Eine der wichtigsten Bands des neuen Frankreichs war sicherlich Zebda aus Toulouse. Nicht nur ihre musikalische Mischung aus Rap, Reggae, nordafrikanischen Rhythmen, Ska, Rock und vielen anderen musikalischen Elementen, sondern auch ihre eindeutige politische Haltung machte sie zu Aushängeschildern des "Anderen Frankreichs"
Leider hat die sich die Band eine kreative Schaffenspause verordnet, die nun schon über 4 Jahre andauert und die mich so langsam zweifeln lässt, dass die Band noch einmal zusammen findet.

Einige der Musiker haben inzwischen ihre eigenen Projekte gegründet. Die beiden Brüder Mouss und Hakim Amokrane haben 2005 ihr Debüt mit "Mouss et Hakim ou le contraire" vorgelegt und der Sänger Magyd Cherfi präsentierte bereits 2004 seine erste Solo-CD mit dem Titel "La Cité des étoiles"

Jetzt ist mit "Pas en vivant avec son chien" sein zweites Album erschienen. Mit diesem Album führt er seinen Weg hin zu einem Vertreter des neuen französischen Chansons konsequent fort. Unaufgeregte Songs, ausgewogene überwiegend akustische musikalische Begleitung und die Fokussierung der Songs auf die Stimme Magyd Cherfis machen den Reiz dieser Platte aus. Einfache Melodien und lässige Rhythmen verbinden sich gekonnt mit phantasievoller Instrumentierung("Le Cirque) und kritischen Texten (die ich leider wieder mal nicht komplett verstehe - hätte ich doch damals nicht Französisch sofort abgewählt...).
Magyd Cherfi verleugnet seine nordafrikanische Herkunft nicht ("La Sandale Magique"), man hört aber deutlich, dass er sich zurecht auch legitimiert fühlt, französische Einflüsse zu zitieren und weiter zu entwickeln.

So ist es vielleicht gar nicht so schlimm, dass Zebda ihre Schaffenspause noch nicht beendet haben. Zumindest, so lange es derart hochklassige Platten der (Ex-)Mitglieder gibt......