"FOLKER: Besteht der Reiz der Musik aus anderen Ländern für Sie auch darin, dass sie in fremden Sprachen gesungen wird?

Charlie Gillett: Das kann insofern sein, als dass ich irgendwann in den achtziger Jahren das Gefühl bekam, dass wirklich jeder Reim und jeder Gedanke, den man haben kann, irgendwann mal in einem Song vorgekommen ist. Wissen Sie, ich war schon 40, und ich hatte das Gefühl, dass es immer schwieriger wurde, ein Lied zu finden, das mich aufhorchen lies. Für den Sänger sind die Worte ein Mittel, Emotionen auszudrücken, ob auf Englisch oder in einer anderen Sprache. Nur darum geht es. Als ich das erste Mal Little Richard in den Fünfzigern hörte, habe ich vielleicht jedes zehnte Wort verstanden, weil er so brüllte. Nach einer Weile ist man ganz überrascht, dass er tatsächlich Englisch singt, es ist nur die Art, wie er singt: Saturdaynightjust gotpaidfoolaboutmoneydon'ttrytosave - man weiß nicht, wo ein Wort aufhört und das nächste anfängt."

 

Der britische Radio-DJ Charlie Gillett im Interview mit folker.de