Melancholische Ausflüge in die eigene Vergangenheit enden häufig mit einer ziemlichen Enttäuschung. Diese Weisheit hatte ich warnend im Hinterkopf, als ich die Anschaffung des neuen Best of Albums von Gianna Nannini in Erwägung zog. Einige ältere Songs, die ich vor Wochen zufällig im Radio oder im Internet gehört hatte, bestätigten eher meine Befürchtung. Doch konnte ich trotz aller Bedenken die Finger dann doch nicht von der Platte lassen. Schließlich gehörte Gianna Nannini für mich früher zu den wenigen italienischen Interpreten, die glaubwürdig aufzeigten, dass es in Italien auch Musik jenseits von den allgegenwärtigen Toto Cotugno, Al Bano & Romina Power und anderen San Remo Schlagersternchen gab. Gianna Nannini stand für gute zeitgemäße Rockmusik.- sowohl im Studio als auch live - ein Konzertbesuch vor vielen Jahren in der alten Kölner Sporthalle ist mir heute noch in angenehmer Erinnerung.
Jetzt habe ich die Doppel-CD zweimal durchgehört und frage mich irritiert, was ich damals für einen verkitschten Scheiss gehört habe. Songs wie "Scandalo" oder "Latin lover", die damals zu meinen Lieblingsliedern gehörten, erzeugen heute nichtssagende Langeweile. Noch schlimmer ist es bei "Porfumo" oder "Bello e impossibile", deren innovativer "Elektronik-Sound" heute nur noch ein gruselndes Erschauern hervorrufen. Lediglich bei "America" und mit Einschränkung "California" kann ich meine damalige Begeisterung nachvollziehen - aber um den Kauf einer Platte zu rechtfertigen, bedarf es eigentlich mehr als eineinhalb vernünftige Lieder. Aber eigentlich wusste ich es ja vorher: Melancholische Ausflüge in die eigene Vergangenheit enden häufig mit einer ziemlichen Enttäuschung.......
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Nach den offiziellen WMCE-Charts jetzt meine persönlichen Favoriten des Jahres 2007:
1. Locomondo - Me wanna dance
für mich das beste Album des Jahres 2007 - wunderbarer Reggae mit griechischem Einschlag
(Platzierung in den WMCE Charts: 349 - Rezension hier)
2..Che Sudaka - Mirando el mundo al reves
kurz und knackig - "Strassenmusik" aus Barcelona
(WMCE: 881.Platz - Rezension hier)
3. Roy Paci - Suonoglobal
Soeben fällt mir auf, dass ich diese Platte hier gar nicht besprochen habe - ein Versäumnis, welches ich baldmöglichst nachholen muss. Auf jeden Fall ein "must have"!
(WMCE 27.Platz)
4. La Pegatina - Al Carrer!
Die Platte, die für mich den Sommer eingeleitet hat. Nicht unbedingt virtuos, aber mit ungeheurem Groove - erinnert ein wenig an Che Sudaka
(WMCE: nicht platziert - Rezension hier)
5. dunkelbunt - Morgenlandfahrt
Die bestplatzierte Nicht-Mestizo-CD. Eine rasante Reise durch Osteuropa - die bessere Alternative zu Shantels "Disko Partizani"
(WMCE: 158.Platz - Rezension hier)
6. Raiz - Uno
Wunderschönes Album meines Lieblingsitalieners
(WMCE:nicht platziert- Rezension hier)
7, Almasala - Eolh
Im letzten Winter meine Medizin gegen den "Wann-kommt-endlich-der-Sommer"-Depression.....
(WMCE: 283.Platz - Rezension hier)
8. Moussu T et les jovents - Forever polida
Eigentlich schon von 2006, aber von mir erst im letzten Jahr entdeckt - ein ungeheuer relaxtes Album für Frühling, Sommer, Herbst und Winter
(nicht platziert - Rezension hier)
9. Beirut - Gulag Orkestar
Anfangs fand ich die Platte ziemlich schlecht - doch mit jedem Hören wurde sie besser und besser und besser - ziemlich schräger Osteuropa-Indie-Pop aus Amerika
(WMCE: 382.Platz - Rezension hier)
10. Patchanka - Set things in motion
(nicht platziert - keine Rezension)
Eigentlich gar keine so überragende Platte - aber sie haben in meiner Lieblingslokalität ein tolles Konzert gegeben und jedes Hören der Platte erinnert mich wieder......
Ermittelt habe ich die Top 10 anhand der Häufigkeit meiner hier monatlich ermittelten Hitparade und der subjektiven Erinnerung, wie stark mich bestimmte Platten beeindruckt haben.
Insgesamt eine ziemlich Mestizo-lastige Top10.
