Heute vor 22 Jahren wurde die Technikgläubigkeit unserer Gesellschaft auf eine harte Probe gestellt. Block IV des AKW Tschernobyl verstrahlte aufgrund einer Kernschmelze weite Gegenden der Ukraine und sorgte für Bedenken und Hysterie in vielen anderen europäischen Ländern. Aus heutiger Sicht wirkt vieles sehr übertrieben und ein wenig lächerlich (siehe wikipedia) - allerdings ist dies angesichts der doch sehr sparsamen Informationspolitik der Behörden der Sowjetunion und der Beschwichtigung unseres damaligen Innenministers Friedrich Zimmermanns (der 1960 wegen Meineides verurteilt wurde, dann aber freigesprochen, weil ein Gutachten ihm für den Zeitpunkt des Eides eine verminderte geistige Leistungsfähigkeit aufgrund einer Unterzuckerung bescheinigte) durchaus verständlich. Auf YouTube gibt es eine gute Zusammenfassung der Tagesschau-Meldungen der Tage nach der Katastrophe
Wenig später wurde durch Wolf Maahn die Leidensfähigkeit der damals zahlreichen Anti-AKW-Bewegten ebenfalls heftigst beansprucht. Mit seinem Song "Tschernobyl, das letzte Signal" und Strophen wie "Oohoho Tschernobyl - Das letzte Signal vor dem Overkill - Heh, heh , stoppt die AKW´s ! Heh !" wollte Maahn der Bewegung eine musikalische Stimme geben. Leider ist ihm dies auch zum Teil gelungen - so dass wir uns heute von der jüngeren Generation vorwurfsvoll fragen lassen müssen, ob wir wirklich mit solcher Musik für eine bessere Welt gekämpft haben.....
Und PolitikerInnen wie Angela Merkel denken wieder einmal laut darüber nach, ob Kernenergie vielleicht doch eine sinnvolle Möglichkeit der Energiebeschaffung darstellt - und so hat der Song von Wolf Maahn immer noch seine Berechtigung und Aktualität - leider!!!
ednett am 26. April 2008 | 0 Kommentare
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