In den Anfangstagen dieses Blogs (long time ago) habe ich mal auf die italienisch-französische Combo Grimoon hingewiesen, da ich deren Stück "Moka" außerordentlich schön fand - und immer noch finde. Grimoon gehörte damals nicht unbedingt zu den Gruppen, zu denen man massenhaft Berichte im Netz gefunden hat und es war eine ziemlich mühselige Sucherei, um an irgendwelche Infos zu gelangen.
Das hat sich glücklicherweise etwas gebessert, weil das kleine Berliner Label solaris empire die neue CD der Band namens "Super 8" in Deutschland herausgebracht hat und eine Tour der Gruppe organisiert hat. Zu diesem Anlass gibt es dann natürlich auch immer einige Infos über Band und Platte - so erfährt man, dass die Mitglieder von Grimoon inzwischen in einem kleinen oberitalienischen Dorf leben und dort biologischen Radicchio anbauen, dass sie auf ihrem Bauernhof regelmäßig kulinarisch-musikalische Abende veranstalten und das sie ihre Auftritte immer mit selbst produzierten kleinen Filmen untermalen.
Leider hat Grimoon bei der Tourplanung das Rheinland komplett bergessen, so dass ich hoffen will, dass die Tour ein Erfolg wird und die Band nochmal Deutschland besuchen wird (..und dann vielleicht auch das Kulturausbesserungswerk??)
Was man aber auf der Homepage von "solaris empire" nicht findet (Liebe Leute, schweres Versäumnis!), ist ein Hinweis auf das Video zur Single "Orfeo" von der neuen Platte. Diese Video ist nämlich dermaßen schön, dass es eine Schande ist, dass es auf YouTube erst knapp 600 mal abgerufen worden ist (davon mindestens 30 mal innerhalb der letzten 24 Stunden von mir).....
Grimoon Homepage
Grimoon auf myspace
Das hat sich glücklicherweise etwas gebessert, weil das kleine Berliner Label solaris empire die neue CD der Band namens "Super 8" in Deutschland herausgebracht hat und eine Tour der Gruppe organisiert hat. Zu diesem Anlass gibt es dann natürlich auch immer einige Infos über Band und Platte - so erfährt man, dass die Mitglieder von Grimoon inzwischen in einem kleinen oberitalienischen Dorf leben und dort biologischen Radicchio anbauen, dass sie auf ihrem Bauernhof regelmäßig kulinarisch-musikalische Abende veranstalten und das sie ihre Auftritte immer mit selbst produzierten kleinen Filmen untermalen.
Leider hat Grimoon bei der Tourplanung das Rheinland komplett bergessen, so dass ich hoffen will, dass die Tour ein Erfolg wird und die Band nochmal Deutschland besuchen wird (..und dann vielleicht auch das Kulturausbesserungswerk??)
Was man aber auf der Homepage von "solaris empire" nicht findet (Liebe Leute, schweres Versäumnis!), ist ein Hinweis auf das Video zur Single "Orfeo" von der neuen Platte. Diese Video ist nämlich dermaßen schön, dass es eine Schande ist, dass es auf YouTube erst knapp 600 mal abgerufen worden ist (davon mindestens 30 mal innerhalb der letzten 24 Stunden von mir).....
Grimoon Homepage
Grimoon auf myspace
¶ Calexico
Dass sich die Aufnahme einer Punkband auf diesem Blog verirrt, ist doch eher ungewöhnlich. Aber ich war auf der Suche nach einem schönen Einstieg für einen Beitrag über die kalifornische Band Calexico. Doch was kann man über Joe Burns und seine Mannen schreiben, was nicht schon auf mindestens 30 anderen deutschsprachigen Blogs und Internetseiten zu finden ist?
Zum Beispiel, dass Calexico immer mal wieder Punksongs gecovert haben. So gibt es nicht nur eine wunderbare Version des ziemlich bekannten und ewigjungwn Clash-Klassikers "Guns of Brixton" (leider nur als Standbild-Video auf YouTube, aber unbedingt hörenswert), sondern auch das Stück "Corona" ist eine Coverversion einer ursprünglichen Punknummer. Minutemen hieß das Trio, welches die kalifornische Punk und Hardcoreszene in den 80ern maßgeblich mitgeprägt hatte. Auf Wikipedia findet sich ein guter Artikel über die Band und ihre Geschichte, so dass ich auf weitere Ausführungen getrost verzichten kann - allerdings nicht ohne darauf hinzuweisen, dass der Begriff "Punk" wohl im sonnigen Kalifornien etwas anders gesehen wurde als in Europa - was sowohl das Aussehen als auch den musikalischen Ausdruck betrifft. Mir ist zumindest keine europäische Punkband bekannt, bei der der Gitarrist so rumspringt wie hier D.Boon (von der "Haarpracht" des Schlagzeugers George Hurley ganz abgesehen)
Wer sich dann die Coverversion von Calexico anhört (z.B. hier), der kann erahnen, was die Qualität von Einmaligkeit von Calexico ausmacht. Denn die Band hat ihren Sound so gekonnt regionalisiert, dass man sich bei der Musik von Calexico fast immer in dem Wüstenstreifen zwischen Californien und Mexico erinnert fühlt - und das, obwohl man niemals dort gewesen ist und auch sonst keine musikalischen Beispiele der Region kennt. Calexico haben mit ihrem Sound einer bestimmten Region eine musikalische Farbe gegeben.

