Mittwoch, 7. November 2007
gestern abend im Underground in Köln

- wieder mal ein Konzert mit Vorgruppe, die netten Ska spielte, aber aus Düsseldorf kam (geht eigentlich gar nicht in Köln)

- das Konzert war gut besucht, man hatte aber immer noch genug Platz, um auch in der vierten Zuschauerreihe mal einen Schritt vor oder zurück zu tanzen. Viele Griechen und viele ganz junge Leute machten den Großteil der Besucher aus. (So langsam muss ich mir eingestehen , dass ich alt werde...)

- Locomondo zeichnen sich durch ihre ziemlich einmalige Fusion von Reggae und griechischer Folklore aus. Dabei nutzen sie viele Spielarten des Reggae, von Old-School-Ska im Stile des Studio One über klassischen Roots-Reggae bis hin zu schnellem Mestizo-Ska wird alles verarbeitet und mit Rembetiko-Rhythmen mal mehr, mal weniger verwoben. Das Publikum sucht sich dann aus, welche der beiden Stilrichtungen einem persönlich mehr zusagt und bewegt sich dazu. Da passiert es dann, dass auf der rechten Seite die Dreadlock-Fraktion ihre Locken fliegen lässt, während einige Griechen zur gleichen Musik den Sirtaki auspacken und sich Platz für ihren Kreistanz verschaffen.

- Locomondo spielten eine schöne Mischung aus Liedern ihrer drei bisherigen CDs plus einige Coverversionen von Bob Marley, Manu Chao, Jovanotti (L'ombelico del mondo) und einigen anderen.

- "Griechischer Wein ist so wie das Blut der Erde.
Komm', schenk dir ein,
Und wenn ich dann traurig werde, liegt es daran,
Daß ich immer träume von daheim
Du mußt verzeihen
Griechischer Wein, und die altvertrauten Lieder
Schenk' nochmal ein
Denn ich fühl' die Sehnsucht wieder
in dieser Stadt werd' ich immer nur ein Fremder sein
und allein."

Die Reggaeversion des Udo-Jürgens-Schlagers von 1975 durfte glücklicherweise nicht fehlen.

-Die sechsköpfige Band spielte und spielte und hörte gar nicht mehr auf - immer wieder unterstützt vom Applaus des begeisterten Publikums. Erst nach fast zweieinhalb Stunden und einer schönen Solozugabe des Sängers war es dann endgültig vorüber und das Publikum strömte hinaus in die kalte Nacht

- Wahrscheinlich für mich das beste Konzert des Jahres 2007 (aber abgerechnet wird Ende Dezember).....



Montag, 22. Oktober 2007
Gestern Abend im Palladium in Köln:

- vorher hab ich lange gegrübelt, wann ich das letzte Mal auf einem Konzert mit mehr als 1000 Zuschauern gewesen bin - es ist mir nicht mehr eingefallen. Wahrscheinlich war es Vasco Rossi (italienischer Rocker) oder Les Negresses Vertes im E-Werk vor gefühlten 15 Jahren. Da ich Open-Air-Konzerte meide und die von mir bevorzugte Musik in der Regel nicht massenkompatibel ist, kommt es einfach selten vor, dass ein mir genehmer Künstler in einer größeren Halle auftritt. Daher bin ich wohl auch einer der wenigen Umland-Kölner, der noch nie in der Köln-Arena war......

- Warum gibt es bei solchen Konzerten eigentlich Vorgruppen? Gestern Abend war mit Keziah Jones eine völlige Fehlbesetzung am Werk. Der Mann gab sich alle Mühe und hat sowohl stimmlich als auch gitarrentechnisch einiges auf dem Kasten, aber seine minimalistischer Funk hatte aber so gar nichts mit Manu Chao gemeinsam und wirkte ziemlich deplatziert....

