Sonntag, 3. Juni 2007
Gestern Abend im Gebäude 9:

- ich hatte nach langem Hin und Her mich dann doch dazu durchgerungen, dass Konzert von Chango family zu besuchen. Leider hatte ich am Abend vorher selber eine Veranstaltung und war nach 6 Stunden Plattenauflegen erst um 6 Uhr ins Bett gekommen. Um 11 Uhr war ich wieder auf den Beinen, um die üblen Reste der Party zu beseitigen und das KAW in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen....
Nach einem ausgedehnten Nachmittagsschlaf bin ich dann noch müde aus dem Bett gestiegen und habe mich direkt auf den Weg gemacht...

- statt der von Presse und Promoter angekündigten 12 Personen verirrten sich "nur" sieben Musiker auf der Bühne, insbesondere die tolle Stimme der weiblichen Co-Sängerin auf der Platte habe ich schmerzlich vermisst...

- leider war das Konzert recht schlecht besucht, das Gebäude 9 war nur zu gut einem Drittel gefüllt - was vielleicht auch an dem für Luchaamada (Konzertveranstalter) unüblich hohem Eintrittspreis von 12 Euro (plus Soli-Zuschlag) lag - andererseits waren sicherlich viele potentielle Konzertbesucher in Rostock demonstrieren

- man nehme einen guten Schuss Ska, vermische ihn mit je einer Prise Reggae, französischer Musette, etwas südamerikanischem Flair und europaischen Rock(abilly), singe auf Englisch, Französisch, spanisch und italienisch, und fertig ist die Musik von Chango family

- ich mag es eigentlich überhaupt nicht, wenn versucht wird, schon beim dritten Lied mit oohoohoohoo-Spielchen das Publikum zum Mitsingen zu animieren - die meisten Leute im Publikum hatten aber keine Probleme mit dieser Art der Animation...

- ich habe selten einen so sauberen Sound im Gebäude 9 gehört - was sicherlich auch zum Teil daran lag, dass die Verstärker einmal nicht bis zum Anschlag aufgedreht waren.....

- Der Sänger wirkte auf mich sehr irritierend mit seinem ständigen Nesteln an seinen Kopfhörern und seiner gewöhnungsbedürftigen Bühnenshow - aber seine prägnante Stimme entschädigte für gewisse optische "Störungen"

- begeistert haben mich die sauberen Einlagen der zwei- bis dreiköpfigen Bläsersektion - nett auch, als sie während eines ruhigeren Songs hinter der Bühne verschwanden und dann plötzlich mitten im Publikum wieder spielend auftauchten...

- das Konzert brachte 90 Minuten Tanzen und Hüpfen und schöne Songs und nette Stimmung - viel mehr verlange ich auch von einem guten Konzert nicht...

- dennoch war es kein ungetrübter Abend, was aber nicht an Chango family, sondern an dem bescheuerten Strassenbahnfahrer lag, der wartete, bis ich die (geschlossene) Einstiegstür erreichte und dann (ohne mich) losfuhr. So konnte ich noch eine gute halbe Stunde den öden Kölner Nachthimmel und die noch öderen Werbeplakate an der Haltestelle bestaunen....