Nach dieser etwas weit hergeholten Einleitung folgt der eigentliche Grund für diesen Beitrag. Denn seit einigen Wochen gibt es hier einen kostenlosen Download eines Konzertmitschnitts von Calexico. Und damit schließt die Band eine Lücke, denn es gibt zwar reichlich Konzertalben der Band, diese sind aber bisher immer nur auf den Konzerten verkauft worden. So war es ohne Konzertbesuch immer äußerst schwierig, an die CDs heranzukommen. Mit "Live in Nuremberg" ist diese Lücke geschlossen, auch wenn mir meine einzige Kauf-Live-CD "Scraping" irgendwie spritziger vorkommt und besser gefällt. Aber zumindest ist der Konzertmitschnitt immer noch so gut, dass ich mir ernsthaft überlege, mir Calexico doch einmal live anzusehen - am 09. September wäre in Düsseldorf eine erste Gelegenheit......
Zum Beispiel, dass Calexico immer mal wieder Punksongs gecovert haben. So gibt es nicht nur eine wunderbare Version des ziemlich bekannten und ewigjungwn Clash-Klassikers "Guns of Brixton" (leider nur als Standbild-Video auf YouTube, aber unbedingt hörenswert), sondern auch das Stück "Corona" ist eine Coverversion einer ursprünglichen Punknummer. Minutemen hieß das Trio, welches die kalifornische Punk und Hardcoreszene in den 80ern maßgeblich mitgeprägt hatte. Auf Wikipedia findet sich ein guter Artikel über die Band und ihre Geschichte, so dass ich auf weitere Ausführungen getrost verzichten kann - allerdings nicht ohne darauf hinzuweisen, dass der Begriff "Punk" wohl im sonnigen Kalifornien etwas anders gesehen wurde als in Europa - was sowohl das Aussehen als auch den musikalischen Ausdruck betrifft. Mir ist zumindest keine europäische Punkband bekannt, bei der der Gitarrist so rumspringt wie hier D.Boon (von der "Haarpracht" des Schlagzeugers George Hurley ganz abgesehen)
Wer sich dann die Coverversion von Calexico anhört (z.B. hier), der kann erahnen, was die Qualität von Einmaligkeit von Calexico ausmacht. Denn die Band hat ihren Sound so gekonnt regionalisiert, dass man sich bei der Musik von Calexico fast immer in dem Wüstenstreifen zwischen Californien und Mexico erinnert fühlt - und das, obwohl man niemals dort gewesen ist und auch sonst keine musikalischen Beispiele der Region kennt. Calexico haben mit ihrem Sound einer bestimmten Region eine musikalische Farbe gegeben.

Nach dieser etwas weit hergeholten Einleitung folgt der eigentliche Grund für diesen Beitrag. Denn seit einigen Wochen gibt es hier einen kostenlosen Download eines Konzertmitschnitts von Calexico. Und damit schließt die Band eine Lücke, denn es gibt zwar reichlich Konzertalben der Band, diese sind aber bisher immer nur auf den Konzerten verkauft worden. So war es ohne Konzertbesuch immer äußerst schwierig, an die CDs heranzukommen. Mit "Live in Nuremberg" ist diese Lücke geschlossen, auch wenn mir meine einzige Kauf-Live-CD "Scraping" irgendwie spritziger vorkommt und besser gefällt. Aber zumindest ist der Konzertmitschnitt immer noch so gut, dass ich mir ernsthaft überlege, mir Calexico doch einmal live anzusehen - am 09. September wäre in Düsseldorf eine erste Gelegenheit......
ednett am 21. August 2010 | 0 Kommentare
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Was ich nie verstehen werde - da stecken einige Mitmenschen tausende von Euro in ihre KFZ-Stereoanlage und beschallen damit ganze Stadtteile - und die Musik, die aus ihren aufgemotzten Boxen dröhnt, ist einfach nur schlecht - und fast immer gleich. Entweder türkische Arabeske-Schmachtfetzen oder Billigtechno auf Benjamin Blümchen-Niveau. Man möchte den meist jungen Männern entgegenschreien, dass ihre Musikauswahl nicht cool, sondern einfach nur peinlich ist, aber man hat keine Chance, gehört zu werden. Dabei wäre es doch so einfach....
Denn z.B. ein Track wie "Bad Boy Bass" von Gaudi hat alles, was einen wirklich guten Auto-Audio-Track auszeichnet - einen treibenden Beat und einen hammermäßige Basslinie, die sämtlichen Zahnersatz zum Wackeln bringt. Da wird es dann auch sicherlich vorkommen, dass sich Passanten nicht gelangweilt und genervt abwenden, sondern den Fahrer mittels gewagter Hüftwackler zu seiner exquisiten Musikauswahl gratulieren....