- Als das Radio-Bemba-Sound-System und Manu Chao dann loslegten (und sie legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr), entstand im Innenraum erst einmal ein riesiges Durcheinander. Von draußen stürmten die jugendliche Pogo-Fraktion in Richtung vordere Reihen und die ausharrenden Endvierziger-Pärchen, die einen schönen melodischen Abend mit King of Bongo und Clandestino erwartet hatten, suchten das Weite bzw. einen Platz im hinteren Teil. Der Rest wurde in dem ersten Minuten gehörig hin- und her geschüttelt.

- Die Begleitband bestand nur aus Gitarrist, Bassist, Keyboarder, Drummer und Percussionist, der aber seine Instrumente mehr mit Drumstöcken als mit seinen Händen bearbeitete. Leider gab es keine Bläser-Sektion. Icih hatte vorher erfahren, dass der eigentliche Bandtrompeter Roy Paci nicht mit auf Tour ist, aber das es gar keine Bläser gab, fand ich etwas enttäuschend..

- Das Programm bestand aus einer ausgewogenen Mischung von allen bisherigen Alben plus diverse Mano Negra-"Hits". Anfangs wurde mit immensem Tempo gespielt, als aber dann zur Mitte des Konzerts der Gitarrist sich die akustische Gitarre umschnallen ließ, wurde es etwas ruhiger und man konnte glücklicherweise ein wenig ausruhen. Später gab es für den Gitarristen wieder die E-Gitarre und für das Publikum wieder die härteren Töne.

- Das Publikum (ich auch) erwartete keinen virtuosen musikalischen Vortrag, sondern eine 2 Stunden Party mit einem gut aufgelegten Manu Chao - und das bekam sie auch geboten. Je länger ich mich mit diesem Mann beschäftige, umso sympatischer wird er mir: auch gestern bend war er nicht der große Superstar, sondern der charismatische Kopf einer Band, die ungeheure Spielfreude ins Publikum verbreitet und diese Freude zumindest gestern abend auch zurück bekam - ich habe selten nach einem Konzert so viele verzückt strahlende Gesichter gesehen (was nätürlich zum Teil auch an der immensen Menge THC-haltiger Rauchwaren lag, die gestern konsumiert wurden)

- Dennoch werden solche "großen" Konzerte für mich weiter die absolute Ausnahme bleiben. Du kommst ohne blaue Flecken nicht in die Nähe der Bühne und so bleibt das optische Erlebnis eher mau. Auch ist der Kontakt zwischen Band und Publikum bei kleineren Konzerten viel interessanter und intensiver - gestern war es eigentlich völlig egal, ob du jetzt klatschst oder nicht.

-Fazit: ein schöner Abend, der aber sicherlich nicht dazu beigetragen hat, meine Grippe zu beendenl.
Aber wenn es nicht noch schlimmer wird, war es das wert....



Sonntag, 14. Oktober 2007
¶ Macaco
Freitag abend im Stadtgarten in Köln

- Der Konzertraum war sehr gut gefüllt, ein ziemlicher Kontrast zum Konzert von "Son de Nadie" am letzten Sonntag.

-Warum stehe ich immer hinter den "Ölgötzen"? Der ganze Saal wippt mit, nur der Mensch vor mir steht da wie ein in Beton gegossenes Standbild......ich weiß, dass man Livemusik auch genießen kann, ohne wild herumzuhüpfen, aber warum stehen diese Leute immer genau vor mir? Gestern gelingt es mir dann irgendwann, mich an dem "Steher" vorbei zu mogeln und lande nach kurzer Ekstase genau hinter dem zweiten Exemplar dieser Gattung - um mich herum tanzen wieder alle, nur mein neuer Vordermann nicht......

- Spätestens nach dem zweiten Lied wusste man, warum der Kopf der Band den Beinamen "el Mono loco" (der verrückte Affe) hat. Der Mann steht nicht einfach auf der Bühne und singt seine Lieder, nein, er zelebriert mit vielen Gesten und raumgreifenden Bewegungen jede Strophe und jeden Satz. Unterstützt wird diese "Vorführung" von eingespielten Videos und verfremdeten Live-Bildern auf einer großen Leinwand hinter der Bühne. Gemeinsam mit einem zweiten Sänger und den anderen Musikern präsentierte Dani "El Mono Loco" eine Bühnenshow, die hervorragend aufeinander abgestimmt war und perfekt zur Musik passte. Man konnnte deutlich erkennen, dass die Band schon lange gemeinsam auf Tournee ist - da stimmt jeder Schritt und jede Bewegung, ohne dass es nach Routine aussah. Ein visueller Hochgenuss!!

