Am Anfang jeden Monats werden die World Music Charts Europe hier veröffentlicht. Über 50 DJs verschiedener Radiostationen in ganz Europa wählen ihre aktuellen Favoriten. Hier wie immer eine kurze Vorstellung der Top 3 des Monats Oktober und anderer interessanter Trends, die sich vielleicht aus den Charts herauslesen lassen....
Jetzt ist der Oktober fast schon Geschichte und ich habe die Charts immer noch nicht kommentiert. Das ist bedauerlich, weil in diesem Monat zwei Platten platziert sind, die ich sehr spannend finde und auf die ich gerne näher eingehen möchte. Leider habe ich bisher noch nicht die Zeit und Muße gehabt, mich insbesondere mit dem neuen (alten) Spitzenreiter zu beschäftigen. Das erklärt die Verzögerung, entschuldigt sie aber nicht.
1. MALI KOURA von Issa Bagayogo
Das ich die Platten von Issa Bagayogo immer schon ziemlich spannend fand, habe ich im letzten Monat schon erwähnt. Die neue Platte habe ich erst seit wenigen Tagen in meinem Besitz und kann daher nur eine oberflächliche Bewertung abgeben. Danach ist die Platte ganz nett anzuhören, kommt aber nicht ganz an die ersten Veröffentlichungen heran. Aber diese Beurteilung hatten auch die jeweiligen Vorgänger beim ersten Durchhören - die besondere Fusion von Tradition und Moderne entfaltet ihre wahre Stärke erst nach häufigerem Gebuss......
2. TCHAMANTCHE von Rokia Traore

Was soll ich zu der Platte noch sagen, ohne mich ständig wiederholen zu müssen? Mir fällt nichts ein....
3. REPREZENT von Gipsy.cz

Hier kommt der überraschende zweite Grund, warum ich mit dem Bericht über die Charts so lange gewartet habe - dass Gipsy.cz eine neue Platte herausgebracht haben, ist an mir völlig vobei gegangen. Dabei bin ich doch gewissermaßen ein Fan der allersrsten Stunde, denn ihr erster Hit "Romano Hip Hop" ist das einzige Video, welches bisher in diesem Blog zweimal vorgestellt wurde.
Jetzt ist also das Nachfolgealbum erschienen - und es krankt in meinen Ohren etwas unter dieser klassischen "wir-müssen-jetzt-ein-zweites-Album-herausbringen"-Krankheit. Technisch ist alles sauber und hochwertig produziert, mir fehlt aber dieser Kick, der aus einem guten Album einen Knaller macht. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Fusion von Rap und Gypsy-Musik zwar eine originelle, aber auch sich schnell erschöpfende Mischung ist.
Einschränkend muss ich aber anmerken, dass ich auch dieses Album noch nicht sonderlich häufig gehört habe und sich meine Meinung durchaus noch ändern kann - aber noch länger warten kann ich nicht, immerhin haben die chartbestimmenden Rundfunkredakteure die Novemberausgabe der WMCE schon fast fertig.
Insofern lohnt sich das Durchhören der sonstigen in den Charts platzierten CDs nur noch bedingt, immerhin gibt es in 5 Tagen die neue Ausgabe und dann wird man sehen, welche Platten den Sprung an die Spitze geschaftt haben. Interessant klingen für mich (ich wiederhole da meine Einschätzung des letzten Monats) Lila Downs und Sidestepper - aber auch die Platte der österreichischen Band La Cherga klingt sehr vielversprechend.
Jetzt ist der Oktober fast schon Geschichte und ich habe die Charts immer noch nicht kommentiert. Das ist bedauerlich, weil in diesem Monat zwei Platten platziert sind, die ich sehr spannend finde und auf die ich gerne näher eingehen möchte. Leider habe ich bisher noch nicht die Zeit und Muße gehabt, mich insbesondere mit dem neuen (alten) Spitzenreiter zu beschäftigen. Das erklärt die Verzögerung, entschuldigt sie aber nicht.
