Jamaika ist um einen weiteren musikalischen Heroen ärmer. Byron Lee galt als einer der Pioniere jamaikanischer Musik, wobei er weniger künstlerisch herausragte als es vielmehr verstand, seine Musik erfolgreich zu vermarkten. Er spielte z.B. für einen Bond-Film (Dr. No) zwei Calypso-Songs ein und führte lange Zeit ein Plattenstudio auf Jamaika.
Musikalisch war er jahrelang mit seiner Band "The Dragonaires" unterwegs - auch das recht erfolgreich. Genremäßig war Byron Lee in keine Schublade zu pressen - er spielte das, was den Leuten gefallen könnte - Ska, Rocksteady und amerikanischen Pop, aber auch Calypso und später Soca.

Ein Freund, der im Winter immer regelmäßig in südlichen Gefilden überwintert, schwärmte mir nach einem Trip durch Mittelamerika von der Musik Byron Lees in höchsten Tönen vor. Die Platte, die er mir mitbrachte, verschwand aber ganz schnell in die hinteren Ecken meines CD-Regals. Jetzt - anlässlich seines Todes am 4. November, habe ich mir Byron Lee noch einmal angehört - leider wieder ohne große Begeisterung. Aber was will man erwarten, wenn ein Bassist der Bandleader ist?

Als Gedenkvideo hier eines seiner bekanntesten Stücke - welches aber auch deutlich macht, warum ich so meine Schwierigkeiten mit Byron Lee habe - die Musik klingt mir doch arg weichgespült.....