- Originell war die Interaktion zwischen Gitarrist und Videosequenz. Bei einem Solo mit einer elektrisch verstärkten Mandoline, wurde der Gitarrist von einer zweiten Person auf der Videoleinwand unterbrochen und "kommunizierte" dann mit seiner Mandoline mit den auf Video eingespielten Instrumenten - die zweite Interaktion zwischen Video und Perkussionisten hätte man sich aber dann sparen können.

- Gute Musiker und ein guter Mischer brachten einen nahezu perfekten Sound aus den Boxen. Allerdings gefallen mir die Lieder aus den letzten beiden Alben in der Studioversion besser. Warum, vermag ich nicht genau zu begründen - die Studioversionen erzeugen (bei mir) eine Stimmiung, die ich live nicht empfunden habe. Gerade bei den ruhigeren Stcken gelingt es Macaco nicht, den Zauber der Melodien auf die Bühne zu bringen.....Das heißt aber beileibe nicht, dass ich von der Darbietung enttäuscht war - im Gegenteil - mir fällt spontan kein Konzert in diesem Jahr ein, welches mich mehr beeindruckt hätte.

- Die nachfolgende Party habe ich nicht lange miterlebt, da ich die dunklen Schatten des nahenden Grippevirus erahnte und mich schnellstens aus dem Staub machte (allerdings konnte ich der Grippe nicht entkommen..)



Montag, 8. Oktober 2007
Gestern abend im Underground in Köln

- am Freitag hab ich mich noch geärgert, das Son de Nadie in Bochum auftreten und mir das zu weit entfernt ist (mit dem OPNV ist abends alles weit weg...) Gestern nachmittag finde ich dann eine Mail, in der mir mitgeteilt wird, dass Son de Nadie am Abend in Köln spielen werden. Da hatte ich aber schon 90 bergige Fahrradkilometer in den Beinen und schwankte..... schließlich siegte aber doch die Neugierde und ich machte mich auf den weiten Weg (mit dem OPNV ist abends alles weit weg...)

- Son de Nadie ist eine der vielen "neuen" Mestizo-Bands aus Spanien. Doch sie kommen nicht wie fast alle Bands aus dem Schmelztiegel Barcelona, sondern aus dem andalusischen Granada. Die Wurzeln der Bandmitglieder sind aber weit gestreut - in Argentinien, Spanien und Deutschland sind die insgesamt 9 Bandmitglieder geboren und aufgewachsen.

- Mit 9 Leuten war die Bühne gestern abend im Underground auch gut besetzt - dagegen war vor der Bühne gähnende Leere - nur etwas mehr als 30 Personen wollten das Konzert sehen. Dabei wurde die Band in den letzten Tagen wiederholt bei WDR/Funkhaus Europa angekündigt (alledings nur für das Konzert am Freitag in Bochum).
Wie sich eine klassische Mestizo-Band auch in das eher für Konzerte im Independent-/Alternative-Bereich bekannte Underground verirren konnte, bleibt (mir) ein Geheimnis. Da bedarf es schon eines guten Stadtmagazins, dem Zufall oder der Mail eines Freundes, dass man darauf aufmerksam wird.

- Son de Nadie spielen den für Mestizo-Bands typischen Mix aus Ska/Reggae/Salsa/Cumbia/Rumba/Flamenco/Funk. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Salsa, bei vielen Stücken sind Fragmente des Salsa deutlich herauszuhören. Spannend an der Band ist ihre einzigartige Art, die verschiedenen Stile zu mixen. Hier wechselt während eines Songs ständig das Tempo und der Rhythmus - man startet mit einem Ska, plötzlich wechselt die Musik in einen Salsa-Rhythmus, um dann als Reggae zu enden. Als tanzender Zuhörer ist man ständig bemüht, seine Bein- und Körperbewegungene den sich wechselnden Rhythmen anzupassen....