Auf den weiteren Plätzen würden dann eher andere Genres folgen, wie z.B. "Watina" von Andy Palacio oder Kristie Stassinopoulou mit "Taxidoscopio", die Balkan Beat Box mit "Nu med" oder Magyd Cherfi mit "Pas en vivant avec son chien"
Bliebe noch die Frage, ob 2007 musikalisch ein gutes Jahr war .....
Auch wenn mir viele Platten gefallen haben - der richtig große Kracher hat gefehlt. Außerdem gab es einige Enttäuschungen: Insbesondere die Veröffentlichungen der deutschen Reggaestars fand ich eher fade(Gentleman/Ohrbooten) bis ärgerlich (Culcha Candela/Seeed)
Freuen wir uns auf die Platten des Jahres 2008......
1. Locomondo - Me wanna dance
für mich das beste Album des Jahres 2007 - wunderbarer Reggae mit griechischem Einschlag
(Platzierung in den WMCE Charts: 349 - Rezension hier)
2..Che Sudaka - Mirando el mundo al reves
kurz und knackig - "Strassenmusik" aus Barcelona
(WMCE: 881.Platz - Rezension hier)
3. Roy Paci - Suonoglobal
Soeben fällt mir auf, dass ich diese Platte hier gar nicht besprochen habe - ein Versäumnis, welches ich baldmöglichst nachholen muss. Auf jeden Fall ein "must have"!
(WMCE 27.Platz)
4. La Pegatina - Al Carrer!
Die Platte, die für mich den Sommer eingeleitet hat. Nicht unbedingt virtuos, aber mit ungeheurem Groove - erinnert ein wenig an Che Sudaka
(WMCE: nicht platziert - Rezension hier)
5. dunkelbunt - Morgenlandfahrt
Die bestplatzierte Nicht-Mestizo-CD. Eine rasante Reise durch Osteuropa - die bessere Alternative zu Shantels "Disko Partizani"
(WMCE: 158.Platz - Rezension hier)
6. Raiz - Uno
Wunderschönes Album meines Lieblingsitalieners
(WMCE:nicht platziert- Rezension hier)
7, Almasala - Eolh
Im letzten Winter meine Medizin gegen den "Wann-kommt-endlich-der-Sommer"-Depression.....
(WMCE: 283.Platz - Rezension hier)
8. Moussu T et les jovents - Forever polida
Eigentlich schon von 2006, aber von mir erst im letzten Jahr entdeckt - ein ungeheuer relaxtes Album für Frühling, Sommer, Herbst und Winter
(nicht platziert - Rezension hier)
9. Beirut - Gulag Orkestar
Anfangs fand ich die Platte ziemlich schlecht - doch mit jedem Hören wurde sie besser und besser und besser - ziemlich schräger Osteuropa-Indie-Pop aus Amerika
(WMCE: 382.Platz - Rezension hier)
10. Patchanka - Set things in motion
(nicht platziert - keine Rezension)
Eigentlich gar keine so überragende Platte - aber sie haben in meiner Lieblingslokalität ein tolles Konzert gegeben und jedes Hören der Platte erinnert mich wieder......
Ermittelt habe ich die Top 10 anhand der Häufigkeit meiner hier monatlich ermittelten Hitparade und der subjektiven Erinnerung, wie stark mich bestimmte Platten beeindruckt haben.
Insgesamt eine ziemlich Mestizo-lastige Top10.
Auf den weiteren Plätzen würden dann eher andere Genres folgen, wie z.B. "Watina" von Andy Palacio oder Kristie Stassinopoulou mit "Taxidoscopio", die Balkan Beat Box mit "Nu med" oder Magyd Cherfi mit "Pas en vivant avec son chien"
Bliebe noch die Frage, ob 2007 musikalisch ein gutes Jahr war .....
Auch wenn mir viele Platten gefallen haben - der richtig große Kracher hat gefehlt. Außerdem gab es einige Enttäuschungen: Insbesondere die Veröffentlichungen der deutschen Reggaestars fand ich eher fade(Gentleman/Ohrbooten) bis ärgerlich (Culcha Candela/Seeed)
Freuen wir uns auf die Platten des Jahres 2008......
Nachdem ich mich ein Jahr lang durch die Monatscharts der WMCE gequält habe, sollte ich die Jahresauswertung der World Music Charts Europe zumindest kurz anführen. Die komplette Liste (von Platz 1 bis Platz 974 (Made in Turkye Vol. 3) ist hier nachzulesen.
Hier die TOP 3
Platz 1: WATINA von Andy Palacio and the Garifuna Collective
Anfangs konnte ich ja nicht soviel mit der Platte anfangen, doch inzwischen hat sie einen festen Platz neben meinem CD-Player gefunden. Ein würdiger Sieger!