1. MALI KOURA von Issa Bagayogo
Das ich die Platten von Issa Bagayogo immer schon ziemlich spannend fand, habe ich im letzten Monat schon erwähnt. Die neue Platte habe ich erst seit wenigen Tagen in meinem Besitz und kann daher nur eine oberflächliche Bewertung abgeben. Danach ist die Platte ganz nett anzuhören, kommt aber nicht ganz an die ersten Veröffentlichungen heran. Aber diese Beurteilung hatten auch die jeweiligen Vorgänger beim ersten Durchhören - die besondere Fusion von Tradition und Moderne entfaltet ihre wahre Stärke erst nach häufigerem Gebuss......
2. TCHAMANTCHE von Rokia Traore

Was soll ich zu der Platte noch sagen, ohne mich ständig wiederholen zu müssen? Mir fällt nichts ein....
3. REPREZENT von Gipsy.cz

Hier kommt der überraschende zweite Grund, warum ich mit dem Bericht über die Charts so lange gewartet habe - dass Gipsy.cz eine neue Platte herausgebracht haben, ist an mir völlig vobei gegangen. Dabei bin ich doch gewissermaßen ein Fan der allersrsten Stunde, denn ihr erster Hit "Romano Hip Hop" ist das einzige Video, welches bisher in diesem Blog zweimal vorgestellt wurde.
Jetzt ist also das Nachfolgealbum erschienen - und es krankt in meinen Ohren etwas unter dieser klassischen "wir-müssen-jetzt-ein-zweites-Album-herausbringen"-Krankheit. Technisch ist alles sauber und hochwertig produziert, mir fehlt aber dieser Kick, der aus einem guten Album einen Knaller macht. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Fusion von Rap und Gypsy-Musik zwar eine originelle, aber auch sich schnell erschöpfende Mischung ist.
Einschränkend muss ich aber anmerken, dass ich auch dieses Album noch nicht sonderlich häufig gehört habe und sich meine Meinung durchaus noch ändern kann - aber noch länger warten kann ich nicht, immerhin haben die chartbestimmenden Rundfunkredakteure die Novemberausgabe der WMCE schon fast fertig.
Insofern lohnt sich das Durchhören der sonstigen in den Charts platzierten CDs nur noch bedingt, immerhin gibt es in 5 Tagen die neue Ausgabe und dann wird man sehen, welche Platten den Sprung an die Spitze geschaftt haben. Interessant klingen für mich (ich wiederhole da meine Einschätzung des letzten Monats) Lila Downs und Sidestepper - aber auch die Platte der österreichischen Band La Cherga klingt sehr vielversprechend.
Meine in der letzten Woche gestartete Initiative zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Musikinstrumente unter besonderer Berücksichtigung der Hammond-Orgel hat noch keinen erkennbaren Erfolg verzeichnen können - also schieb ich an diesem Wochenende ein weiteres Beispiel nach. Nächstes Wochenende wird es dann wieder ein Video aus der neueren Zeitrechnung geben - sonst wird dieser Blog mir dann doch zu Oldie-lastig.
"Green Onions" ist aus dem Jahre 1962 und war der größte Hit der amerikanischen Instrumentalband Booker T & the MGs, einer für die damalige Zeit recht ungewöhnliche Band, bestand sie doch je zur Hälfte aus weißen und schwarzen Musikern. Sie gelten als die Mitbegründer des "Memphis-Souls" - einer Musikrichtung, die mir bis eben völlig unbekannt war. Der Song ist ein wirklich gelungenes Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente - Bass und Schlagzeug geben die Richtung vor, die Gitarre sorgt mit ihren Einsätzen für eine zusätzliche Melodieführung - aber geprägt wird der Song von der brillant gespielten Orgel - einfach genial!
Wenn mir jetzt noch jemand erklären könnte, warum ich mich beim Anhören/Ansehen des Clips immer an die Serie "Raumschiff Orion" erinnert fühle, dem wäre ich sehr dankbar - es handelt sich aber wohl nicht um eine in der Serie verwandte Musik..
Interessant ist der Vergleich mit einer Rockpalastaufnahme von Roy Buchanan. Statt Hammond gibt es ein (ödes) Keyboard, welches in keinster Weise den Sound erzeugen kann, den 23 Jahre zuvor Booker T Jones auf seiner Orgel fabriziert hat. Folgerichtig ist es dann auch nicht mehr der Orgelsound, der den Song prägt, sondern die Gitarre. Bei aller Wertschätzubg für die Gitarrenkünste - ich ziehe die alte Version vor....
