Am Anfang jeden Monats werden die World Music Charts Europe hier veröffentlicht. Über 50 DJs verschiedener Radiostationen in ganz Europa wählen ihre aktuellen Favoriten. Hier wie immer eine kurze Vorstellung der Top 3 des Monats August und anderer interessanter Trends, die sich vielleicht aus den Charts herauslesen lassen....
1. NINE HEAVENS von Niyaz
Eine iranisch-amerikanische Band, die sich bisher meiner Wahrnehmung erfolgreich entzogen hat. Ihre Musik ist ein faszinierendes Gemisch aus traditionellen iranischen Klängen auf einem sehr sphärischen Soundteppich. Mich erinnert das stark an das italienisch-kurdische Projekt Third Planet, welches vor über 10 Jahren mit einem ähnlichen Konzept Aufmerksamkeit erregte. Was mir bei den Hörproben von Niyaz ein wenig fehlt, sind etwas flottere Beats. So schwebt das Ganze doch ziemlich in eine dann irgendwann langweilig werdende Trance-Stimmungs ab - was den komplexen Strukturen der exotischen Musik einerseits etwas das Fremde und Ungewohnte nimmt, andererseits aber manches Mal recht weichgespült wirkt. Aber mit Trancemusik konnte ich noch nie viel anfangen
2. TCHAMANTCHE von Rokia Traore
Es ist die inzwischen vierte Platte der zierlichen Frau aus Mali - und alle wurden von der Kritik hochgelobt. Warum - ist mir nie so ganz klar geworden. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie eher eine Vertreterin des traditionelleren Afrikas ist, deren Musik geprägt ist von virtuosem Instrumentenspiel und Gesang - und ich inzwischen lieber andere Schwerpunkte schätze. Aber bei Rokia Traore verhält es sich etwas schwieriger als bei Kolleg/Innen wie Ali Farka Toure, Tommani Diabate oder Oumou Sangare. Ich finde einfach keinen Zugang zu ihrer Musik, so sehr ich mich auch bemühe - selbst der Besuch eines Live Konzerts vor einigen Jahren ließ mein Herz nicht höher schlagen. Und so ist es auch wieder beim Hören der neuen Platte - ich kann aber auch gar nichts mit der Musik anfangen.........
3. 3MA von Projet 3MA
Das Projet 3MA bringt mich inzwischen zur Raserei. Nicht weil ich die Musik besonders gut oder schlecht finden würde - nein, viel schlimmer, auch nach 4 Monaten gibt es immer noch kaum Hörproben im Internet. Es gibt zwar einen Blog und eine eigene Webseite, aber beide funktionieren nicht - auf myspace sucht man nach Projet 3MA vergeblich und lediglich auf Amazon hab ich einige kurze Hörproben gefunden - die aber bei weiten nicht ausreichen, um sich irgendein Urteil über diese Platte bilden zu können. Da die CD in Deutschland aber erst vor wenigen Tagen erschienen ist, besteht noch eine geringe Hoffnung, eventuell doch etwas mehr von den drei afrikanischen Saiteninstrumentenspielern zu hören.
Ansonsten bewegen wir uns musikalisch langsam aus dem Sommerloch - denn es sind einige spannende Platten auf den (noch) hinteren Plätzen. Da ist z.B. die Cubanerin Yusa, die mal so ganz andere Musik macht als unser Klischee-Kuba-Bild verlangt. Ihre Musik scheint eher Joan Armatrading als die Buena Vista Social Club als musikalische Wurzel zu haben - nicht unbedingt mein Geschmack, aber doch sehr vielversprechend. Oder das neue Projekt zweier Musiker der legendären 3Mustapha3, die gemeinsam mit einem Ian Andersen (nicht der von Jethro Tull) ein in meinen Ohren furchtbares Blues-Album hingelegt, welches ich aber sicherlich nur wegen meiner Blues-Phobie als schrecklich ansehe. Schließlich ist da auch noch das neue Album aus der Congotronics-Reihe, auf dem die Kasaï Allstars ihre ziemlich schräge Musik aus elektrischen Daumenklavieren, Balafons, E-Gitarren, Perkussion und vielem mehr präsentiert. Über "Many Things" von Seun Kuit muss ich hier ja nicht mehr viele Worte verlieren, schließlich habe ich dieser Platte bereits vor einigen Tagen meine huldigende Referenz erwiesen.
