22
Je näher es auf Weihnachten zugeht desto spärlicher werden die Texte hier. Das liegt zum einen natürlich daran, dass auch ich so langsam in die Vorweihnachtsstressphase komme und die Musse, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, zunehmend abhanden kommt. Aber - noch viel wichtiger - es sind bei meiner Resteverwertung (und nichts anderes ist dieser Adventskalender ja im eigentlichen Sinne) inzwischen die Videos übrig geblieben, zu denen mir auch nach intensiver Recherche nur wenig Berichtenswertes einfällt.
Das heutige Video zeigt die tansanische Band Offside Trick, welche gemeinsam mit der Taarab-Legende Bi Kidude das folgende Stück samt Video eingespielt hat. Bi Kidude ist die Grande Dame der tanzanischen Musik - nach eigenen Angaben ist sie über 100 Jahre alt, andere Quellen sprechen von 96 oder 97 Jahren. Auf jeden Fall ein Alter in dem nicht viele Menschen so grazile Tanzschritte zustande bringen. Aber es ist nicht nur der Tanzstil, der fasziniert, sondern in erster Linie diese Stimme, die gestählt durch unzählige Zigaretten und Bier eine ganz spezielle und einzigartige Klangfarbe hat. Überhaupt scheint Bi Kidude eine Frau zu sein, die ein wahrhaft abenteuerliches und abwechslungsreiches Leben geführt hat. Es gibt einen scheinbar sehr interessanten britischen Dokumentarfilm mit dem Titel "As Old As My Tongue: The Myth and Life of Bi Kidude", der über die Geschichten und Mythen berichtet, die sich um Bi Kidude ranken. Den Trailer zum Film gibt es hier Auf Deutsch gibt es nur auf der Homepage eines Reiseveranstalters recht umfassende Informationen (runterscrollen bis Tag 6) über Bi Kidude.
Über Offside Trick weiß ich dagegen überhaupt nichts - es gibt weder eine Homepage noch etwas auf myspace - und auf ihrer Facebook-Seite gibt es auch keinerlei Infos.
In dem Song und Video geht es offensichtlich um den Missbrauch von Alkohol - was bekanntlich in weiten Teilen der (nicht nur) afrikanischen Gesellschaft ein ernsthaftes Problem darstellt - ob allerdings Bi Kidude die richtige Protagonistin für einen solchen Song ist erscheint mir angesichts der Beschreibungen ihrer Lebensgewohnheiten ("In dem Film sehen wir sie ein Glas Bier nach dem anderen trinken") fraglich. Aber mit einer Flasche Grappa neben mir auf dem Tisch bin ich auch nicht der Richtioge, um ein solches Verhalten zu kritisieren...
Je näher es auf Weihnachten zugeht desto spärlicher werden die Texte hier. Das liegt zum einen natürlich daran, dass auch ich so langsam in die Vorweihnachtsstressphase komme und die Musse, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen, zunehmend abhanden kommt. Aber - noch viel wichtiger - es sind bei meiner Resteverwertung (und nichts anderes ist dieser Adventskalender ja im eigentlichen Sinne) inzwischen die Videos übrig geblieben, zu denen mir auch nach intensiver Recherche nur wenig Berichtenswertes einfällt.
Das heutige Video zeigt die tansanische Band Offside Trick, welche gemeinsam mit der Taarab-Legende Bi Kidude das folgende Stück samt Video eingespielt hat. Bi Kidude ist die Grande Dame der tanzanischen Musik - nach eigenen Angaben ist sie über 100 Jahre alt, andere Quellen sprechen von 96 oder 97 Jahren. Auf jeden Fall ein Alter in dem nicht viele Menschen so grazile Tanzschritte zustande bringen. Aber es ist nicht nur der Tanzstil, der fasziniert, sondern in erster Linie diese Stimme, die gestählt durch unzählige Zigaretten und Bier eine ganz spezielle und einzigartige Klangfarbe hat. Überhaupt scheint Bi Kidude eine Frau zu sein, die ein wahrhaft abenteuerliches und abwechslungsreiches Leben geführt hat. Es gibt einen scheinbar sehr interessanten britischen Dokumentarfilm mit dem Titel "As Old As My Tongue: The Myth and Life of Bi Kidude", der über die Geschichten und Mythen berichtet, die sich um Bi Kidude ranken. Den Trailer zum Film gibt es hier Auf Deutsch gibt es nur auf der Homepage eines Reiseveranstalters recht umfassende Informationen (runterscrollen bis Tag 6) über Bi Kidude.
Über Offside Trick weiß ich dagegen überhaupt nichts - es gibt weder eine Homepage noch etwas auf myspace - und auf ihrer Facebook-Seite gibt es auch keinerlei Infos.
In dem Song und Video geht es offensichtlich um den Missbrauch von Alkohol - was bekanntlich in weiten Teilen der (nicht nur) afrikanischen Gesellschaft ein ernsthaftes Problem darstellt - ob allerdings Bi Kidude die richtige Protagonistin für einen solchen Song ist erscheint mir angesichts der Beschreibungen ihrer Lebensgewohnheiten ("In dem Film sehen wir sie ein Glas Bier nach dem anderen trinken") fraglich. Aber mit einer Flasche Grappa neben mir auf dem Tisch bin ich auch nicht der Richtioge, um ein solches Verhalten zu kritisieren...
