Sonntag, 22. Juli 2007
Patchanka hier irgendwo live und übermorgen (23.07.) im Kulturausbesserungswerk in Leverkusen-Opladen.





Vor einigen Tagen bin ich im Radio über einen Song gestolpert. "L'indécision" hieß das Stück und klang so, als wäre Bertrand Cantat wieder auf freiem Fuß und mit seiner Band Noir Desir direkt ins nächste Plattenstudio gegangen, um einen Nachfolgesong des wunderschönen "Le vent nous portera" aufzunehmen. Dieses Stück war das Ergebnis der Zusammenarbeit der eher rocklastigen Band Noir Desir mit dem musikalischen Tausendsassa Manu Chao (spielt die Gitarre) und gehört ohne Zweifel zu den schönsten Liedern der jüngeren Rock- und Popgeschichte.

Doch Cantat sitzt weiterhin im Knast und so stammt dieser "Nachfolgesong" von einem mir bis dato unbekannten Dritten. Da Silva heißt der Interpret, der vor wenigen Wochen mit dem Album " De Beaux Jours a Venir" seine zweite CD herausgebracht hat. Das oben erwähnte "L'indécision" findet sich nicht auf dieser Platte, was aber nicht weiter schlimm ist, da die meisten auf der CD zu hörenden Songs doch sehr verwandt mit "L'indécision" und damit auch mit "Le vent nous portera" sind. Das kann man eintönig und langweilig finden, man kann aber auch der Meinung sein, dass ein so intelligenter Song wie "Le vent nous portera" durchaus einige "Nachahmer" vertragen kann. Zumal es Manuel da Silva gekonnt gelingt, durchaus auch eine eigene Note in die Songs einfließen zu lassen. Damit hebt er sich zumindest wohltuend von den vielen billigen Cover-Versionen ab, die einem heutzutage nahezu aus jedem Cabrio entgegen knallen........

Eine nette Platte, die wohl niemand jemals als Inspirationsquelle zitieren wird, die aber an einem lauen Samstag Abend durchaus zu bezaubern weiß und einem die Zeit bis zum möglichen Comeback von Noir Desir etwas verkürzen kann.......


Da Silva Homepage (Plattenlabel)
Da Silva auf myspace





"Wie sie das machen, weiß man nicht genau. Aber es dauert nur wenige Minuten, bis man schon vom Zuhören schwindlig wird. Rodrigo und Gabriela, so klingt es, behandeln ihre Gitarren fast wie Einweginstrumente, am Ende des Konzerts werden weder Klangkörper noch Saiten ganz geblieben sein, sie klopfen, sie hämmern, sie prügeln - meistens gleichzeitig - auf ihre Instrumente ein

Michael Frost von cd-kritik über das mexikanische Akustik-Gitarrenduo Rodrigo y Gabriela