Mittwoch, 17. Januar 2007
Gibt es jüdische Musik?

Klar, da gibt es dieses "Hava Nagila hava", mit dem man mich vor Jahrzehnten im Musikunterricht gequält hat.

Und dann fällt einem vielleicht noch Giora Feidman ein - ein mir zu sehr in klassischen Traditionen behafteter Klarinettenspieler, der für mich immer den Inbegriff der Klezmer-Musik darstellte: virtuos, aber langweilig...

Seit wenigen Jahren gibt es aber eine kleine Szene, die eine Brücke baut zwischen den alten Wurzeln der jüdischen Musik und modernen Beats und Soundstrukturen.Und der Erfolg gibt Bands wie Oi va Voi (deren drittes Album hoffentlich bald erscheinen wird) oder Balkan Beat Box recht.

Jetzt gibt es eine Compilation, die auf erfrischende Weise weitere "Neuerer" der Klezmerszene vorstellt. Die Macher (Lemez Lovas von Oi Va Voi und Yuriy Gurzhy, der auch mit für die Russendisko-Hits CDs verantwortlich zeichnet) haben aus aller Welt unterschiedlichste Interpreten gefunden, die jüdische Liedgut - Traditionen gekonnt in ein modernes Gewand kleiden.

Da finden sich Polka, Hip-Hop, Reggae, ja selbst Punk, Surf und Latino-Elemente in den Songs - und fast alles klingt so, als wäre es schon immer ein Bestandteil des Klezmer gewesen.

Shtetl Superstars ist eine Platte, die auf der Tanzfläche und im heimischen CD-Player für frischen Wind sorgt - zumindest bei mir....