Am Anfang jeden Monats werden die World Music Charts Europe hier veröffentlicht. Über 50 DJs verschiedener Radiostationen in ganz Europa wä;hlen ihre aktuellen Favoriten. Hier wie immer eine kurze Vorstellung der Top 3 des Monats Juni und anderer interessanter Trends, die sich vielleicht aus den Charts herauslesen lassen....

1.Umalali von THE GARIFUNA WOMEN'S PROJECT
Mir ist immer noch nicht klar, warum diese Platte so herausragend sein soll, dass sie es jetzt sogar auf den Spitzenplatz geschafft hat. Zwar haben die auf myspace zu hörenden Stücke durchaus ihre Qualität, aber sie sind meines Erachtens doch zu offensichtlich Kopien des erfolgreichen Schaffens von Andy Palacio und seinem Album "Watina".


2.3MA von Projet 3MA
Letzten Monat habe ich richtigerweise vorausgesagt, dass die CD des afrikanischen Projekts auch im Juni in den Top 3 der World Music Charts vertreten sein wird. Getäuscht habe ich mich aber mit der Vermutung, dass dann auch diverse Tonbeispiele im Netz zu hören sein werden. Ich weiß daher immer noch nichts über die Musik des Trios - vielleicht dann im Juli......


3. MALDITO TANGO von Melingo
Ich bin ja alles andere als ein Tangokenner, insofern fehlt mir einiges an Wissen, um diese Platte ausreichend würdigen zu könne. Aber soviel kann ich sagen: Mir gefällt die Vorgängerplatte "Santa Milonga" wesentlich besser auch wenn das neue Werk durchaus seine Stärken hat. Insbesondere die raue und ausdrucksstarke Stimme von Daniel Melingo geben der Platte eine unverwechselbare Note. Ob mich die Platte so richtig wird fesseln können, wage ich aber zu bezweifeln, dafür stehe ich einfach zu sehr auf härtere Rhythmen......

Neben der spannenden Platte der Chinesin Sa Ding Ding (muss ich mir unbedingt besorgen) sind afrikanische Platten wieder einmal besonders angesagt. Das renommierte Sterns Label wildert weiter in den Archiven der früheren staatlichen Plattenschmiede "Silyphone" aus Guinea und bringt nach einer Werkschau über Bembeya Jazz National jetzt eine Zusammenstellung mit Balla et Ses Balladins - keine Ahnung, wie das klingt.

Interessant klingt dagegen die Zusammenstellung "African Scream Contest Raw & Psychedelic Afro Sounds from Benin & Togo 70s" - auch wenn mir die Zusammenstellungen mit immer exotischeren Titeln (wie z.B. die kürzlich erschienenen "Nigeria Disco Funk Special 197479" und "Nigeria Special 197076") langsam auf den Wecker gehen - die Lieder auf der Platte haben ihren Charme und sind durchaus anzuhören....

Ganz und gar überflüssig finde ich dagegen die Compilation "In the name of love- Africa celebrates U2". Musikalisch mag das ja noch durchaus ansprechend sein - so unerträglich empfinde ich die Pressetexte, in denen man lesen kann, dass sich hier führende afrikanische Musiker bei Bono und seiner Band für das jahrzehntelange Engagement für den schwarzen Kontinent bedanken wollen. Bei so einer PR wird mir schlecht.........

Es folgt der Juli und das Sommerloch........