Das erste Mal sah und hörte ich Willy DeVille im Jahr 1981 während der 9.Rockpalast-Nacht. Soeben hatten The Undertones ein Konzert gegeben, welches mich total aus den Socken gehauen hatte. Der mit viel Brimborium angekündigte nächste Act entpuppte sich aber dann für mich zu einem ziemlichen Reinfall. Mink deVille war zwar optisch recht faszinierend, mit der Musik konnte ich aber damals gar nichts anfangen.
12 Jahre später startete in Deutschland ein Privatsender mit dem Anspruch, ein Programm mit gehobenem Niveau anzubieten. Es gab zwar schon die anderen beiden großen Privatsender RTL und SAT, diese konnte man aber in meiner Region nicht terrestrisch empfangen. So war VOX der erste private Sender, den ich zu Hause sehen konnte. Schnell stellte sich heraus, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit Welten klafften. Aber auch wenn das Programm bei VOX ziemlich enttäuschend war, so gab es ein paar Dinge, die mir in Erinnerung geblieben sind - und dazu gehört die von VOX präsentierte Live-CD von Willy deVille. Die Präsentation der CD war so ein Mittelding zwischen redaktionellem Beitrag und Werbung - und damit etwas gewöhnungsbedürftig für den bisher nur ARD und ZDF gewohnten Fernsehkonsumenten.
Ich weiß heute nicht mehr, ob ich mir die Platte nur wegen der Fernsehwerbung oder wegen der Songs gekauft habe. Gelohnt hat sich der Kauf auf jeden Fall, auch wenn ich mir nicht immer die Musik von Willy deVille antun kann. Seine oft bittersüß-kitschige Mischung von Latin, Blues, TexMex und Soul kann einem schon ziemlich gehörig auf den Zeiger gehen, sie ist aber andererseits auch ideal, um sich in gewissen Stimmungen komplett zu verlieren.
Mein persönliches Lieblingsstück ist seine Version des Hendrix-Klassikers "Hey Joe", den er mit mexikanischen Mariachi-Geigen und Trompeten versieht und der dadurch nur noch wenig (eigentlich gar nichts mehr) mit dem gitarrenlastigen Original zu tun hat.
Gestern Nacht ist Willy deVille an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben.
Foto: Michael Gebhardt für rockzoom_de auf flickr
12 Jahre später startete in Deutschland ein Privatsender mit dem Anspruch, ein Programm mit gehobenem Niveau anzubieten. Es gab zwar schon die anderen beiden großen Privatsender RTL und SAT, diese konnte man aber in meiner Region nicht terrestrisch empfangen. So war VOX der erste private Sender, den ich zu Hause sehen konnte. Schnell stellte sich heraus, dass zwischen Anspruch und Wirklichkeit Welten klafften. Aber auch wenn das Programm bei VOX ziemlich enttäuschend war, so gab es ein paar Dinge, die mir in Erinnerung geblieben sind - und dazu gehört die von VOX präsentierte Live-CD von Willy deVille. Die Präsentation der CD war so ein Mittelding zwischen redaktionellem Beitrag und Werbung - und damit etwas gewöhnungsbedürftig für den bisher nur ARD und ZDF gewohnten Fernsehkonsumenten.
Ich weiß heute nicht mehr, ob ich mir die Platte nur wegen der Fernsehwerbung oder wegen der Songs gekauft habe. Gelohnt hat sich der Kauf auf jeden Fall, auch wenn ich mir nicht immer die Musik von Willy deVille antun kann. Seine oft bittersüß-kitschige Mischung von Latin, Blues, TexMex und Soul kann einem schon ziemlich gehörig auf den Zeiger gehen, sie ist aber andererseits auch ideal, um sich in gewissen Stimmungen komplett zu verlieren.Mein persönliches Lieblingsstück ist seine Version des Hendrix-Klassikers "Hey Joe", den er mit mexikanischen Mariachi-Geigen und Trompeten versieht und der dadurch nur noch wenig (eigentlich gar nichts mehr) mit dem gitarrenlastigen Original zu tun hat.
Gestern Nacht ist Willy deVille an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben.