Hör'n wir mal, was der September bringt......
1. NINE HEAVENS von Niyaz
Eine iranisch-amerikanische Band, die sich bisher meiner Wahrnehmung erfolgreich entzogen hat. Ihre Musik ist ein faszinierendes Gemisch aus traditionellen iranischen Klängen auf einem sehr sphärischen Soundteppich. Mich erinnert das stark an das italienisch-kurdische Projekt Third Planet, welches vor über 10 Jahren mit einem ähnlichen Konzept Aufmerksamkeit erregte. Was mir bei den Hörproben von Niyaz ein wenig fehlt, sind etwas flottere Beats. So schwebt das Ganze doch ziemlich in eine dann irgendwann langweilig werdende Trance-Stimmungs ab - was den komplexen Strukturen der exotischen Musik einerseits etwas das Fremde und Ungewohnte nimmt, andererseits aber manches Mal recht weichgespült wirkt. Aber mit Trancemusik konnte ich noch nie viel anfangen
2. TCHAMANTCHE von Rokia Traore
Es ist die inzwischen vierte Platte der zierlichen Frau aus Mali - und alle wurden von der Kritik hochgelobt. Warum - ist mir nie so ganz klar geworden. Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie eher eine Vertreterin des traditionelleren Afrikas ist, deren Musik geprägt ist von virtuosem Instrumentenspiel und Gesang - und ich inzwischen lieber andere Schwerpunkte schätze. Aber bei Rokia Traore verhält es sich etwas schwieriger als bei Kolleg/Innen wie Ali Farka Toure, Tommani Diabate oder Oumou Sangare. Ich finde einfach keinen Zugang zu ihrer Musik, so sehr ich mich auch bemühe - selbst der Besuch eines Live Konzerts vor einigen Jahren ließ mein Herz nicht höher schlagen. Und so ist es auch wieder beim Hören der neuen Platte - ich kann aber auch gar nichts mit der Musik anfangen.........
3. 3MA von Projet 3MA
Das Projet 3MA bringt mich inzwischen zur Raserei. Nicht weil ich die Musik besonders gut oder schlecht finden würde - nein, viel schlimmer, auch nach 4 Monaten gibt es immer noch kaum Hörproben im Internet. Es gibt zwar einen Blog und eine eigene Webseite, aber beide funktionieren nicht - auf myspace sucht man nach Projet 3MA vergeblich und lediglich auf Amazon hab ich einige kurze Hörproben gefunden - die aber bei weiten nicht ausreichen, um sich irgendein Urteil über diese Platte bilden zu können. Da die CD in Deutschland aber erst vor wenigen Tagen erschienen ist, besteht noch eine geringe Hoffnung, eventuell doch etwas mehr von den drei afrikanischen Saiteninstrumentenspielern zu hören.
Ansonsten bewegen wir uns musikalisch langsam aus dem Sommerloch - denn es sind einige spannende Platten auf den (noch) hinteren Plätzen. Da ist z.B. die Cubanerin Yusa, die mal so ganz andere Musik macht als unser Klischee-Kuba-Bild verlangt. Ihre Musik scheint eher Joan Armatrading als die Buena Vista Social Club als musikalische Wurzel zu haben - nicht unbedingt mein Geschmack, aber doch sehr vielversprechend. Oder das neue Projekt zweier Musiker der legendären 3Mustapha3, die gemeinsam mit einem Ian Andersen (nicht der von Jethro Tull) ein in meinen Ohren furchtbares Blues-Album hingelegt, welches ich aber sicherlich nur wegen meiner Blues-Phobie als schrecklich ansehe. Schließlich ist da auch noch das neue Album aus der Congotronics-Reihe, auf dem die Kasaï Allstars ihre ziemlich schräge Musik aus elektrischen Daumenklavieren, Balafons, E-Gitarren, Perkussion und vielem mehr präsentiert. Über "Many Things" von Seun Kuit muss ich hier ja nicht mehr viele Worte verlieren, schließlich habe ich dieser Platte bereits vor einigen Tagen meine huldigende Referenz erwiesen.
Hör'n wir mal, was der September bringt......