- Insgesamt ist das höchst vergnüglich und schön anzuhören, obwohl man manchmal das Gefühl hat, dass die Band ihren Stil noch verbessern kann - es fehlt vielen Lieder die umfassende "Klammer", die das Lied zusammenhält.....

- Der Sound im Underground war für meinen Geschmack erheblich ausbaufähig. Das der Keyborder auch mal ein Akkordeon bediente, konnte man sehen, aber nicht hören - und die drei Bläser hatten die Lautstärke von Blockflöten statt einen aus der Halle zu blasen. Stattdessen waren Gitarre Bass und Schlagzeug gut zu hören - klassisches Independent-Mixing?.......

Ich habe es nicht bereut, dann doch noch den Arsch hoch bekommen und das Konzert besucht zu haben. Nach einer längern Konzert-Abstinenz war diese Band genau das Richtige, um mich noch einmal für über 90 Minuten ausgelassen zu wilder Musik zu bewegen. Die wenigen Zuhörer hatten ihren Spaß und selbst der sich verirrte Heavy-Metal-Fan neben mir konnte zwischendurch einmal die Luftgitarre rausholen.......

Am Freitag kommt Macaco in den Stadtgarten und ich schwanke.....



Donnerstag, 26. Juli 2007

Montag im KAW:

-unerwartet viele Leute fanden sich ein, selbst aus dem so fernen Köln kamen vereinzelte Besucher.

-Patchanka spielen eine höchst gelungene Partymucke. Schneller Ska bildet die Grundlage, hinzu kommen Elemente aus dem Reggae, Punk und etwas Latin - ideal, um 70 Minuten wild durch die Gegend zu hopsen

-Ihre Musik erinnert stark an das Radio Bemba Sound System von Manu Chao, ohne die Band blind zu kopieren (abgesehen von einer netten Cover-Version von "Welcome to Tijuana")

-es gibt eine Lüftungsanlage im KAW, die aber bereits nach 10 Minuten ihre Kapazitätsgrenze erreicht hatte. Die Folge waren saunaähnliche Zustände, was aber nur die wenigsten störte

-ein wunderbarer Abend mit einer tollen Band und einem dankbaren Publikum

.....vielleicht gibt es später noch ein paar Fotos......




Sonntag, 3. Juni 2007
Gestern Abend im Gebäude 9:

- ich hatte nach langem Hin und Her mich dann doch dazu durchgerungen, dass Konzert von Chango family zu besuchen. Leider hatte ich am Abend vorher selber eine Veranstaltung und war nach 6 Stunden Plattenauflegen erst um 6 Uhr ins Bett gekommen. Um 11 Uhr war ich wieder auf den Beinen, um die üblen Reste der Party zu beseitigen und das KAW in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen....
Nach einem ausgedehnten Nachmittagsschlaf bin ich dann noch müde aus dem Bett gestiegen und habe mich direkt auf den Weg gemacht...

- statt der von Presse und Promoter angekündigten 12 Personen verirrten sich "nur" sieben Musiker auf der Bühne, insbesondere die tolle Stimme der weiblichen Co-Sängerin auf der Platte habe ich schmerzlich vermisst...

- leider war das Konzert recht schlecht besucht, das Gebäude 9 war nur zu gut einem Drittel gefüllt - was vielleicht auch an dem für Luchaamada (Konzertveranstalter) unüblich hohem Eintrittspreis von 12 Euro (plus Soli-Zuschlag) lag - andererseits waren sicherlich viele potentielle Konzertbesucher in Rostock demonstrieren

- man nehme einen guten Schuss Ska, vermische ihn mit je einer Prise Reggae, französischer Musette, etwas südamerikanischem Flair und europaischen Rock(abilly), singe auf Englisch, Französisch, spanisch und italienisch, und fertig ist die Musik von Chango family

- ich mag es eigentlich überhaupt nicht, wenn versucht wird, schon beim dritten Lied mit oohoohoohoo-Spielchen das Publikum zum Mitsingen zu animieren - die meisten Leute im Publikum hatten aber keine Probleme mit dieser Art der Animation...

