¶ Macaco
"Ich habe schon immer gesagt, dass ich Fusion mag, aber ohne Konfusion"
Macaco im Interview mit swisscharts.com
Macaco im Interview mit swisscharts.com
ednett am 25. Oktober 2007 | 0 Kommentare
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Nusrat Fateh Ali Khan - der schwergewichtige pakistanische Qawaali-Sänger ist bereits seit 10 Jahren tot. Jetzt hat der in London lebende DJ und Produzent Gaudi die Erlaubnis bekommen, mit alten bisher unveröffentlichten Tonspuren von Nusrat Fateh Ali Khan zu experimentieren. Herausgekommen ist ein Album, welches konsequent die bisherigen Fusionen von Khan mit westlicher Populärmusik weiterführt. Peter Gabriels RealWorld Label "entdeckte" Nusrat Fateh Ali Khan und veröffentlichte diverse CDs. Doch für unsere westlichen Hörgewohnheiten ist der archaisch instrumentierte (Harmonium, Tabla und Klatschen) und immer wiederkehrende trancehafte Gesang ziemlich harte Kost. So waren die Platten eher etwas für Liebhaber von spirituell-inspirierender Musik, auch wenn die stimmlichen Fähigkeiten Nusrat Fateh Ali Khans hierzulande hoch gelobt ("... who is said by many to have the world's best voice" Rolling Stone) wurden.
1990 erscheint das Album "Mustt Mustt" - die traditionelle Songstruktur und spartanische Instrumentierung ist zwar größtenteils beibehalten, wird aber vielfach dezent unterstützt durch anderere Instrumente wie Gitarre; Bass und Synthiesizer. Verantwortlich für diese "Öffnung" ist der kanadische Gitarrist Michael Brook, der das Album gemeinsam mit Nusrat Fateh Ali Khan aufnimmt. Und dann gibt es auf der Platte als Zugabe einen Remix des Songs "Mustt Mustt" von Massive Attack, der die Grenzen von Tradition und Moderne gekonnt verwischt und erstmals aufzeigt, wie man Klänge des indischen Subkontinents in die Clubs der westlichen Metropolen bringen kann.
1995 kommt dann "Night Songs" auf den Markt, die zweite Coproduktion von Nusrat Fateh Ali Khan und Michael Brook. Dabei wird der auf dem ersten Album eingeschlagene Weg konsequent fortgeführt. Statt Harmonium, Tabla und rhythmischem Klatschen dominieren nun Drums, Keyboards und insbesondere die von Michael Brook erfundene "unendliche Gitarre" die musikalische Begleitung. Die neue Instrumentierung macht die Musik insgesamt harmonischer und erlaubt es Nusrat Fateh Ali Khan, noch stärkeres Gewicht auf seine unnachahmliche Stimme zu legenJetzt, zehn Jahre nach dem Tod Nusrat Fateh Ali Khans, geht Gaudi noch einen Schritt weiter. Er entfernt komplett den bisherigen musikalischen Background und fügt die Stimme des Pakistaners in ein neues Umfeld ein. Da reihen sich opulente Hindusounds an relaxtem Reggae und dazwischen hört man Remeniszensen an "Das Modell" von Krfatwerk. Das ist perfekt gemacht, man hat nie das Gefühl, dass hier etwas künstlich zusammengesetzt wurde - der Gesang harmoniert gut mit den nie überladenen dubbigen Sounds.
Eine wirklich außergewöhnliche CD, die mit ihrem relaxten Sound und der begnadeten Stimme Nusrat Fateh Ali Khans ideal in die Tristesse des Herbstes passt.
Allerdings erzeugt mir bei aller Begeisterung die CD auch ein wenig Unbehagen. Werden hier musikalische Traditionen für einen neuen globalen Sound geplündert und wenn ja, ist das verwerflich?
Aber darüber mach ich mir hier ein anderes Mal Gedanken......
Gaudi Homepage
Gaudi auf myspace
Gaudi auf YouTube
Nusrat Fateh Ali Khan auf myspace
Nusrat Fateh Ali Khan auf YouTube
"Der Mathematiker Shanks hat sein Leben damit verbracht, etwa 700 Stellen von Pi zu berechnen. Er hat eine Stelle in 14 Tagen geschafft. Blöderweise machte er an einer Stelle einen Fehler. Und ab da war alles falsch. Das kam zum Glück erst nach seinem Tod raus."
Schönes Interview mit dem Mathematiker Albrecht Beutelspacher über die Erotik der Mathematik in der Welt
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ednett am 24. Oktober 2007 | 0 Kommentare
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ednett am 23. Oktober 2007 | 0 Kommentare
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Die von einigen Bloggern geäußerte Kritik an der Aktion "Free Burma" hat wohl einige Wunden hinterlassen.