Platz 2: AMAN IMAN von Tinariwen
Auch wenn mir die zweite Platte von Tinariwen besser gefiällt, ist der Wüstenblues der malischen Band immer noch eine hochinteressante und spannende Musikrichtung.
Platz 3: SEGU BLUE von Bassekou Kouyate & Ngoni Ba
Wenn schon afrikanische Interpreten die Top 3 der Jahrescharts beherrschen müssen, dann ist es gut, das neben Tinariwen ein weiterer malischer Musiker auf das Podest gehievt wird. Die Platte gehört nicht zu meinen Lieblingsplatten, gefällt mir aber allemal besser als die ebenfalls gut platzierte Angelique Kidjo (Platz 4), Habib Koite (Platz 5) oder Orchestra Baobab (Platz 8). Bei der BBC wurde diese Platte übrigens zur besten CD des Jahres 2007 gekürt.....
Auch wenn die Top 3 nicht unbedingt meine Bewertung widerspiegeln, kann ich der Prämierung durchaus zustimmen. Alle drei Alben sind sehr gute Weltmusikplatten, die ein längeres Reinhören verdient haben.
Bei den nachfolgend platzierten Platten habe ich diese Einschätzung aber leider nicht mehr. Viele der in den ersten 20 vertretenden CDs werden schnell in den Niederungen der Plattenschränke verschwinden - Platten, die für etwas Neues stehen, findet man kaum. Bezeichnend, dass auch zwei Oldie-Kompilationen aus Afrika unter den besten 20 Platten zu finden sind. Bei aller Wertschätzung für das Stren-Label, welches für unzählige "Ausgrabungen" verantwortlich ist - es spricht nicht unbedingt für die Qualität der neuen Platten (oder der Juroren), wenn solche Platten aktuellen Produktionen den Rang ablaufen können.....
Hier die TOP 3
Platz 1: WATINA von Andy Palacio and the Garifuna Collective
Anfangs konnte ich ja nicht soviel mit der Platte anfangen, doch inzwischen hat sie einen festen Platz neben meinem CD-Player gefunden. Ein würdiger Sieger!Platz 2: AMAN IMAN von Tinariwen
Auch wenn mir die zweite Platte von Tinariwen besser gefiällt, ist der Wüstenblues der malischen Band immer noch eine hochinteressante und spannende Musikrichtung. Platz 3: SEGU BLUE von Bassekou Kouyate & Ngoni Ba
Wenn schon afrikanische Interpreten die Top 3 der Jahrescharts beherrschen müssen, dann ist es gut, das neben Tinariwen ein weiterer malischer Musiker auf das Podest gehievt wird. Die Platte gehört nicht zu meinen Lieblingsplatten, gefällt mir aber allemal besser als die ebenfalls gut platzierte Angelique Kidjo (Platz 4), Habib Koite (Platz 5) oder Orchestra Baobab (Platz 8). Bei der BBC wurde diese Platte übrigens zur besten CD des Jahres 2007 gekürt.....Auch wenn die Top 3 nicht unbedingt meine Bewertung widerspiegeln, kann ich der Prämierung durchaus zustimmen. Alle drei Alben sind sehr gute Weltmusikplatten, die ein längeres Reinhören verdient haben.
Bei den nachfolgend platzierten Platten habe ich diese Einschätzung aber leider nicht mehr. Viele der in den ersten 20 vertretenden CDs werden schnell in den Niederungen der Plattenschränke verschwinden - Platten, die für etwas Neues stehen, findet man kaum. Bezeichnend, dass auch zwei Oldie-Kompilationen aus Afrika unter den besten 20 Platten zu finden sind. Bei aller Wertschätzung für das Stren-Label, welches für unzählige "Ausgrabungen" verantwortlich ist - es spricht nicht unbedingt für die Qualität der neuen Platten (oder der Juroren), wenn solche Platten aktuellen Produktionen den Rang ablaufen können.....
hier wieder 10 Alben, die mich durch den Dezember gebracht haben (zufällige Reihenfolge):
1. Karamelo Santo Antena Pachamama
2. Villa Ada Crew - Nuovo Giorno
3. VA - AchiliFunk-Gypsy Soul 1969-1979
4. Locomondo - Me wanna dance
5. Locomondo- Enas Trelos Kosmos
6. Gaetano Fabri - Nuits tsigane
7. Broussai - Avec de mots
8. Otto Ohm - Naif
9. Andy Palacio - Watina
10. Obrint Pas - En Moviment
1. Karamelo Santo Antena Pachamama
2. Villa Ada Crew - Nuovo Giorno
3. VA - AchiliFunk-Gypsy Soul 1969-1979
4. Locomondo - Me wanna dance
5. Locomondo- Enas Trelos Kosmos
6. Gaetano Fabri - Nuits tsigane
7. Broussai - Avec de mots
8. Otto Ohm - Naif
9. Andy Palacio - Watina
10. Obrint Pas - En Moviment
Am Anfang jeden Monats werden die World Music Charts Europe hier veröffentlicht. Über 50 DJs verschiedener Radiostationen in ganz Europa wählen ihre aktuellen Favoriten. Hier wie immer eine kurze Vorstellung der Top 3 des Monats Januar und anderer interessanter Trends, die sich vielleicht aus den Charts herauslesen lassen....
