere Abendgestaltung einfallen lassen. Dumm gelaufen, zumal ich mir hätte denken können, dass es schwierig bis unmöglich ist, an der Abendkasse noch an Karten zu kommen. Aber ich war einfach zu lange unentschlossen - und das, obwohl Gogol Bordello zu den Bands gehören, die man unbedingt einmal live gesehen haben muss.

Jetzt ist es zu spät und ich kann mich nur mit der letzten Studio-CD "Trans-Continental Hustle" trösten. Die Platte hat lange Zeit in meiner Sammlung ein Schattendasein geführt, aber seit einigen Wochen läuft "Trans-Continental Hustle" bei mir in einer Art Dauerrotation und ist inzwischen das aktuell meistgehörte Album in meiner Sammlung - und hat sehr gute Chancen, in meiner persönlichen Jahresbestenliste ganz weit oben zu landen.

Was mich aber nicht darüber hinwegtrösten kann, heute Abend eigentlich ganz woanders sein zu wollen......


Gogol Bordello Homepage
Gogol Bordello auf myspace

Foto: kata rokkar auf flickr

"Pala Tute" Gogol Bordello from Alexey TEREHOFF on Vimeo.






Heute wird bereits die 10. Tür des Adventskalenders geöffnet - und wir haben immer noch keinen italienischen Musiker gehabt. Sollte meine italophile Phase, die ja schon seit geraumer Zeit schwächer wird, endgültig Geschichte sein? Haben Berlusconi und Gianfranco Fini, Inter Mailand und Lazio Rom es endlich geschafft, jeglichen Glauben an das Schöne und Gute im italienischen Leben zu nehmen?

Natürlich nicht, denn solange es Musik wie die von Mirco Menna und der Banda di Avola gibt, wird es in diesem Blog immer mal wieder Einträge geben, die sich mit Italien und seiner Musik beschäftigen. Es hat aber ein wenig gedauert, bis ich die notwendige Zeit gefunden hatte, um zumindest ansatzweise einige Infos über die heutigen Künstler zu ermitteln. Was gar nicht so einfach ist, denn es gibt so gut wie keine englischsprachige oder gar deutsche Infos im doch so allwissenden Internet. Dabei sind sowohl Mirco Menna als auch die Banda di Avola keine musikalischen Eintagsfliegen, sondern haben schon seit geraumer Zeit ihre Spuren in der italienischen Musikszene hinterlassen.

Mirco Menna hat zunächst zwei Soloplatten aufgenommen und wurde dann 2006 Sänger der italienischen Band "Il Parto Delle Nuvole Pesanti" - eine Gruppe, die ich zufälligerweise bei meinem ersten Adventskalender vor drei Jahre (hier) kurz vorgestellt habe. Deren musikalischer Kopf Pepe Voltarelli hatte sich kurz zuvor entschlossen, nach 15 Jahren Bandgeschichte ein neues eigenes Kapitel aufzuschlagen und auf Solopfaden zu wandeln. Nach 3 Jahren, einer neuen CD und diversen Projekten war dann aber Schluss mit der Zusammenarbeit von Mirco Menna und "Il Parto Delle Nuvole Pesanti" - zwar ist Mirco Menna auch auf der in diesem Jahr erschienenen neuen CD "Magnagrecia" als Sänger vertreten, allerdings taucht er in der Besetzungsliste nur noch als Gastsänger auf.

Die Banda di Avola ist eine in der italienischen Banda-Kultur verwurzelte Blaskapelle aus der sizilianischen Kleinstadt Avola. Gegründet wurde die Kapelle 1996 von dem Musiker Sebastiano Bell’Arte, der gleichzeitig auch Mitglied der wohl bekanntesten italienischen Banda, der Banda Ionica war. Diese Beteiligung ermöglichte es der Banda di Avola wohl auch, sich schnell von den vielen Kapellen abzuheben, die es überall in Italien gibt. Denn aufgrund der guten Kontakte (in Köln würde man vielleicht auch von Klüngel sprechen) bekam die Banda di Avola schnell einen Plattenvertrag und konnte ihre erste (und bisher einzige) CD "A Banna" aufnehmen.

In diesem Jahr haben Mirco Menna und die Banda di Avola zusammengefunden und mit "... e l'italiano ride" eine gemeinsame CD aufgenommen. "Evviva" ist dabei die erste Singleauskoppelung und eine gelungene Verbindung aus italienischem Cantautore und Blasmusik. Wahrscheinlich kann man den Song noch besser würdigen, wenn man die Texte versteht, was aber trotz Internet-Übersetzungshilfe nicht so einfach ist. Aber selbst wenn man dank einer Folker-Rezension Teile des Textes übersetzt bekommt, ist ein Verstehen noch lange nicht selbstverständlich. Aber zumindest ist klar, dass mit Zeilen wie "„Hoch lebe der doofe Anführer, hoch lebe der fettabgesaugte Arsch, hoch leben San Remo, San Pio und seine gesegneten Wallfahrtsorte“ der italienischen Politik keine Ovationen entgegengebracht werden.

Und das macht mir dann wieder Hoffnung, dass meine Vorbehalte gegenüber der italienischen Politik auch von einigen Italienern geteilt werden. Und im Kampf gegen Inter Mailand und Lazio Rom gibt es ja noch den SSC Neapel...../div>

Banda di Avola Homepage
Banda di Avola auf myspace

Mirco Menna Homepage
Mirco Menna auf myspace

Foto Mirco Menna: randomaze auf flickr
Foto Banda di Avola: mtmsphoto auf flickr




Donnerstag, 9. Dezember 2010

Gestern Abend gegen 19 Uhr klingelt das Telefon und ich wurde gefragt, ob ich nicht Lust hätte, zum Kölner Konzert von Balkan Beat Box zu gehen? Hatte ich - und deshalb musste das 8. Türchen meines Adventskalenders gestern leider verschlossen bleiben. Und auch heute gibt es quasi nur eine Not-Doppel-Ausgabe, denn nach 4 Stunden Schlaf gestern Nacht und einem vollen Abendprogramm heute habe ich die kurze verbleibende Zeit mit einem ausgedehnten Nachmittagsnickerchen verbracht.

Das heutige gestrige Video ist von Kiril Dzajkovski, einem mazedonischen Musiker und Komponisten. Das Stück "Raise up your hand" ist auf dem meines erachtens besten Balkan-Sampler des Jahres 2010 (leider gab es nicht sonderlich viele gute in diesem Jahr) namens "Balkan Grooves"
Das Stück ist ein ziemlich konventionell gemachter housiger Balkantrack - der aber nach ca. 2 Minuten einen besonderen Drive bekommt. Denn da veredelt die Grande Dame der osteuropäischen Folklore, die große Esma Redepova das Stück mit ihrere Stimme. Gut gemacht!

Es gibt ein offizielles Video hier zu sehen - mir gefällt aber dieser Clip besser. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dieser Clip ein Werbespot zu einem neuen mazedonischen Fernsehkanal, für das auch "Raise up your hand" geschrieben und produziert wurde.

Und am Wochenende gibt es vielleicht auch einen kleinen Konzertbericht zu Balkan Beat Box und .....