Wie mag es wohl klingen, wenn Manu Chao irgendwann einmal auf die Idee kommen sollte, eine Oper zu produzieren? Die Frage klingt hirnrissig (ist es wahrscheinlich auch), angesichts des Ergebnisses seiner letzten Produzententätigkeit hat sie aber auch eine gewisse Berechtigung...
Denn die Frage, wie es klingt, wenn Manu eine afrikanische HipHop-Gruppe produziert, ist auf den ersten Blick ebenso weit hergeholt - aber seit wenigen Wochen kann man das Ergebnis dieser Kollaboration tatsächlich begutachten.
Angedeutet hatte es sich ja schon vor längerer Zeit, als Manu Chao anläßlich der Promotion seiner letzten Studiio-CD "La Radiolinea" vor ziemlich genau zwei Jahren ankündigte, dass er demnächst eine Platte für den Sohn des malischen Ehepaars Amadou et Mariam, der in Bamako als HipHopper unterwegs ist, produzieren wolle. Es hat lange gedauert, doch jetzt gibt es endlich die lang erwartete CD von Smod (so der Name der Band). Entstanden sein soll die Zusammenarbeit zwischen Manu Chao und Smod übrigens, als Manu in Bamako weilte, um die Platte "Dimanche a Bamako" einzuspielen und nachts mit dem Sohn und seinen Freunden auf der Dachterasse jammte.
Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist überraschend und erwartbar zugleich. Denn die Jungs von Smod entsprechen so gar nicht dem Stereotyp, den man gemeinhin von Rappern erwartet. Adrett frisiert und gekleidet und mit Gitarre ausgerüstet sehen die drei jungen Männer eher wie strebsame Oberschüler aus und haben mit dem Gangsta-Rapper, der von Goldkette, Sportwagen und Bitches träumt, so wenig gemeinsam wie Atomenergie mit Umweltschutz. Auch entspricht ihre Art zu rappen nicht dem allgemeinen Klischees - ihr "Rap" ist eher eine Mischung aus Folklore, Gesang und Sprache.
Hört man aber die Melodien der Songs, dann fällt zuallererst auf, dass die typischen Zutaten, die Manu Chaos Alben ausmachen, auch auf dem Debut von Smod unüberhörbar auftauchen. Dieser Klangteppich aus akustischer Gitarre, Soundschnipsel und Loops klingt dann auch weniger nach afrikanischem HipHop, sondern eher nach einem von Afrika inspirierten Manu Chao.
Das macht die Songs aber beileibe nicht schlecht, denn es gelingt Manu Chao wieder einmal hervorragend, mit seinem Stil eine Stimmung zu erzeugen, die schon seine ersten Soloalben ausgezeichnet hat. Ziemlich relaxt und mit einem ganz eigenen Groove betören die Lieder, ohne kitschig zu werden. Insbesondere die Singleauskoppelung "Ca Chante" hat alle Voraussetzungen, zu einen echten Sommerhit. Dafür ist es jetzt zwar schon etwas spät, aber Manus "King of Bongo" brauchte auch mehrere Jahre, um von der Masse entdeckt zu werden.....
Dennoch bleibt man etwas irritiert nach dem Hören der Platte und fragt sich, ob Manu Chao der Band wirklich einen Gefallen getan hat, als er ihre Platte produziert hat. Zwar bringt diese Zusammenarbeit der bis dahin in Europa völlig unbekannte Gruppe eine schnelle Bekanntheit - ob es Smod aber gelingen kann, sich von dem übergroßen Schatten ihres Produzenten zu lösen und ihren eigenen musikalischen Weg zu gehen, ist leider fraglich. Denn verdienst hätte es Smod zweifelsohne....
Smod auf myspace
Denn die Frage, wie es klingt, wenn Manu eine afrikanische HipHop-Gruppe produziert, ist auf den ersten Blick ebenso weit hergeholt - aber seit wenigen Wochen kann man das Ergebnis dieser Kollaboration tatsächlich begutachten.
Angedeutet hatte es sich ja schon vor längerer Zeit, als Manu Chao anläßlich der Promotion seiner letzten Studiio-CD "La Radiolinea" vor ziemlich genau zwei Jahren ankündigte, dass er demnächst eine Platte für den Sohn des malischen Ehepaars Amadou et Mariam, der in Bamako als HipHopper unterwegs ist, produzieren wolle. Es hat lange gedauert, doch jetzt gibt es endlich die lang erwartete CD von Smod (so der Name der Band). Entstanden sein soll die Zusammenarbeit zwischen Manu Chao und Smod übrigens, als Manu in Bamako weilte, um die Platte "Dimanche a Bamako" einzuspielen und nachts mit dem Sohn und seinen Freunden auf der Dachterasse jammte.
Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist überraschend und erwartbar zugleich. Denn die Jungs von Smod entsprechen so gar nicht dem Stereotyp, den man gemeinhin von Rappern erwartet. Adrett frisiert und gekleidet und mit Gitarre ausgerüstet sehen die drei jungen Männer eher wie strebsame Oberschüler aus und haben mit dem Gangsta-Rapper, der von Goldkette, Sportwagen und Bitches träumt, so wenig gemeinsam wie Atomenergie mit Umweltschutz. Auch entspricht ihre Art zu rappen nicht dem allgemeinen Klischees - ihr "Rap" ist eher eine Mischung aus Folklore, Gesang und Sprache.
Hört man aber die Melodien der Songs, dann fällt zuallererst auf, dass die typischen Zutaten, die Manu Chaos Alben ausmachen, auch auf dem Debut von Smod unüberhörbar auftauchen. Dieser Klangteppich aus akustischer Gitarre, Soundschnipsel und Loops klingt dann auch weniger nach afrikanischem HipHop, sondern eher nach einem von Afrika inspirierten Manu Chao.
Das macht die Songs aber beileibe nicht schlecht, denn es gelingt Manu Chao wieder einmal hervorragend, mit seinem Stil eine Stimmung zu erzeugen, die schon seine ersten Soloalben ausgezeichnet hat. Ziemlich relaxt und mit einem ganz eigenen Groove betören die Lieder, ohne kitschig zu werden. Insbesondere die Singleauskoppelung "Ca Chante" hat alle Voraussetzungen, zu einen echten Sommerhit. Dafür ist es jetzt zwar schon etwas spät, aber Manus "King of Bongo" brauchte auch mehrere Jahre, um von der Masse entdeckt zu werden.....
Dennoch bleibt man etwas irritiert nach dem Hören der Platte und fragt sich, ob Manu Chao der Band wirklich einen Gefallen getan hat, als er ihre Platte produziert hat. Zwar bringt diese Zusammenarbeit der bis dahin in Europa völlig unbekannte Gruppe eine schnelle Bekanntheit - ob es Smod aber gelingen kann, sich von dem übergroßen Schatten ihres Produzenten zu lösen und ihren eigenen musikalischen Weg zu gehen, ist leider fraglich. Denn verdienst hätte es Smod zweifelsohne....
Smod auf myspace