Foto: Michael Gebhardt für rockzoom_de auf flickr
ednett am 08. August 2009 | 0 Kommentare
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Die in den letzten Jahren immer häufiger vorkommende Unsitte, "alte" Bands wieder zu revivaln und dann mit viel Getöse auf Tour zu schicken, finde ich ja grundsätzlich ziemlich bescheuert. Welchen Sinn macht das, alten Männern (und vereinzelt auch Frauen) dabei zuzusehen, wie sie verzweifelt versuchen, ihre zunehmend eingeschränkten Sanges- und Bewegungskünste auf einer überdimensionierten Bühne zu präsentieren. Das vor einem Publikum, welches weniger an einem schönen Konzert interessiert ist, sondern viel häufiger den "guten alten Zeiten" hinterher hechelt...Dagegen ist ja grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn es inzwischen nicht so unglaublich viele "überflüssige" Comebacks geben würde. Darüber hinaus werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Reunionwelle das Ergebnis des seit Jahren sich immer weiter durchsetzenden Dudelfunks in den Radioanstalten ist. Neue Bands werden nur in homöopathischen Dosierungen ins Programm eingebaut, den Schwerpunkt bildet Musik vergangener Dekaden. In meiner Heimatstadt findet seit Jahren ein kleines kostenloses Open-Air-Fest in der Innenstadt statt. Angesichts des kleinen Etats und des Anspruchs, möglichst viel Publikum zu dem "Festival" zu locken, hat es selten großartige musikalische Experimente seitens der Veranstalter gegeben - aber es gab immer viele Bands, die sich bemühten, gute Musik zu machen und die hier eine große Bühne zur Präsentation ihrer Fähigkeiten bekamen. Inzwischen ist das Programm zu einem Schaulaufen unterschiedlichster Coverbands verkommen - und die spielen in erster Linie alles was älter als 20 Jahre alt ist..... - grausam......
Eine solche Ansicht über den Reunion-Boom fiel mir in der Vergangenheit nicht sonderlich schwer, gehörten Bands und Zielgruppe doch meist zu einer älteren Zielgruppe, bzw. repräsentieren eine Musikrichtung, die mir immer schon Ar.. vorbeiging.
Doch inzwischen hat die Comeback-Welle auch Bands erreicht, die meine eigene musikalische Biografie maßgeblich geprägt haben. Und plötzlich mischt sich in den Ärger und Belustigung über das die eigene Jugend suchende Publikum auch ab und zu der Wunsch, gewisse Revival-Konzerte gerne miterleben zu wollen.
Besonders ausgeprägt ist der Neid gegenüber den vielen englischen Fans, die anlässlich des 30. Geburtstages von The Specials die Gelegenheit hatten, die Jubiläumstour zu besuchen.
Der Spreeblick hat vor fast einem halben Jahr schon darüber berichtet und ich habe damals schon schwer gelitten. Vor einigen Wochen hat dann die Sunday Times exklusiv für ihre Leser in ihrer Ausgabe eine Live-CD eines Konzerts der Specials in Brixton beigelegt.
Nun ist (glücklicherweise) in den Zeiten des Internets nichts mehr wirklich exklusiv und so kann man mit ein wenig Glück und den richtigen Suchbegriffen entweder an die CD oder an die entsprechenden mp3-Tracks gelangen. Und mit noch etwas mehr Glück findet man noch 4 Bonustracks, die sich nicht auf der CD befinden, aber in gleicher Qualität auf dem Konzert in Brixton aufgenommen wurden.
Das Hören der CD hat meinen Neid auf die britischen Konzertbesucher noch einmal deutlich erhöht. Die Qualität des Mitschnitts ist hervorragend und fast alle der großen Hits der Band sind zu hören. Und die Band spielt, ja zelebriert ihren Rude-Boy-2-Tone-Ska derart geschmeidig und druckvoll, dass man wahrscheinlich gerne die Bandscheibenvorfälle und Kniebeschwerden der letzten Jahre vergißt, sich mit Bier in Plastikbechern zuschüttet und 2 Stunden nur noch singt, gröhlt, springt und hüpft und irgendwann hofft, dass der nächste Morgen mit Kopfweh und Muskelkater niemals kommen möge......Da ist es auch nicht sonderlich tragisch, wenn einer der alten Bandmitglieder dieses Mal nicht dabei ist. Der Keyboarder Jerry Dammers hat sich mit viel Getöse der Reunion verweigert und bleibt den umjubelten Konzertauftritten fern. Das ist zwar schade, denn Jerry Dammers war damals einer der prägenden Köpfe der Band und des 2-Tone-Ska. Aber "Who needs keyboard players anyway" so wichtig er für die Entwicklung der Band damals war, sein jetziges Fehlen ist gut zu verschmerzen, da seine musikalische Präsenz nie so bedeutend war wie die von Neville Staples oder Terry Hall.