.
ednett am 22. Dezember 2010 | 0 Kommentare
| Kommentieren
212121212121212121212121212121212121212121
Über L'Xtrmst.Zen kann ich nur wenig sagen - er kommt aus Montreal und hat irgendwie mit der dortigen Poetry-Slam Szene zu tun. Mehr weiß ich nicht über ihn und das, was ich von seinem bisherigen musikalischem Output vernommen habe, bringt mich zu der Erkenntnis, dass man nicht unbedingt mehr über ihn wissen muss. Wenn da nicht sein kürzlich aufgenommener Song "ZiggyZa ZiggyZi Rigodon" wäre...
"ZiggyZa ZiggyZi Rigodon" ist ein Stück, welches mich nicht mehr loslässt. Ein einfacher Grundrhythmus mit Drumcomputer und Bass und darauf spielt ein Akkordeon eine sehr französische und wunderbar eingängige Melodie. Und dann rapt L'Xtrmst.Zen seine Verse auf diesen Klangteppich, der eigentlich gar nicht zum Rappen geeignet scheint. Und - es ist Weihnachten und Wunder geschehen - das alles passt perfekt zusammen und es ist ein Song entstanden, der keine Wünsche übrig lässt. Obwohl - etwas länger hätte er dann schon sein können......
Über L'Xtrmst.Zen kann ich nur wenig sagen - er kommt aus Montreal und hat irgendwie mit der dortigen Poetry-Slam Szene zu tun. Mehr weiß ich nicht über ihn und das, was ich von seinem bisherigen musikalischem Output vernommen habe, bringt mich zu der Erkenntnis, dass man nicht unbedingt mehr über ihn wissen muss. Wenn da nicht sein kürzlich aufgenommener Song "ZiggyZa ZiggyZi Rigodon" wäre...
"ZiggyZa ZiggyZi Rigodon" ist ein Stück, welches mich nicht mehr loslässt. Ein einfacher Grundrhythmus mit Drumcomputer und Bass und darauf spielt ein Akkordeon eine sehr französische und wunderbar eingängige Melodie. Und dann rapt L'Xtrmst.Zen seine Verse auf diesen Klangteppich, der eigentlich gar nicht zum Rappen geeignet scheint. Und - es ist Weihnachten und Wunder geschehen - das alles passt perfekt zusammen und es ist ein Song entstanden, der keine Wünsche übrig lässt. Obwohl - etwas länger hätte er dann schon sein können......
ednett am 21. Dezember 2010 | 0 Kommentare
| Kommentieren
20
Zuerst ist eine Entschuldigung fällig, da gestern kein Türchen an diesem Adventskalender geöffnet wurde. Schuld daran war diesmal nicht fehlende Zeit oder Computerprobleme, sondern ich habe es schlichtweg vergessen. Dafür habe ich endlich den passenden Inhalt für Türchen 24 gefunden, ein sensationelles Video eines sensationellen Songs, welcher im Normalfall niemals auf schoene-toene gezeigt werden würde. Aber bis zur Auflösung müsst ihr noch vier Mal schlafen......
Heute kann aber erst einmal Tor 20 geöffnet werden. Über das Dubioza Kolektiv kann ich nicht sonderlich viel Interessantes berichten - nicht weil es nichts Interessantes zu berichten gäbe, sondern weil es mal wieder äußerst schwierig ist, an irgendwelche Infos über diese Band zu kommen. Aber soviel weiß ich inzwischen: Die Gruppe kommt aus Bosnien-Herzogowina und spielen eine recht spezielle Mischung aus HipHop, Reggae, Dub und Rock. In den Nachfolgestaaten Jugoslawiens scheinen sie eine gewisse Bedeutung zu haben, auch weil sie mit ihren Texten ein Gegengewicht zu den allgemein vorherrschenden nationalistischen Tendenzen bilden.
Der absolute Knüllertrack der Band ist für mich das Stück "Balkan Funk" vom letzten Album "5 do 12", welches man auf der Homepage der Band umsonst downloaden kann. Ich habe lange überlegt, woher ich die Originalversion des Songs kenne, bis ich dann auf "The Rockafeller Skunk" von Fatboy Slim gestoßen bin. Dessen CD habe ich vor vielen Jahren einmal versehentlich gekauft - und ich hätte nicht gedacht, dass mir einzelne Stücke so lange in Erinnerung geblieben sind.
Eigentlich ist die Version vom Dubioza Kolektiv ja nicht so überragend, durch den ständigen Stilwechsel wirkt das Stück sogar etwas überfrachtet - aber Akzent und Stimme, mit der der Refrain gesungen wird, ist vom Allerfeinsten - und machen "Balkan Funk" zu einem Stück, an welchem ich mich (erstmal) nicht satthören kann.....
