Vor einiger Zeit wurde ich beim Auflegen gefragt, ob ich was von Kevin Johansen spielen könnte. Mir war dieser Name völlig unbekannt und weckte dadurch meine Neugierde. Nun bekomme ich solche „exotischen“ Musikwünsche immer mal wieder und meistens zeigt die Internet-Recherche am nächsten Tag, dass es sich bei der Wunschband um eine völlig zurecht unbekannte Punk- oder Rockband aus Mexico-City, Wladiwostok oder Herne handelt. Nicht aber bei Kevin Johansen – die schönen und relaxten Soundkompositionen (besser gesagt, die Schnipsel, die ich im Internet ergattern konnte) machten den Sänger zwar nicht unbedingt zu einem Dancefloor-Knaller, aber seine Platten schienen die Zierde eines jeden Plattenregals werden zu können. Einziges Problem - die CDs waren in Europa nicht erschienen und daher unerreichbar für mich. Glücklicherweise änderte sich das recht schnell – inzwischen ist mit „Logo“ die vierte Platte von Kevin Johansen in Europa erschienen.

Das es sich bei diesem wirklich begnadeten Sänger um einen in Alaska geborenen Argentinier handelt, würde man beim Hören des Namens sicherlich nie erraten. Hört man allerdings die Musik, erkennt man deutlich die Biographie des Sängers – ein Südamerikaner mit nordamerikanischen Einflüssen oder umgekehrt. Musikalisch heißt das: Südamerikanische Folklore wie Cumbia oder Milonga trifft auf US-Singer/Songwriting, Pop und Country und gesungen wird in Englisch oder Spanisch oder beides zusammen.

Das Ganze ist mit wunderbar leichter Hand eingespielt und erinnert ein wenig an die Geniestreiche eines Manu Chaos, auch wenn die beiden musikalisch überhaupt nicht zu vergleichen sind........