Viel schlimmer als das Fehlen von Jerry Dammers ist für mich die Tatsache, dass die Band (noch) nicht nach Deutschland kommen. Und ich weiß nicht, ob die CD ein Trost für das verpasste Liveerlebnis ist oder ob die Platte die Enttäuschung, The Specials nie live erlebt zu haben, noch vergrößert....
Es ist auf jeden Fall eine verdammt gute CD!
The Specials Homepage
Fotos: wonker auf flickr
Bayrische Volksmusik war für mich in der Vergangenheit keine Musik im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Aneinanderreihung von nervenden Geräuschen. Mag sein, dass es mit schädlichen Einflüssen in meiner Kindheit zu tun hat - aber deutsche Volksmusik habe ich immer als nur schwer zu ertragenden Schrott empfunden. Das hat sich auch nicht geändert, als ich mich zunehmend für Weltmusik zu interessieren begann - deutsche Interpreten, die heimisches Liedgut in welcher Form auch immer bearbeiten, sind bis auf wenige Ausnahmen in meiner Plattensammlung nicht vertreten.Eine dieser Ausnahmen ist das Debut der bayrischen Band LaBrassbanda, welches ich vor einigen Wochen hören durfte und mich ziemlich begeistert hat. Diese Mischung aus bayrischer Blasmusik, Brass, Ska und noch vielem mehr ist genau das, was ich mir unter "deutschem Mestizo" gerne vorstellen möchte. Endlich mal nicht dieser kommerziell verpoppte Musikantenstadl, sondern groovender krachledernder Blasmusikpunk....
Als ich dann vor einigen Wochen die Werbeankündigung des Samplers "Obacht! – Musik aus Bayern" überflog, hoffte ich auf eine ähnliche Glanzleistung, wie sie LaBrassbanda geleistet haben. Veröffentlicht wird die CD von Galileo, die sich bisher schwerpunktmäßig mit dem Vertrieb von spanischer Musik einen Namen gemacht haben - unter anderem haben sie Platten der von mir sehr geschätzten La Papa Verde oder La Pegatina herausgebracht. Die Kritiken der versammelten Rezensenten war weitgehend voll des Lobes, man schrieb, dass auf der Platte "kraftvoll, schmissig und mit rauen, aber hörbar geübten Stimmen" gesungen wird und sie geeignet sei, "Vorurteile gegenüber alpiner Volksmusik abzubauen bzw. Berührungsängste mit ihr zu nehmen" Also denkbar gute Voraussetzungen für eine gute und hörenswerte Platte....
Leider erfüllte sich meine Erwartung überhaupt nicht. Denn das, was ich dort zu Hören bekam, war schlicht und ergreifend traditionelle bayrische Volksmusik. - und damit für mich nur schwer zu ertragen. Zwar erkenne ich durchaus einige Unterschiede zwischen der Musik auf "Obacht!" und den kommerzialisierten volkstümlichen Schlagern, die man im öffentlich-rechtlichen Fernsehen bei den entsprechenden Sendungen vorgesetzt bekommt und was dort als authentische Volksmusik verkauft wird. Aber beim Hören der Platte erwarte ich jeden Moment, dass Caroline Reiber oder Herr Silbereisen auftauchen und was von "pfundige Buabn" brüllen und dann als nächsten Gast Marianne und Michael ankündigen.und alle (mich eingeschlossen) zum zünftigen Mitschunkeln einladen. Das ist dann der Zeitpunkt, an dem ich schnellstmöglichst eine andere Platte auflege....Infolge dessen habe ich es bisher auch nicht geschafft, die Platte auch nur einmal komplett zu hören. Mir fehlt leider die Unvoreingenommenheit, die Geduld, das Ohr oder was auch immer, um die Unterschiede zwischen echter Volksmusik und Musikantenstadl entsprechend würdigen und anerkennen zu können.
