Freitag, 15. Mai 2009
In den Zeiten des Internets ist es ja relativ einfach, das Original einer vermeintlichen Coverversion zu ermitteln. Man gibt in google den Songtitel ein und bekommt in den allermeisten Fällen schnell sämtliche Versionen ermittelt. Ungleich schwieriger wird es, wenn der Song mit neuem Text gecovert wurde (wie bei den allermeisten Bollywoodversionen) - aber davon soll hier jetzt nicht die Rede sein.

Der folgende Titel versteckte sich auf einem zu vernachlässigendem Weltmusik-Sampler und wäre fast mit besagtem Sampler in den Tiefen des Datennirvanas verschwunden. Beim ersten Durchhören konnte ich mit der kompletten Platte und auch mit dem Stück wenig anfangen. Doch irgendwann auf der Fahrt zur Arbeit brachte der Zufallsmodus meines mp3-Players besagten Song wieder auf meine Ohren. Und da kam dann plötzlich die Erkenntnis, dass es sich bei dem Titel um eine Coverversion handeln muss. Aber von wem? Mit Internet wäre das kein Problem, aber morgens um 7 Uhr in einer überfüllten S-Bahn ist das Internet unerreichbar für den Moment und die nächsten Stunden. Und so quälte ich mich einen ganzen Tag lang mit der Frage herum, woher ich zum Henker dieses Lied kenne. Und während ich in den Song immer und immer wieder reinhöre, um endlich den entscheidenden Geistesblitz zu bekommen, merke ich, dass mir die Interpretation des Songs immer besser gefällt.

Am Abend wird dann im Internet recherchiert und ich erfahre, dass die Band Moriarty heisst und eine ziemlich obskure Mischung aus Country, Folk und Chanson produziert. Gerade live soll Moriarty eine ziemlich einzigartige Show aus akustischer Musik und Theater bieten - mal sehen, ob ich meine angeborene Abneigung gegen fast alle Arten von Folk und Country überwinde und das Konzert am kommenden Wochenende im Kölner Luxor besuche.

Von wem das Original ist, werde ich wie immer erst übermorgen in den Kommentaren verraten, es sei denn, jemand postet die Lösung bereits vorher.

Moriarty Homepage
Moriarty auf myspace




Freitag, 15. Mai 2009
Freitag Abend im Stadtgarten

Ich muss ja gehörig aufpassen, dass ich nicht einer jener durchgeknallten Groupies werde, die ihren Lieblingen quer durch die ganze Republik nachreisen. Ganz so schlimm ist es glücklicherweise noch nicht, aber im letzten Jahr habe ich Ma Valise dreimal live gesehen und auch das Kölner Konzert wird nicht das einzige Konzert sein, welches ich auf der diesjährigen Tour sehen werde.

Über die Band, ihre Platte und ihre Konzerte habe ich mich hier schon erschöpfend ausgelassen. Deshalb nur soviel: auch in diesem Jahr lohnt sich der Besuch eines Konzerts mit Ma Valise. Natürlich besonders das Konzert im Leverkusener Kulturausbesserungswerk am 30. Mai, aber sicherlich auch in Siegburg, Berlin, Jena und anderswo....

In Köln haben sie jedenfalls wieder einmal gezeigt, warum sie live zu meinen absoluten Lieblingsbands gehören. Ihre Mischung aus Balkan, französischer Musette, Akustik-Dub, Afro, Rock und was weiß ich ist nur schwer zu beschreiben, aber ungemein melodisch, interessant und vor allen Dingen tanzbar. Und davon machten die knapp 200 Besucher im Stadtgarten auch ausgiebig Gebrauch. Und ich auch........

Weil hier im Blog Cover-Versionen im Moment der große Renner sind, passt es hervorragend, dass auf YouTube ein brandneuer Videomitschnitt des Konzerts der Band im Frankfurter Exzess zu finden ist. Er zeigt eine Zugabe der Band, die sich hier (untypisch) den Clash-Klassiker "Guns of Brixton" vorgenommen haben. Allerdings ist mir nicht klar, woher der Text kommt - im Internet habe ich lediglich eine textgleiche Version von Cypress Hill gefunden. Ob diese aber das "Original" ist, wage ich zu bezweifeln.