Viel besser als das selbst verordnete "Schweigenfür den Frieden für ein besseres Burma" finde ich die Aktion von der Gruppe "Lanna Action for Burma"
Sie ruft mit der Aktion "Panties for Peace" Frauen in aller Welt dazu auf, ihre Unterwäsche an die burmesischen Botschaften zu schicken. Nach einem alten Aberglauben sollen Männer ihre Macht verlieren, wenn sie mit weiblichen Schlüpfern in Berührung kommen.
Nicht nur, dass hier auf witzige Weise daurauf aufmerksam gemacht werden soll, dass viele Entscheidungen von Burmas Machthabern auf irrwitzigen abergläubischen Prophezeiungen beruhen, bringt diese Aktion sicherlich auch einiges an Unruhe in die Botschaften. Denn wohin mit der ganzen Unterwäsche??
Die Adresse der burmesischen Botschaft in Berlin:
Botschaft von Myanmar
Thielallee 19
14195 Berlin,
Deutschland
Viel besser als das selbst verordnete "Schweigen
Sie ruft mit der Aktion "Panties for Peace" Frauen in aller Welt dazu auf, ihre Unterwäsche an die burmesischen Botschaften zu schicken. Nach einem alten Aberglauben sollen Männer ihre Macht verlieren, wenn sie mit weiblichen Schlüpfern in Berührung kommen.
Nicht nur, dass hier auf witzige Weise daurauf aufmerksam gemacht werden soll, dass viele Entscheidungen von Burmas Machthabern auf irrwitzigen abergläubischen Prophezeiungen beruhen, bringt diese Aktion sicherlich auch einiges an Unruhe in die Botschaften. Denn wohin mit der ganzen Unterwäsche??
Die Adresse der burmesischen Botschaft in Berlin:
Botschaft von Myanmar
Thielallee 19
14195 Berlin,
Deutschland
ednett am 23. Oktober 2007 | 0 Kommentare
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Gestern Abend im Palladium in Köln:
- vorher hab ich lange gegrübelt, wann ich das letzte Mal auf einem Konzert mit mehr als 1000 Zuschauern gewesen bin - es ist mir nicht mehr eingefallen. Wahrscheinlich war es Vasco Rossi (italienischer Rocker) oder Les Negresses Vertes im E-Werk vor gefühlten 15 Jahren. Da ich Open-Air-Konzerte meide und die von mir bevorzugte Musik in der Regel nicht massenkompatibel ist, kommt es einfach selten vor, dass ein mir genehmer Künstler in einer größeren Halle auftritt. Daher bin ich wohl auch einer der wenigen Umland-Kölner, der noch nie in der Köln-Arena war......
- Warum gibt es bei solchen Konzerten eigentlich Vorgruppen? Gestern Abend war mit Keziah Jones eine völlige Fehlbesetzung am Werk. Der Mann gab sich alle Mühe und hat sowohl stimmlich als auch gitarrentechnisch einiges auf dem Kasten, aber seine minimalistischer Funk hatte aber so gar nichts mit Manu Chao gemeinsam und wirkte ziemlich deplatziert....
- Als das Radio-Bemba-Sound-System und Manu Chao dann loslegten (und sie legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr), entstand im Innenraum erst einmal ein riesiges Durcheinander. Von draußen stürmten die jugendliche Pogo-Fraktion in Richtung vordere Reihen und die ausharrenden Endvierziger-Pärchen, die einen schönen melodischen Abend mit King of Bongo und Clandestino erwartet hatten, suchten das Weite bzw. einen Platz im hinteren Teil. Der Rest wurde in dem ersten Minuten gehörig hin- und her geschüttelt.
- Die Begleitband bestand nur aus Gitarrist, Bassist, Keyboarder, Drummer und Percussionist, der aber seine Instrumente mehr mit Drumstöcken als mit seinen Händen bearbeitete. Leider gab es keine Bläser-Sektion. Icih hatte vorher erfahren, dass der eigentliche Bandtrompeter Roy Paci nicht mit auf Tour ist, aber das es gar keine Bläser gab, fand ich etwas enttäuschend..
- Das Programm bestand aus einer ausgewogenen Mischung von allen bisherigen Alben plus diverse Mano Negra-"Hits". Anfangs wurde mit immensem Tempo gespielt, als aber dann zur Mitte des Konzerts der Gitarrist sich die akustische Gitarre umschnallen ließ, wurde es etwas ruhiger und man konnte glücklicherweise ein wenig ausruhen. Später gab es für den Gitarristen wieder die E-Gitarre und für das Publikum wieder die härteren Töne.