- ich habe selten einen so sauberen Sound im Gebäude 9 gehört - was sicherlich auch zum Teil daran lag, dass die Verstärker einmal nicht bis zum Anschlag aufgedreht waren.....

- Der Sänger wirkte auf mich sehr irritierend mit seinem ständigen Nesteln an seinen Kopfhörern und seiner gewöhnungsbedürftigen Bühnenshow - aber seine prägnante Stimme entschädigte für gewisse optische "Störungen"

- begeistert haben mich die sauberen Einlagen der zwei- bis dreiköpfigen Bläsersektion - nett auch, als sie während eines ruhigeren Songs hinter der Bühne verschwanden und dann plötzlich mitten im Publikum wieder spielend auftauchten...

- das Konzert brachte 90 Minuten Tanzen und Hüpfen und schöne Songs und nette Stimmung - viel mehr verlange ich auch von einem guten Konzert nicht...

- dennoch war es kein ungetrübter Abend, was aber nicht an Chango family, sondern an dem bescheuerten Strassenbahnfahrer lag, der wartete, bis ich die (geschlossene) Einstiegstür erreichte und dann (ohne mich) losfuhr. So konnte ich noch eine gute halbe Stunde den öden Kölner Nachthimmel und die noch öderen Werbeplakate an der Haltestelle bestaunen....



Sonntag, 11. März 2007
Vorgestern im Gebäude 9 in Köln:

- leicht jazzorientierte Bläser treffen auf DJs – das Konzert war ein spannendes, musikalisch überraschendes Ereignis allererster Güte.....
- die Band besteht eigentlich ohne klassische Rhythmusinstrumente, 5 Bläser, ein Bassist, ein Akkordeonist und ein Sänger (das aber ab und zu kleine Rhythmusinstrumente spielt) machen dennoch einen treibenden Sound.
- zwei DJS aus Utrecht sorgen für Beats und Scratches
- das ganze klingt ganz selten ein wenig bemüht und nebeneinander gespielt, meist aber so passend und stimmig, dass man sich fragt, ob man die Band ohne DJs sehen will oder ob dann etwas Entscheidendes fehlen würde.....
- der ukrainische Sänger hatte absolut keine Bühnenpräsenz – ungelenk und fast schüchtern kam er nach dem zweiten oder dritten Lied ans Mikrophon – aber dann erzeugte seine Stimme auf eine ganz eigentümlich wunderbare Weise dieses klassische Klischee-Gefühl von der traurigen russischen Seele....
- Sänger einer bläserorientierten Band zu sein, kann ganz schön frustrierend werden. Da singt man eine Strophe und steht dann fünf Minuten blöd auf der Bühne rum, weil dann die Bläser ihren Part haben ...
- ich liebe Rap auf holländisch. (kennt einer gute Bands?)....
- es war schön zu sehen, wie die Band das Publikum langsam, aber sicher in ihren Bann zog. Beim ersten Lied wippten nur drei vier Leute mit ihren Köpfen, doch dann wurde es von Song zu Song lebendiger im gut gefüllten Saal - spätestens bei den Zugaben tobten beinahe alle....
- ist das Publikum in Köln wirklich besonders begeisterungsfähig oder schleimen Bandleader überall so rum?
- ein sehr schönes Konzert



Montag, 5. März 2007
vorgestern abend im KAW in Leverkusen-Opladen:

- Vor dem Konzert war ich mir ziemlich sicher, dass der Abend ein Flop werden würde. Ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, dass der mittlerweile 4. Auftritt von La Papa Verde bei uns noch viele Gäste anlocken würde.

- über 130 zahlende Zuschauer sorgten für schlechte Luft und gute Stimmung.....

- La Papa Verde ist eine Band mit einer sehr professionellen Einstellung – der Perkussionist spielte sich 40 Minuten auf dem Klo warm, der Trompeter spielte währenddessen im Nebenraum sein Instrument ein....