"Green Onions" ist aus dem Jahre 1962 und war der größte Hit der amerikanischen Instrumentalband Booker T & the MGs, einer für die damalige Zeit recht ungewöhnliche Band, bestand sie doch je zur Hälfte aus weißen und schwarzen Musikern. Sie gelten als die Mitbegründer des "Memphis-Souls" - einer Musikrichtung, die mir bis eben völlig unbekannt war. Der Song ist ein wirklich gelungenes Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente - Bass und Schlagzeug geben die Richtung vor, die Gitarre sorgt mit ihren Einsätzen für eine zusätzliche Melodieführung - aber geprägt wird der Song von der brillant gespielten Orgel - einfach genial!
Wenn mir jetzt noch jemand erklären könnte, warum ich mich beim Anhören/Ansehen des Clips immer an die Serie "Raumschiff Orion" erinnert fühle, dem wäre ich sehr dankbar - es handelt sich aber wohl nicht um eine in der Serie verwandte Musik..
Interessant ist der Vergleich mit einer Rockpalastaufnahme von Roy Buchanan. Statt Hammond gibt es ein (ödes) Keyboard, welches in keinster Weise den Sound erzeugen kann, den 23 Jahre zuvor Booker T Jones auf seiner Orgel fabriziert hat. Folgerichtig ist es dann auch nicht mehr der Orgelsound, der den Song prägt, sondern die Gitarre. Bei aller Wertschätzubg für die Gitarrenkünste - ich ziehe die alte Version vor....
ednett am 25. Oktober 2008 | 0 Kommentare
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Angeblich soll der Bandname der französischen Band La Ruda Salska einem Wortspiel aus Ska und Salsa entstammen ( nach einer anderen "Theorie" stammt der Name von der polnischen Stadt Ruda Slaska). Dieses Wortspiel hat mich vor einigen Jahren dazu gebracht, mich mit der Band etwas näher zu befassen und mich mit zwei CDs einzudecken. Denn die erhoffte Mischung aus Salsa und Ska hatteetwas vielversprechendes und ich war gespannt, wie die Franzosen diese Fusion zustande brachten. Umso größer die Überraschung beim Durchhören - von Salsa war nichts zu hören, stattdessen knallte La Ruda Salska einen ziemlich reinen Ska-Punk heraus, der zwar nett anzuhören war, mir aber auf Dauer - sprich die ganze CD - zu eintönig war. Ohne zusätzliche musikalisch Elemente geht mir dieses "immer voll auf die 12"-Geschrabbel irgendwann auf die Nerven. Daher war ich immer wieder freudig gestimmt, wenn mal ein Stück von La Ruda Salska zufällig in meiner Playlist auftauchte, eine ganze CD habe ich mir aber seit Urzeiten nicht mehr angehört.Vor einigen Monaten ist dann eine Acoustic-CD der Band erschienen - was mich zunächst nachhaltig davon abgehalten hat, mir die Platte einmal genauer anzuhören. Denn mit dieser Unplugged-Welle (die glücklicherweise ziemlich abgeflaut zu sein scheint) konnte ich nie sonderlich viel anfangen. Aber irgendwann - dem Radio sei Dank - wurde ich dann doch noch mit dem neuen Machwerk von La Ruda (das Salska ist inzwischen Geschichte) konfrontiert.
Doch das, was ich da hörte, entsprach so gar nicht meinen Befürchtungen. La Ruda haben eine ungeheuer entspannte Platte mit ihren älteren Hits (und einigen Neuveröffentlichungen) zu Stande gebracht. Da wird mit akustischer Gitarre, Bass und Schlagzeug ein dichter Soundteppich geknüpft, auf dem sich dann die Bläser und der Gesang lustvoll austoben. Das hat nichts (oder nicht mehr viel) von hartem Ska-Punk, sondern ist wundervoller relaxter Akustik-Ska mit stark französischem Einschlag. Und das ist die für mich größte und angenehmste Überraschung, plötzlich merke ich, dass die Songs von La Ruda (Salska) doch mehr sind als reiner Ska-Punk - und wecken damit die Lust, sich doch noch einmal der "harten" Platten anzunehmen......