Dubioza Kolektiv Homepage
Dubioza Kolektiv auf myspace
Foto: Strozi auf flickr
ednett am 20. Dezember 2010 | 0 Kommentare
| Kommentieren
18 18 18 18 18 18 18 18 18 18 18
Wenn Künstler aus hiesigen Breiten nach einer inspirierenden Reise auf den indischen Subkontinent mit einem überbordenden Sack von musikalischen Ideen wiederkommen, die sich dann auch in ihrem neuen Album spiegen sollen - dann mache ich in aller Regel einen weiten Bogen um das inspirierte Album. Denn so unterschiedlich die Versuche ausgefallen sind, indische Klänge in westliche Sounds einfließen zu lassen, sie haben in den meisten Fällen gemein, dass sie nur schwer zu ertragen sind. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber da sind in aller Regel indische Musiker federführend am Projekt beteiligt.
Von daher war ich sehr skeptisch, als ich vor einigen Wochen lesen musste, dass die portugiesische Band Terrakota ihre neue Platte genau so ankündigte. Nachdem die Band aufgrund einer Einladung ein Konzert am Himalaya geben durfte, nutze man die Reise, um sich in Indien mit verschiedenen Musikern zu treffen und gemeinsam zu musizieren. Mit diesen Aufnahmen hat Terrakota dann ihr neues Album bestückt. Trotz aller Skepsis habe ich mir das Ergebnis dann doch besorgt, auch weil verschiedene Rezensionen recht wohlwollend die Arbeit kommentierten und mir ihr letztes Album "Oba Train" bekanntlich außerordentlich gut gefallen hat.
Und ich muss sagen, meine Skepsis war unbegründet. "World Massal" ist ein wirklich schönes Album geworden. Das liegt zum einen daran, dass Terrakota mit den Einfluss indischer Musik nicht übertrieben haben. Weiterhin spielen ihre "traditionellen" Inspirationsquellen - der portugiesische Sprachraum Angola/Brasilien/Portugal - die Hauptrolle in ihren Songs. Und zum anderen versteht es die Band wie kaum eine zweite, musikalische Einflüsse unterschiedlicher Quellen gekonnt miteinander zu verflechten und zu einem stimmigen neuen Sound zu verarbeiten. Oder wie es Galileo-MC, der deutsche Vertrieb der CD schreibt: "Verschiedene Zutaten verschmelzen zu einem harmonischen Ganzen, ohne die Schärfe zu verlieren, welches Bild könnte besser auf die Musik von Terrakota passen." Dem ist nichts hinzuzufügen.....
Terakota auf myspace:
Foto: *Bloco auf flickr
Wenn Künstler aus hiesigen Breiten nach einer inspirierenden Reise auf den indischen Subkontinent mit einem überbordenden Sack von musikalischen Ideen wiederkommen, die sich dann auch in ihrem neuen Album spiegen sollen - dann mache ich in aller Regel einen weiten Bogen um das inspirierte Album. Denn so unterschiedlich die Versuche ausgefallen sind, indische Klänge in westliche Sounds einfließen zu lassen, sie haben in den meisten Fällen gemein, dass sie nur schwer zu ertragen sind. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber da sind in aller Regel indische Musiker federführend am Projekt beteiligt.
Von daher war ich sehr skeptisch, als ich vor einigen Wochen lesen musste, dass die portugiesische Band Terrakota ihre neue Platte genau so ankündigte. Nachdem die Band aufgrund einer Einladung ein Konzert am Himalaya geben durfte, nutze man die Reise, um sich in Indien mit verschiedenen Musikern zu treffen und gemeinsam zu musizieren. Mit diesen Aufnahmen hat Terrakota dann ihr neues Album bestückt. Trotz aller Skepsis habe ich mir das Ergebnis dann doch besorgt, auch weil verschiedene Rezensionen recht wohlwollend die Arbeit kommentierten und mir ihr letztes Album "Oba Train" bekanntlich außerordentlich gut gefallen hat.
Und ich muss sagen, meine Skepsis war unbegründet. "World Massal" ist ein wirklich schönes Album geworden. Das liegt zum einen daran, dass Terrakota mit den Einfluss indischer Musik nicht übertrieben haben. Weiterhin spielen ihre "traditionellen" Inspirationsquellen - der portugiesische Sprachraum Angola/Brasilien/Portugal - die Hauptrolle in ihren Songs. Und zum anderen versteht es die Band wie kaum eine zweite, musikalische Einflüsse unterschiedlicher Quellen gekonnt miteinander zu verflechten und zu einem stimmigen neuen Sound zu verarbeiten. Oder wie es Galileo-MC, der deutsche Vertrieb der CD schreibt: "Verschiedene Zutaten verschmelzen zu einem harmonischen Ganzen, ohne die Schärfe zu verlieren, welches Bild könnte besser auf die Musik von Terrakota passen." Dem ist nichts hinzuzufügen.....
Terakota auf myspace:
Foto: *Bloco auf flickr
ednett am 18. Dezember 2010 | 0 Kommentare
| Kommentieren