Aber soweit wird es wohl nie kommen, denn in der "Pimp my Carhifi" - Szene scheint man mehr Zeit damit zu verbringen, die Hardware weiter zu verbessern als sich um gute Musik zu kümmern. Und so müssen wir uns damit begnügen, Gaudis Monstertrack nur auf unser Heimstereoanlage in viel zu geringer Lautstärke ("Nachbar hört mit") hören zu dürfen.
Als Entschädigung dafür, den Bass vielleicht niemals in voller Pracht genießen zu können, hat Gaudi ein Video zum Track produzieren lassen, welches zu den schönsten Clips zählt, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Was Alan Becker da mit Hilfe eines einfachen Grafikprogramms gezaubert hat, ist kreativ, witzig und einfach großartig.
Und dann erinnert zu Beginn des Videos das kleine Strichmännchen (zumindest mich) an eine Institution der deutschen Fernsehgeschichte. An welche?
Denn z.B. ein Track wie "Bad Boy Bass" von Gaudi hat alles, was einen wirklich guten Auto-Audio-Track auszeichnet - einen treibenden Beat und einen hammermäßige Basslinie, die sämtlichen Zahnersatz zum Wackeln bringt. Da wird es dann auch sicherlich vorkommen, dass sich Passanten nicht gelangweilt und genervt abwenden, sondern den Fahrer mittels gewagter Hüftwackler zu seiner exquisiten Musikauswahl gratulieren....
Aber soweit wird es wohl nie kommen, denn in der "Pimp my Carhifi" - Szene scheint man mehr Zeit damit zu verbringen, die Hardware weiter zu verbessern als sich um gute Musik zu kümmern. Und so müssen wir uns damit begnügen, Gaudis Monstertrack nur auf unser Heimstereoanlage in viel zu geringer Lautstärke ("Nachbar hört mit") hören zu dürfen.
Als Entschädigung dafür, den Bass vielleicht niemals in voller Pracht genießen zu können, hat Gaudi ein Video zum Track produzieren lassen, welches zu den schönsten Clips zählt, die ich in diesem Jahr gesehen habe. Was Alan Becker da mit Hilfe eines einfachen Grafikprogramms gezaubert hat, ist kreativ, witzig und einfach großartig.
Und dann erinnert zu Beginn des Videos das kleine Strichmännchen (zumindest mich) an eine Institution der deutschen Fernsehgeschichte. An welche?
ednett am 15. August 2010 | 0 Kommentare
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Zuerst die Fakten. Shangaan ist ein Musikstil aus Südafrika, bei dem mittels Keyboard, Marimba und Orgel ein minimalistischer und gleichzeitig irre schneller Sound erzeugt wird. Die Platte wird von einem kleinen englischen Label herausgebracht, welches schon in der Vergangenheit des häufigeren mit ziemlich exotischen Zusammenstellungen überrascht hat. Denn man braucht schon einiges an Mut und innerer Überzeugung, um beispielsweise eine CD mit türkischen Funk und Rocksingles aus den 60er Jahren wieder zu veröffentlichen - oder eben eine Compilation mit total abgedrehtem Minimaltechno aus dem Nordwesten Südafrikas. Aus dieser Region kommt die gleichnamige Volksgruppe der Shangaan, dessen musikalische Pioniere wie Black Beautiful Culture, Tshetsha Boys oder Tiyiselani Vomaseve ihre musikalischen Ergüsse in einem kleinen Studio in Soweto eingespielt haben.
Das Ergebnis ist zunächst absolut umwerfend. Die Symbiose von traditionellen Rhythmen mit einfach produzierten und fast schon billig anmutenden Beats ist ziemlich heftig und wirkt anachronistisch und innovativ zugleich - und knallt ungemein........
Leider wiederholt sich das musikalische Konzept in nahezu jedem Lied. Vielleicht hätte es der Platte gut getan, wenn nicht nur ein Produzent seine Finger bei der Einspielung im Spiel gehabt hätte - denn so klingen die einzelnen Stücke viel zu gleich. Mag sein, dass diese ständige Wiederholung der Motive und der Instrumentierung auf der Tanzfläche einen gewissen hypnotischen Effekt erzeugen kann - am heimischen CD-Player stellt sich spätestens nach dem dritten Stück ein gewisser Überdruss ein.
So bietet "Shangaan Electro" eine faszinierende musikalische Reise in ein völlig unbekanntes Genre - und in Massen genossen, kann die Platte durchaus überzeugen. Man sollte sich allerdings davor hüten, die Platte ständig aufzulegen und aufzudrehen - die Nachbarn werden es danken.....
Mindestens ebenso aufregend wie die Musik sind die Promovideos für "Shangaan Elektro". Der Tanzstil wäre in jeder Großraumdisco zwischen Flensburg und Breisach eine Zierde- und das Techno und Tierschutz durchaus vereinbar sind, beweisen die Bilder ab 1:43 Min.