"Obacht! – Musik aus Bayern" ist vielleicht eine interessante Quelle für Freunde ethnologischer Musikentdeckungen, ich kann damit leider
Foto. Quasimondo auf flickr
hier wieder 10 Alben, die mich durch den Juli gebracht haben (zufällige Reihenfolge):
1. Rotfront - Emigrantski Raggamuffin
2. Planeta Lem - Abre la Boca
3. Gertrudis - 500
4. Luca Bassanese - La società dello spettacolo
5. V.A. - Mas Achilifunk
6. The Lost Fingers - Lost In The 80's
7. Mala Vita - En Exilo
8. La Troba Kung-Fu - Rumbia At Ernesto's
9. Junior Tshaka - Il Est Temps...
10. V.A. - Polska Rootz
1. Rotfront - Emigrantski Raggamuffin
2. Planeta Lem - Abre la Boca
3. Gertrudis - 500
4. Luca Bassanese - La società dello spettacolo
5. V.A. - Mas Achilifunk
6. The Lost Fingers - Lost In The 80's
7. Mala Vita - En Exilo
8. La Troba Kung-Fu - Rumbia At Ernesto's
9. Junior Tshaka - Il Est Temps...
10. V.A. - Polska Rootz
Ja wo bleibt dann das tönernde Video zum Samstag?????
Das war ein schwieriges Wochenende - und ich weiß nicht was da mit mir passiert ist. Es begann schon am Dienstag Abend, als ich zufällig auf 3SAT einen österreichischen Spielfilm erwischte, bei dem drei Brüder in mittlerem Alter in eine Lebenskrise schlitterten und daraufhin mehr oder weniger unfreiwillig sich auf den Weg nach Santiago de Compostela machten. Der Film war nett und ideal, um nach einem harten Tag ein wenig abzuschalten und sich (3SAT!) mit leichtem intellektuellem Anspruch zu entspannen. Nicht mehr und nicht weniger! Eigentlich!
Aber mir erging es dummerweise wie dem Kleinkind im Sandkasten, welches den grünen Laster des Nachbarjungen erblickt und plötzlich nur noch mit diesem Teil spielen will - auch wenn der eigene Laster viel schöner und besser ist. Nur das ich keinen Laster haben wollte, sondern mir eine Midlife-Krise andichtete und felsenfest davon überzeugt war, diese Krise und überhaupt alles mit einer Wanderung nach Santiago lösen zu können. Nun bin ich eigentlich ein Mensch, für den Spiritualität viel mit esoterischem Gesülze zu tun hat und der mit Religiosität auch gar nichts anfangen kann.
Insofern hatten mich bisher die Reiseberichte a la Harpe Kerkeling etc allenfalls aus landschaftlichen Gesichtspunkten interessiert, ansonsten aber ziemlich kalt gelassen.
(Glücklicherweise) hatte ich den Rest der Woche einen ziemlich vollen Terminkalender, so dass ich alle Überlegungen erst einmal auf späer verschob. Am Samstag war aber kein "Verdrängen" mehr möglich - ich studierte alle möglichen Erfahrungsberichte und Informationen, die man im Internet finden konnte - und hörte dabei Johnny Cashs letzte Alben (American Recordings) mit einer Lautstärke, dass sich Passanten in der nahe gelegenen Fussgängerzone fragten, wo denn hier ein Countryfestival stattfinden würde. Für das Video am Samstag war da keine Zeit!
Inzwischen bin ich wieder so weit auf dem Boden der Realität angelangt, dass ich nicht glaube, eine Pilgerreise könnte mir epochale neue Erkenntnisse über mich, den Sinn des Lebens und überhaupt... bringen. Insofern kann ich meine Midlife-Krise noch ein paar Jahre nach hinten verschieben.
Was von diesem Wochenende bleibt, ist die Erkenntnis, dass Johnny Cash zwar ein ziemlich begnadeter Künstler war, dass man ihn aber nicht fünf Stunden Non-Stop hören sollte. Da beginnt er dann nämlich ganz schön zu nerven.
