Montag, 19. November 2007
Schon die ersten Töne zeigen die Richtung an: ein knackiger Bass legt los, dann folgen akustische Gitarre und diverse Bläser und kredenzen einen knackigen Mix aus katalanischer High-Speed-Rumba, Rockabilly, Mambo, Funk und vielem mehr. Zusammengehalten wird diese wilde und chaotisch-anarchische Mischung durch die ungewöhnliche Reibeisenstimme des Sängers. Mit dieser Mischung begeisterte Muchachito Bombo Infierno bereits vor zwei Jahren mit dem Album "Vamos Que Nos Vamos“, und dieser Mix ist auch diesmal bestimmend für die neue Platte der Band um den Sänger und Bandleader Perera Viedman. Der ist, obwohl es beim Erscheinen des Debuts so aussah, als würde er wie ein Phönix aus der Asche auftauchen, bereits ein alter Hase in Barcelonas Musikszene und hat ausreichend Erfahrungen mit der Band "Trimelon" sammeln können

Trimelon gehörte neben Dusminguet und Color Humano zur "ersten Generation" der katalanischen Mestizo-Szene und hat die musikalischen Werke vieler heute angesagten Bands wie Ojos de Brujo, La Kinky Beat etc. nachhaltig beeinflusst. Auf dem zweiten Album von Trimelon (das erste Album kenne ich leider nicht) "Qué Vida Más Perra" ist der typische Muchachito-Sound - diese eigenwillige Art, die Rumba catalana neu zu interpretieren - schon deutlich zu erkennen. Nach der Auflösung der Band tingelt Perera Vidman einige Zeit durch die Gegend, um dann mit Muchachito Bombo Infierno neu durchzustarten. Am musikalischen Konzept von Trimelon ändert er nur wenig, doch setzt er seine Melodien verstärkt mit akustischer Gitarre und verstärktem Bläsereinsatz um. Diese Mischung trifft voll den Geschmack, das Debutalbum wird begeistert gefeiert und verkauft sich gut.

Jetzt ist mit "Visto lo Visto" das zweite Album erschienen. Dabei ist die Band ihren Stil treu geblieben und schrammelt unverdrossen und mit viel Spielwitz ihre Hochgeschwindigkeitsrumba unters tanzbereite Volk. Zwar haben die Bläser etwas mehr Gewicht gewonnen und erweitern das breite musikalisch Spektrum mit einigen Südstaaten-Brass-Tönen - insgesamt gibt es jedoch nicht viel Neues zu Hören. Doch wem bereits die erste Platte gut gefallen hat, dürfte auch seine Freude an "Visto lo Visto" haben - es macht einfach irren Spass, beim Hören der Platte die Regler weit aufzudrehen und mit gitanesken (?) Bewegungen durch die Wohnung zu schlittern......

Foto:rumboxing auf flickr


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