Same procedure as last year/month - und weil ich keine Lust mehr habe, immer wieder auf die Afrikalastigkeit der Juroren rumzureiten, handle ich diesen Monat die Top3 in aller Kürze ab
1. THE SOUL OF ARMENIA von Djivan Gasparyan
2 ROKKU MI ROKKA von Youssou N'Dour
3. MADE IN DAKAR von Orchestra Baobab
Zwei Platten von arrivierten afrikanischen Musikern hinter dem "Best of" des armenischen Altmeisters - keine besonders innovative Chartspitze.
Auf den hinteren Plätzen befinden sich dann aber doch einige interessante Neusinsteiger - beim Hören der Samples hat mir insbesondere der in Dänemark wohnende Mocambikaner Deodato Siquir (es hat mich einiges an Arbeit gekostet, heraus zu finden, dass der Name auf der WMCE-Webseite falsch geschrieben ist) und die flämischen Frauenstimmen von Lais gefallen. Faszinierend auch die Musik der Finnin Sanna Kurki-Suonio, die so fremd und unwirklich klingt, das man nicht glauben will, dass es sich um Folklore eines Landes handelt, welche von unseren eigenen Wurzeln so weit gar nicht geographisch entfernt ist.
Diesmal ist Spanien sehr stark vertreten - allerdings nicht mit dem von mir so geliebten Mestizo-Sound, sondern stark folkloristisch. Insgesamt eine Auswahl mir völlig unbekannter Band - von den 10 Neieinsteigern kannte ich nur zwei - Robert Plant aufgrund seiner Rockvergangenheit und die in Afrika äusserst populären Magic System. Dabei hat diese Band aufgrund ihrer "eingeschränkten" musikalischen Virtuosität eigentlich einen eher schweren Stand bei europäischen Muiskliebhabern (davon später einmal mehr). Daher meine Vermutung, dass der Dezember in Bezug auf Neuerscheinungen eher ein mauer Monat war..... .
Lais auf myspace
Deodato Siquir auf myspace
Same procedure as last year/month - und weil ich keine Lust mehr habe, immer wieder auf die Afrikalastigkeit der Juroren rumzureiten, handle ich diesen Monat die Top3 in aller Kürze ab
1. THE SOUL OF ARMENIA von Djivan Gasparyan
2 ROKKU MI ROKKA von Youssou N'Dour
3. MADE IN DAKAR von Orchestra Baobab
Zwei Platten von arrivierten afrikanischen Musikern hinter dem "Best of" des armenischen Altmeisters - keine besonders innovative Chartspitze.
Auf den hinteren Plätzen befinden sich dann aber doch einige interessante Neusinsteiger - beim Hören der Samples hat mir insbesondere der in Dänemark wohnende Mocambikaner Deodato Siquir (es hat mich einiges an Arbeit gekostet, heraus zu finden, dass der Name auf der WMCE-Webseite falsch geschrieben ist) und die flämischen Frauenstimmen von Lais gefallen. Faszinierend auch die Musik der Finnin Sanna Kurki-Suonio, die so fremd und unwirklich klingt, das man nicht glauben will, dass es sich um Folklore eines Landes handelt, welche von unseren eigenen Wurzeln so weit gar nicht geographisch entfernt ist.
Diesmal ist Spanien sehr stark vertreten - allerdings nicht mit dem von mir so geliebten Mestizo-Sound, sondern stark folkloristisch. Insgesamt eine Auswahl mir völlig unbekannter Band - von den 10 Neieinsteigern kannte ich nur zwei - Robert Plant aufgrund seiner Rockvergangenheit und die in Afrika äusserst populären Magic System. Dabei hat diese Band aufgrund ihrer "eingeschränkten" musikalischen Virtuosität eigentlich einen eher schweren Stand bei europäischen Muiskliebhabern (davon später einmal mehr). Daher meine Vermutung, dass der Dezember in Bezug auf Neuerscheinungen eher ein mauer Monat war..... .
Lais auf myspace
Deodato Siquir auf myspace

