Montag, 26. Oktober 2009
..und wieder beginnt die Rubrik mit einer Entschuldigung - obwohl es eigentlich nicht zu entschuldigen ist, ein "Video zum Samstag" erst am Montag Abend einzustellen. Aber das vergangene Wochenende war äußerst ereignisreich. Neben der üblichen Arbeit standen drei Konzertbesuche und eine Geburtstagsfeier an - da musste die Restzeit sinnvoll mit Vor- und Nachschlaf genutzt werden, denn in meinem Alter steht man ein solches Programm nicht mehr wie früher locker durch. Ursprünglich hätte heute noch ein weiteres Konzert angestanden, aber leider bin ich einfach zu müde und die Eindrücke des gestrigen Konzertbesuchs sind noch zu intensiv. So muss leider das heutige Konzert der italienischen Ska-Band Talco ohne mich stattfinden - stattdessen werde ich den Blog mit einigen neuen Beiträgen auffrischen...

Zuerst also das Video zum Samstag: wie beim letzten Mal schon angekündigt, wird im Rahmen meiner Rumba-Wochen die Frage gelöst, was Peret heutzutage musikalisch treibt und ob er immer noch so gigantische Koteletten trägt.

Zu den in meinen Ohren interessantesten katalanischen Rumba-Platten gehört "Rey de la Rumba" aus dem Jahre 2000, auf der Peret die junge Garde der Mestizo-Szene um sich schart, um mit ihnen gemeinsam seine größten Hits neu einzuspielen. Und dieses Kooperation zwischen Alt und Jung offenbart sehr deutlich, welchen Einfluss die katalanische Rumba auf die spanische Mestizo-Szene gehabt hat.

Jetzt soll es in Kürze eine neue Platte von Peret geben und als Appetizer gibt es eine Single, die erneut ein Duett mit der (inzwischen nicht mehr so jungen) Mestizo-Szene beinhaltet. Auf "El Muerto Vivo" singt Peret gemeinsam mit Marina Abad von Ojos de Brujo - und nach mehrmaligem Hören bin ich ziemlich überzeugt davon, dass der Song mit seiner erfrischenden Mischung aus Rumba und Salsa das Zeug zum nächsten Sommerhit hat - nur schade, dass wir jetzt fast November haben.........

Peret auf myspace




Freitag, 23. Oktober 2009
Wir waren auf dem Weg nach Sardinien und kamen nachmittags in Livorno an. Die Fähre fuhr erst am nächsten Morgen, so dass wir den restlichen Tag auf einem Campingplatz ganz in der Nähe des Hafens verbrachten. Der Platz hatte einen kleinen Sandstrand - also stiefelten wir mit Handtuch und Sonnenmilch bewaffnet zum Sonnenbaden ans Meer. Der Strand war klein und nicht sonderlich schön, aber so richtig hässlich wurde es erst durch die Skyline - qualmende Schornsteine und riesige Erdöltanks machten deutlich, dass der Tourimus hier nur eine untergeordnete Rolle spielen konnte. Aber wir waren müde von der langen Fahrt und hungrig nach Sonne, und so legten wir uns auf den leeren Strandabschnitt und wollten den Rest des Tage in Ruhe faulenzen und nichts tun.

Mitten auf dem Strand stand ein großer runder mobiler Langnese-Verkaufspavillon, der zumindest angesichts der zu diesem Zeitpunkt anwesenden Badegäste (zwei) völlig überdimensioniert und fehl am Platze war. Dies sah wohl auch der Eisverkäufer, einer dieser typischen jungen körperfixierten italienischen Saisonarbeiter, die bereits den ganzen Sommer (und wahrscheinlich auch den vorherigen und vorvorherigen) am Meer verbracht hatten und gegen die man mit seiner eigenen käsigen Weiße und Bauchansatz ziemlich alt aussah. Dieser Adonisversatz saß also lässig, um nicht zu sagen sehr lässig auf der Verkaufstheke und wartete auf den Sonnenuntergang, neue alleinstehende ausländische Touristinen, seinen Gehaltsscheck oder auf das Ende der Welt. Ich fand alles scheiße, den Typen, seinen Eiswagen, den Zeltplatz ohne Schatten, den dreckigen Strand mit der beschissenen Aussicht auf die Fabrikschornsteine und Öltanks, mit einem Wort:alles!! - bis der Eisverkäufer in seinem überdimensionierten Eiswagen seinen überdimensionierten Ghettoblaster aufdrehte.

Und hier endet das Klischee, denn es ertönte nicht irgendein italienischer Schmachtfetzen, wie ich es erwartet und befürchtet hatte, sondern Clandestino von Manu Chao. Und danach Desaparecido, Bongo Bong, Je Ne T'Aime Plus und die komplette Platte.



...und mit einem Mal veränderte sich alles.

(Fortsetzug folgt)



Donnerstag, 22. Oktober 2009
"Letzte Nacht habe ich von Tom Waits geträumt. Er war der Künstler und ich sein Fan. Das war mir ganz schön peinlich, also hab ich ihn einfach in einen Müllcontainer geworfen."



Marianne Sveen von Katzenjammer im Interview mit motor.de

Foto: NRK P3 auf flickr



Dienstag, 20. Oktober 2009