- Dennoch (oder vielleicht deshalb) gelingt es der Band, Spielfreude und Spaß an ihrer Musik zu vermitteln....

- Es ist faszinierend und mir nicht ganz nachvollziehbar, warum diese Band generations- und szeneübergreifend begeistert. Vorgestern tanzten wieder 18-jährige Punks und 50-jährige Kindergärtnerinnen einträchtig nebeneinander (und manchmal auch miteinander) . Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass La Papa Verde einfach eine saugute Band ist....

- Die anschließende Party lief etwas stockend an, aber dann wurde die Luft etwas besser und die meisten Leute hatten Spaß an der Musik, an den Getränken und der ganzen Atmosphäre – bis auf die zwei Jungs, die so gerne Bill Haley gehört hätten – aber das ist für eine World-Beat-Party doch ein wenig zu exotisch.....



Sonntag, 4. Februar 2007
¶ Lupe
vorgestern abend im KAW in Leverkusen-Opladen

- der Konsum von Wodka kann am nächsten Tag zu schweren Beeinträchtigungen führen (daher gab es gestern auch keinen Eintrag in diesem Blog)

- das Konzert mit der Band Lupe begann wieder mit einiger Verspätung, weil mal wieder viele Leute erst nach 21 Uhr im KAW auftauchten.

-die Band trat mit einem Ersatzbassisten an, der eigentlich gar kein Bass spielt und vorher in einem 2-Stunden Crash-Kurs eingewiesen wurde..

- die Sängerin ist mit Ihren stimmlichen Fähigkeiten und ihrer Ausstrahlung ein echtes Juwel, der Gitarrist und Flötist passt sich sehr gut an und erzeugt insbesondere mit der Saxonette einen "typischen" Osteuropa-Sound .....

- nicht nur ich habe den Einsatz des Perkussionisten als störend empfunden. Sein extremes extrovertiertes Verhalten lenkt von dem eigentlichen Mittelpunkt der Band (Sängerin) ab und seine Trommlerei wird oft den filigranen Rhythmen nicht gerecht. Ich hab den Perkussionisten vorher mal bei einer AC/DC Unplugged-Coverband gesehen, da gefiel mir seine Art zu Trommeln sehr gut. Umso größer dann die Enttäuschung....

- insgesamt kann die Band, die erst ca. 4 Monate existiert, noch für viele gute Kritiken sorgen, wenn sie ihr Repertoire erweitert und auf Mätzchen verzichtet. Ich werde die weitere Entwicklung verfolgen und hoffe, die Band in zwei, drei Jahren noch einmal zu sehen.....

- die anschließende Party plätscherte ein wenig vor sich hin, es kam irgendwie nicht so richtig Schwung rein und es wurde schon relativ früh ziemlich leer..

- in einem Monat gibt es die nächste SHAKARA Party, dann mit der Mestizo-Band "La Papa Verde", die ja schon quasi zum Bestand der Party gehören......



Donnerstag, 25. Januar 2007
Köln, Stadtgarten, gestern Abend:

Es wirkt schon ein wenig befremdlich, wenn mitten im Winter bei Minusgraden Typen in kurzen Hosen auf der Bühne erscheinen - sonnige Italiener.....

Der schwergewichtige kubanische Percussionist (und Trompeter und Keyborder und temporärer Sänger) zog ein Gesicht, als wäre er zum Auftritt gezwungen worden.....

Der Sänger hatte eine Dreadlock (?) im Bart......

Zwei akustische und eine elektrische Gitarre erzeugen einen schönen Sound, wobei der Leadgitarrenspieler mit seinem Akustikinstrument (und einem Koffer voll Effektgeräten) eine ganze Menge mit seinem Instrument anzufangen wusste..

Einige italienische Zuschauer rasteten ziemlich aus und begannen irgendwann Pogo zu tanzen. Wissen Italiener, wie sich Punk anhört??

Bandabardo kommen von der Strassenmusik - das merkt man in vielen Situationen während des Konzerts - eine Band, die es gelernt hat, sympatisch rüberzukommen (trotz Percussionisten).......


Ein sehr schönes Konzert!!!!!