- Das Publikum (ich auch) erwartete keinen virtuosen musikalischen Vortrag, sondern eine 2 Stunden Party mit einem gut aufgelegten Manu Chao - und das bekam sie auch geboten. Je länger ich mich mit diesem Mann beschäftige, umso sympatischer wird er mir: auch gestern bend war er nicht der große Superstar, sondern der charismatische Kopf einer Band, die ungeheure Spielfreude ins Publikum verbreitet und diese Freude zumindest gestern abend auch zurück bekam - ich habe selten nach einem Konzert so viele verzückt strahlende Gesichter gesehen (was nätürlich zum Teil auch an der immensen Menge THC-haltiger Rauchwaren lag, die gestern konsumiert wurden)
- Dennoch werden solche "großen" Konzerte für mich weiter die absolute Ausnahme bleiben. Du kommst ohne blaue Flecken nicht in die Nähe der Bühne und so bleibt das optische Erlebnis eher mau. Auch ist der Kontakt zwischen Band und Publikum bei kleineren Konzerten viel interessanter und intensiver - gestern war es eigentlich völlig egal, ob du jetzt klatschst oder nicht.
-Fazit: ein schöner Abend, der aber sicherlich nicht dazu beigetragen hat, meine Grippe zu beendenl.
Aber wenn es nicht noch schlimmer wird, war es das wert....
- vorher hab ich lange gegrübelt, wann ich das letzte Mal auf einem Konzert mit mehr als 1000 Zuschauern gewesen bin - es ist mir nicht mehr eingefallen. Wahrscheinlich war es Vasco Rossi (italienischer Rocker) oder Les Negresses Vertes im E-Werk vor gefühlten 15 Jahren. Da ich Open-Air-Konzerte meide und die von mir bevorzugte Musik in der Regel nicht massenkompatibel ist, kommt es einfach selten vor, dass ein mir genehmer Künstler in einer größeren Halle auftritt. Daher bin ich wohl auch einer der wenigen Umland-Kölner, der noch nie in der Köln-Arena war......
- Warum gibt es bei solchen Konzerten eigentlich Vorgruppen? Gestern Abend war mit Keziah Jones eine völlige Fehlbesetzung am Werk. Der Mann gab sich alle Mühe und hat sowohl stimmlich als auch gitarrentechnisch einiges auf dem Kasten, aber seine minimalistischer Funk hatte aber so gar nichts mit Manu Chao gemeinsam und wirkte ziemlich deplatziert....
- Als das Radio-Bemba-Sound-System und Manu Chao dann loslegten (und sie legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr), entstand im Innenraum erst einmal ein riesiges Durcheinander. Von draußen stürmten die jugendliche Pogo-Fraktion in Richtung vordere Reihen und die ausharrenden Endvierziger-Pärchen, die einen schönen melodischen Abend mit King of Bongo und Clandestino erwartet hatten, suchten das Weite bzw. einen Platz im hinteren Teil. Der Rest wurde in dem ersten Minuten gehörig hin- und her geschüttelt.
- Die Begleitband bestand nur aus Gitarrist, Bassist, Keyboarder, Drummer und Percussionist, der aber seine Instrumente mehr mit Drumstöcken als mit seinen Händen bearbeitete. Leider gab es keine Bläser-Sektion. Icih hatte vorher erfahren, dass der eigentliche Bandtrompeter Roy Paci nicht mit auf Tour ist, aber das es gar keine Bläser gab, fand ich etwas enttäuschend..
- Das Programm bestand aus einer ausgewogenen Mischung von allen bisherigen Alben plus diverse Mano Negra-"Hits". Anfangs wurde mit immensem Tempo gespielt, als aber dann zur Mitte des Konzerts der Gitarrist sich die akustische Gitarre umschnallen ließ, wurde es etwas ruhiger und man konnte glücklicherweise ein wenig ausruhen. Später gab es für den Gitarristen wieder die E-Gitarre und für das Publikum wieder die härteren Töne.
- Das Publikum (ich auch) erwartete keinen virtuosen musikalischen Vortrag, sondern eine 2 Stunden Party mit einem gut aufgelegten Manu Chao - und das bekam sie auch geboten. Je länger ich mich mit diesem Mann beschäftige, umso sympatischer wird er mir: auch gestern bend war er nicht der große Superstar, sondern der charismatische Kopf einer Band, die ungeheure Spielfreude ins Publikum verbreitet und diese Freude zumindest gestern abend auch zurück bekam - ich habe selten nach einem Konzert so viele verzückt strahlende Gesichter gesehen (was nätürlich zum Teil auch an der immensen Menge THC-haltiger Rauchwaren lag, die gestern konsumiert wurden)
- Dennoch werden solche "großen" Konzerte für mich weiter die absolute Ausnahme bleiben. Du kommst ohne blaue Flecken nicht in die Nähe der Bühne und so bleibt das optische Erlebnis eher mau. Auch ist der Kontakt zwischen Band und Publikum bei kleineren Konzerten viel interessanter und intensiver - gestern war es eigentlich völlig egal, ob du jetzt klatschst oder nicht.
-Fazit: ein schöner Abend, der aber sicherlich nicht dazu beigetragen hat, meine Grippe zu beendenl.
Aber wenn es nicht noch schlimmer wird, war es das wert....

