Donnerstag, 31. Dezember 2009
Über den amerikanischen Regisseur Jamin Winans wird zur Zeit eine ganze Menge geschrieben. Sein letzter Film "Ink" ist nämlich in diesen Tagen ein gerne zitiertes Beispiel dafür, dass die von Musik- und Filmindustrie bekämpften P2P-Netzwerke wie Bittorrent nicht zwingend für Einnahmenseinbußen sorgen müssen. "Ink" tauchte nämlich irgendwie in den einschlägigen BitTorrent-Portalen auf und wurde in der Folge hunderttausendfach heruntergeladen und getauscht.

Ob die massenhaften "illegalen" Downloads vom Regisseur beabsichtigt waren, glaube ich eigentlich nicht. Inzwischen macht Jamin Winan aber aus der Not eine Tugend und begrüßt den Erfolg des Film in den Tauschbörsen. Immerhin hat der "Ink" dadurch eine Bekanntheit erlangt, die ihm in den neun Monaten zuvor, als er in einigen wenigen Kinos in den USA lief und als DVD verkauft wurde, nicht zuteil wurde. Und die Torrentszene feiert den Erfolg über die Content-Mafia und ruft dazu auf, den Regisseur und seinen Film per paypal auf seiner Homepage oder durch den Kauf der qualitativ höherwertigeren DVD zu unterstützen.

Und auch wenn allen klar ist, dass dieses Modell nur in Ausnahmefällen so gut funktionieren kann, ist es doch immer wieder schön zu sehen, der Musik- und Filmbonzen ein Schnippchen zu schlagen ....

Und dank der umfangreichen Berichterstattung habe ich endlich einen Kurzfilm wiedergefunden, den ich vor einigen Jahren irgendwo im Netz gesehen habe und dann leider nie mehr wiedergefunden habe. SPIN ist nämlich von eben jenem Jamin Winans aus dem Jahr 2005 und ein richtiges kleines Meisterwerk. Eine vergnügliche und kitschig-nette Geschichte, zudem musikalisch klasse umgesetzt, über einen DJ, der irgendwo in einem Hinterhof vom Himmel fällt - GOD IS A DJ!

Und weil in dem Film auch ein Radfahrer vorkommt, habe ich endlich einen zweiten Beitrag für die Rubrik Radlerklang...



Ich wünsche allen einen guten Übergang und ein fantastisches und sensationell gutes 2010 - und das niemand sich irgendwann wünschen muss, der DJ von oben möge doch bitte mal eben in seinem Leben auftauchen.........



Freitag, 11. Dezember 2009
M.A. Numminen ist wahrscheinlich einer der durchgedrehtesten Künstler in dem an durchgedrehten Typen nicht gerade armen Finnland. Seine Platten sind mit Vorsicht und nur in homöopathischen Dosen zu genießen. Bei zweitausendeins(nicht mehr im Angebot) ist vor einigen Jahren die CD "M.A. Numminen singt wüste wilde Weihnachtslieder" erschienen und ich habe damals auf der Suche nach einer etwas "anderen" Weihnachtsplatte sofort zugeschlagen. Allerdings habe ich die Platte nur einmal komplett durchhören können - danach verschwand sie immer tiefer und tiefer in die Schmuddelecke meiner Plattensammlung. Dabei hatte mich meine erste "Begegnung" mit Numminen - sein "Ich mit meiner Braut im Parlamentspark" auf der (immer noch ausgezeichneten) Compilation "Finnischer Tango-Tule Tanssimaan" - ziemlich umgehauen und begeistert. Da singt(?) einer mit einer extrem schrägen Stimme einen ungeheuer schrägen deutschen Text über Wein, Liebe und Parlamentarier. Der Song findet sich neben einigen anderen Perlen auch auf der CD "Dägä Dägä", die aber auch einigen für mich nur schwer zu ertragenden Schrott beinhaltet. Wobei mit jedem Hören sich die Grenze von genial und schrottig wieder verschiebt.......

Jetzt bin ich über den Rad-Spannerei Blog nach langer Zeit noch einmal über Numminnen gestolpert. Und dieses Mal ist es keine Frage: sein "Fahrradfahren ist notwendig" gehört eindeutig in die Kategorie der gelungenen Lieder und das Video erinnert mich schmerzhaft daran, dass ich in diesem Winter eigentlich mal nicht den Jan-Ulrich machen wollte und wieder permanent an Gewicht zulege.