Tourdaten von Ma Valise auf myspace




Mittwoch, 13. Mai 2009
In irgendeinem Blog habe ich gelesen, dass es auf der neuen Platte der Ukranians eine Coverversion des T Rex Klassikers "Children of the Revolution"geben soll. Es sollte inzwischen allgemein bekannt sein, dass ich eine gewisse Schwäöche für obskure Coverversionen habe und so war klar: das Ding will ich haben.

Nun standen die Ukrainians bei mir bisher nicht besonders hoch im Kurs - ich hatte mir vor Jahren mal eine Platte näher angehört und konnte mit ihrer Mischung aus russischer ukrainischer Folklore und westlichem Pop-"Punk" gar nichts anfangen. Aber dieses Hörerlebnis lag wie gesagt schon einige Zeit zurück und eigentlich reiten Bands wie Gogol Bordello (die ich sehr schätze) erfolgreich und höchst unterhaltsam auf derselben Welle....

Da ich aber im Innern meines Herzens weiter skeptisch war, habe ich auf den Kauf des kompletten Albums "Diaspora" verzichtet und mir lediglich eine EP mit dem Titel "Hungarian Dance" besorgt und sofort in das Cover "Dity Revolutsiyi" reingehört. Doch welche Enttäuschung - die alte Rebellennummer verkommt zu einer kümmerlichen Folkloreballade. Dabei gibt es durchaus zumindest ein Beispiel, wie man die T Rex Nummer gekonnt verarbeiten kann - die Rapso-Legende Brother Resistance aus Trinidad hat vor Jahren ebenfalls eine eigene Version herausgebracht. Er hat aber gar nicht erst versucht, den Titel zu kopieren, sondern lediglich Teile des Originals in einen neuen Song gesampelt. Das Ergebnis ist leider nicht auf YouTube zu finden, aber äusserst hörenswert. Ganz im Gegensatz zu dem Versuch der Ukranians.....

Überhaupt kann mich die Platte in keinster Weise überzeugen. Alles wirkt in meinen Ohren ziemlich glatt und ohne jegliche musikalischen Kanten oder Brüche, die (Folk-)Punk doch ausmachen. Live mag das unter Umständen ja funktionieren - auch wenn ich es eher nervend finde, wenn Bands mit dem Zusammenspiel von Alkohol (viel), Elternfolklore (auch viel) und Punk (wenig) arbeiten. Mich erinnert das immer an die unglückselige Karnevalszeit, wo Gruppen mit aufgepeppten Schlagern angetrunkene Jungmänner und -frauen in Ekstase versetzen. Aber in der sterilen Sudioathmosphäre wirken mir die Nummern zu aufgesetzt und steril - ganz im Gegensatz zu den Platten von Gogol Bordello, die viel mehr Drive und Energie besitzen.

Aber nicht alles an der Platte ist schlecht, der Song "Emigranty" kann mich zumindest ansatzweise überzeugen. Doch das ist selbst für eine EP ein bißchen wenig.....

The Ukranians Homepage

Es gibt auf YouTube ein Video zum Titeltrack, der (wenn ich das richtig gelesen habe) ebenfalls eine Coverversion ist - das Original ist eines der Ungarischen Tänze von Johannes Brahms. Hätte ich das vorher gewusst.......

Von der Coverversion von "Children of the Revolution" gibt es (noch) kein Video. Eine gute Gelegenheit, hier eine Version des Originals zu zeigen. Die hat mich ziemlich überrascht, glänzt hier doch überraschenderweise mein absolutes Popfeindbild Elton John...





Sonntag, 10. Mai 2009
hier wieder 10 Alben, die mich durch den April gebracht haben (zufällige Reihenfolge):

1. La Pegatina - Via Mandarina
2. Boom Club - Boom Club
3. Macaco - Puerto Presente
4. Babylon Circus - La Belle Etoile
5. Almasala - Ahora
6. Dubmatix - Dread & Gold
7. VA - The Rough Guide To Afrobeat Revival
8. Ojos de Brujo - Aocana
9. La Ruda -Grand Soir
10. Novalima - Coba Coba