Deshalb hier zum Abschluss und ohne große Worte eines der eindrucksvollsten Videos, die es von Herrn Cash gibt - ergreifend und wunderbar.
Und sollte ich dann doch irgendwann mal nach Santiago wandern, dann wird dies garantiert keine Pilgerfahrt werden, sondern allenfalls eine lange Wanderung durch eine landschaftlich reizvolle Gegend mit guter und günstiger touristischer Infrastruktur - es sei denn, Arte oder 3Sat zeigen demnächst noch einmal einen Film über Männer in mittlerem Alter auf dem Weg nach Nordwestspanien.......
Das war ein schwieriges Wochenende - und ich weiß nicht was da mit mir passiert ist. Es begann schon am Dienstag Abend, als ich zufällig auf 3SAT einen österreichischen Spielfilm erwischte, bei dem drei Brüder in mittlerem Alter in eine Lebenskrise schlitterten und daraufhin mehr oder weniger unfreiwillig sich auf den Weg nach Santiago de Compostela machten. Der Film war nett und ideal, um nach einem harten Tag ein wenig abzuschalten und sich (3SAT!) mit leichtem intellektuellem Anspruch zu entspannen. Nicht mehr und nicht weniger! Eigentlich!
Aber mir erging es dummerweise wie dem Kleinkind im Sandkasten, welches den grünen Laster des Nachbarjungen erblickt und plötzlich nur noch mit diesem Teil spielen will - auch wenn der eigene Laster viel schöner und besser ist. Nur das ich keinen Laster haben wollte, sondern mir eine Midlife-Krise andichtete und felsenfest davon überzeugt war, diese Krise und überhaupt alles mit einer Wanderung nach Santiago lösen zu können. Nun bin ich eigentlich ein Mensch, für den Spiritualität viel mit esoterischem Gesülze zu tun hat und der mit Religiosität auch gar nichts anfangen kann.
Insofern hatten mich bisher die Reiseberichte a la Harpe Kerkeling etc allenfalls aus landschaftlichen Gesichtspunkten interessiert, ansonsten aber ziemlich kalt gelassen.
(Glücklicherweise) hatte ich den Rest der Woche einen ziemlich vollen Terminkalender, so dass ich alle Überlegungen erst einmal auf späer verschob. Am Samstag war aber kein "Verdrängen" mehr möglich - ich studierte alle möglichen Erfahrungsberichte und Informationen, die man im Internet finden konnte - und hörte dabei Johnny Cashs letzte Alben (American Recordings) mit einer Lautstärke, dass sich Passanten in der nahe gelegenen Fussgängerzone fragten, wo denn hier ein Countryfestival stattfinden würde. Für das Video am Samstag war da keine Zeit!
Inzwischen bin ich wieder so weit auf dem Boden der Realität angelangt, dass ich nicht glaube, eine Pilgerreise könnte mir epochale neue Erkenntnisse über mich, den Sinn des Lebens und überhaupt... bringen. Insofern kann ich meine Midlife-Krise noch ein paar Jahre nach hinten verschieben.
Was von diesem Wochenende bleibt, ist die Erkenntnis, dass Johnny Cash zwar ein ziemlich begnadeter Künstler war, dass man ihn aber nicht fünf Stunden Non-Stop hören sollte. Da beginnt er dann nämlich ganz schön zu nerven.
Deshalb hier zum Abschluss und ohne große Worte eines der eindrucksvollsten Videos, die es von Herrn Cash gibt - ergreifend und wunderbar.
Und sollte ich dann doch irgendwann mal nach Santiago wandern, dann wird dies garantiert keine Pilgerfahrt werden, sondern allenfalls eine lange Wanderung durch eine landschaftlich reizvolle Gegend mit guter und günstiger touristischer Infrastruktur - es sei denn, Arte oder 3Sat zeigen demnächst noch einmal einen Film über Männer in mittlerem Alter auf dem Weg nach Nordwestspanien.......
ednett am 03. August 2009 | 0 Kommentare
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¶ Rotfront
ednett am 29. Juli 2009 | 0 Kommentare
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