La Ruda Homepage
La Ruda auf myspace
Das heutige Video zum Samstag kommt mal wieder mit einer eintägigen Verspätung - was aber ausnahmsweise mal nicht an mir lag, sondern am längeren Ausfall von blogger.de.
Allmählich wird es höchste Zeit, auch einmal eine Liste für vom Aussterben bedrohte Musikinstrumente einzuführen. Denn leider hat der globale Einheitsmusikgeschmack und der technische Fortschritt (insbesondere im Keyboardbereich) dazu geführt, dass bestimmte Klänge gar nicht mehr oder nur noch digital erzeugt werden und das eigentliche Musikinstrument in Vergessenheit gerät. Im Mestizobereich ist die Situation beileibe noch nicht so dramatisch wie im Rock/Popbereich, wo neben Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug nur noch selten andere Instrumente zum Einsatz kommen.
Ich meine dabei gar nicht so sehr den alten klassischen Kram wie Laute oder Triangel, sondern Instrumente, die gerade in den frühen Tagen der Rockmusik eine bedeutende Rolle gespielt haben - wie zum Beispiel die Hammondorgel. Auch wenn dieses Instrument häufig für elendige Bluessessions "missbraucht" wurde, so produziert die Orgel so einen fetten und einmaligen Sound - das kriegt kein Synthie auch nur annähernd hin......
Beispiel gefällig: Der folgende Song ist von Nino Ferrer und den Besitzern der ausgezeichneten Compilation "French Cuts" bestens bekannt. Dank des genialen Hammond-Solos gehört dieser Song für mich zu dem Besten, was die 60er Jahre musikalisch hervorgebracht haben.
Leider hat das Video zwei Mängel - es beginnt erst nach einigen Takten und die Bilder sind nicht synchron zum Ton. Das lässt sich aber leicht verschmerzen, enthält das Video doch einige epochale technische Spielereien, über die man auch immer wieder (gerne) stolpert, wenn man sich alte Aufnahmen des Beat-Clubs ansieht. Leider (oder vielleicht auch zum Glück) hat sich die Technik, grafische Elemente in Bilder einzufügen, nicht so recht durchgesetzt - obwohl, wenn ich länger darüber nachdenke, scheint diese Technik gerade wieder im Bereich der VJs auf wesentlich höherem technischen Niveau in Mode zu kommen.......
Allmählich wird es höchste Zeit, auch einmal eine Liste für vom Aussterben bedrohte Musikinstrumente einzuführen. Denn leider hat der globale Einheitsmusikgeschmack und der technische Fortschritt (insbesondere im Keyboardbereich) dazu geführt, dass bestimmte Klänge gar nicht mehr oder nur noch digital erzeugt werden und das eigentliche Musikinstrument in Vergessenheit gerät. Im Mestizobereich ist die Situation beileibe noch nicht so dramatisch wie im Rock/Popbereich, wo neben Gitarre, Bass, Keyboard und Schlagzeug nur noch selten andere Instrumente zum Einsatz kommen.
Ich meine dabei gar nicht so sehr den alten klassischen Kram wie Laute oder Triangel, sondern Instrumente, die gerade in den frühen Tagen der Rockmusik eine bedeutende Rolle gespielt haben - wie zum Beispiel die Hammondorgel. Auch wenn dieses Instrument häufig für elendige Bluessessions "missbraucht" wurde, so produziert die Orgel so einen fetten und einmaligen Sound - das kriegt kein Synthie auch nur annähernd hin......
Beispiel gefällig: Der folgende Song ist von Nino Ferrer und den Besitzern der ausgezeichneten Compilation "French Cuts" bestens bekannt. Dank des genialen Hammond-Solos gehört dieser Song für mich zu dem Besten, was die 60er Jahre musikalisch hervorgebracht haben.
Leider hat das Video zwei Mängel - es beginnt erst nach einigen Takten und die Bilder sind nicht synchron zum Ton. Das lässt sich aber leicht verschmerzen, enthält das Video doch einige epochale technische Spielereien, über die man auch immer wieder (gerne) stolpert, wenn man sich alte Aufnahmen des Beat-Clubs ansieht.
ednett am 19. Oktober 2008 | 0 Kommentare
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