"All dies findet in einer Welt statt, die weiß, was geschieht, dabei aber schweigt und nicht viel mehr tut, als dieses bedauerliche Theater anzuschauen"
Der für den arabischen Fernsehsender al-Dschasira tätige Journalist Sami Al-Hadsch in einem Brief über die Zustände in Guantanamo. Er ist seit Juni 2002 in Guantanamo inhaftiert, aber es gibt immer noch keine offizielle Anklage gegen ihn. Seit über einem Jahr befindet er sich in einem Hungerstreik und wird von den amerikanischen Militärs zwangsernährt.
Aus der taz vom 18.01.07
Der für den arabischen Fernsehsender al-Dschasira tätige Journalist Sami Al-Hadsch in einem Brief über die Zustände in Guantanamo. Er ist seit Juni 2002 in Guantanamo inhaftiert, aber es gibt immer noch keine offizielle Anklage gegen ihn. Seit über einem Jahr befindet er sich in einem Hungerstreik und wird von den amerikanischen Militärs zwangsernährt.
Aus der taz vom 18.01.07
Eine eingefahrene Reaktion, ein Reflex : Guatanamo – wie schrecklich!
Habe mich schon so oft darüber aufgeregt: Diese maßlose Arroganz der US-Amerikaner, alle Nicht-Amerikaner zu Menschen X-ter-Klasse zu erklären und ihnen sämtliche Rechte abzusprechen. Die perfide Strategie mit Lagern und Gefängnissen außerhalb des US-Territorriums - und die US-Gerichte spielen größtenteils mit.
Und dann geht es weiter zur Tagesordnung, denn nach 5 Jahren verflüchtigt sich die Wut angesichts der gefühlten Ohnmacht. Das Unrecht wird zur Normalität. Und es gibt noch soviel anderes, was meine Aufregung rechtfertigen würde.
Jetzt lese ich diesen Text und ich bekomme wieder Riesenwut.
Die Amis machen alles so dermaßen falsch., das es eigentlich schon wieder nur Absicht sein kann. Ich kann mir soviel bodenlose Dummheit im 21. Jahrhundert nur damit erklären, das man auf Teufel komm raus ein neues globales Feindbild braucht, nachdem der Russe sich Ende der 80er Jahre verabschiedet hat.
Nur mit dieser vermeintlichen - oder zumindest bewußt aufgebauten - globalen Bedrohung lassen sich horrende Militärausgaben, Kürzungen im Sozialbereich, Aufbau eines beispiellosen Überwachungsstaates nach innen wie außen und fortwährende Einschränkung von Bürger-/Menschenrechten rechtfertigen und ohne allzugroße Proteste durchsetzen.
Und um dieses Feindbild aufrechtzuerhalten, muß es gefüttert werden. Mit Guatanamo, mit anderen unsinnigen Maßnahmen, die wiederum nur den Haß auf die USA schüren und zu weiteren Attentaten verleiten – um danit das Bedrohungsszenario weiter zu untermauern.
Vielleicht ist es paranoid, aber wie dumm kann man sein?
Aber selbst wenn da was dran ist, hilft es den Menschen in Guatanamo, im Irak und anderswo kein bißchen weiter. Entweder sind sie Opfer grenzenloser Dummheit und Arroganz oder einer grausamen, ausgeklügelten Strategie – ihnen wird das letztendlich egal sein.
Eine neue Welle der Empörung könnte den Menschen in Guatanamo vielleicht helfen.
Habe mich schon so oft darüber aufgeregt: Diese maßlose Arroganz der US-Amerikaner, alle Nicht-Amerikaner zu Menschen X-ter-Klasse zu erklären und ihnen sämtliche Rechte abzusprechen. Die perfide Strategie mit Lagern und Gefängnissen außerhalb des US-Territorriums - und die US-Gerichte spielen größtenteils mit.
Und dann geht es weiter zur Tagesordnung, denn nach 5 Jahren verflüchtigt sich die Wut angesichts der gefühlten Ohnmacht. Das Unrecht wird zur Normalität. Und es gibt noch soviel anderes, was meine Aufregung rechtfertigen würde.
Jetzt lese ich diesen Text und ich bekomme wieder Riesenwut.
Die Amis machen alles so dermaßen falsch., das es eigentlich schon wieder nur Absicht sein kann. Ich kann mir soviel bodenlose Dummheit im 21. Jahrhundert nur damit erklären, das man auf Teufel komm raus ein neues globales Feindbild braucht, nachdem der Russe sich Ende der 80er Jahre verabschiedet hat.
Nur mit dieser vermeintlichen - oder zumindest bewußt aufgebauten - globalen Bedrohung lassen sich horrende Militärausgaben, Kürzungen im Sozialbereich, Aufbau eines beispiellosen Überwachungsstaates nach innen wie außen und fortwährende Einschränkung von Bürger-/Menschenrechten rechtfertigen und ohne allzugroße Proteste durchsetzen.
Und um dieses Feindbild aufrechtzuerhalten, muß es gefüttert werden. Mit Guatanamo, mit anderen unsinnigen Maßnahmen, die wiederum nur den Haß auf die USA schüren und zu weiteren Attentaten verleiten – um danit das Bedrohungsszenario weiter zu untermauern.
Vielleicht ist es paranoid, aber wie dumm kann man sein?
Aber selbst wenn da was dran ist, hilft es den Menschen in Guatanamo, im Irak und anderswo kein bißchen weiter. Entweder sind sie Opfer grenzenloser Dummheit und Arroganz oder einer grausamen, ausgeklügelten Strategie – ihnen wird das letztendlich egal sein.
Eine neue Welle der Empörung könnte den Menschen in Guatanamo vielleicht helfen.
wollit,
22. Januar 2008, 10:39
Geht mir genauso
Was mich am meisten ärgert und aufregt, ist dieses eines Rechtsstaats unwürdige Rumgehampel, wie man diese Gefangenen bezeichnen soll, damit weder Strafrecht noch Internationales Kriegsrecht gelten soll. Und so konstruiert man eine neue Definition, um Menschen über Jahre hinweg ohne Anklage einzusperren.
Wo ist da der Unterschied zu den kritisierten "Schurkenstaaten"? Wie will man so Verletzungen der Menschenrechte glaubwürdig in anderen Ländern anprangern?
Was mich am meisten ärgert und aufregt, ist dieses eines Rechtsstaats unwürdige Rumgehampel, wie man diese Gefangenen bezeichnen soll, damit weder Strafrecht noch Internationales Kriegsrecht gelten soll. Und so konstruiert man eine neue Definition, um Menschen über Jahre hinweg ohne Anklage einzusperren.
Wo ist da der Unterschied zu den kritisierten "Schurkenstaaten"? Wie will man so Verletzungen der Menschenrechte glaubwürdig in anderen Ländern anprangern?
ednett,
22. Januar 2008, 21:51